C. E. Bach: Im Tullifeld
Die folgenden Hyperlinks verweisen auf einzelne, mich im Zusammenhang mit meiner Website interessierende Abschnitte, die ich mit Tesseract – einem Freeware-OCR-Programm, das mit dem entsprechenden Schriftsatz auch altdeutsche Frakturschrift erkennen kann – aus den vier Heften C. E. Bachs „Im Tullifeld – Eine historisch-landschaftliche Umschau in engerer Heimat“ (1897 – 1908) in eine Computerlesbare Schrift übersetzt habe.
Der zweite Link „Die Bezirke Tullifelds“ nennt Gehaus „unter den Orten, über deren wirkliche Gauzugehörigkeit man wahrscheinlich vor 1791 schon in einigem Zweifel sein konnte„. Das könnte erklären, warum auch Johann Georg Meusel in seinem Aufsatz „Vom Gau Tullifeld“ den Ort Gehaus nicht unter den Orten aufzählt, die s. E. zum Gau Tullifeld gehören. Das kann aber den ganz banalen Grund haben, dass der Ort Gehaus noch gar existierte, als es den Gau Tullifeld noch als Verwaltungseinheit gab und somit in dessen überlieferten Urkunden auch gar nicht erwähnt werden konnte – das erscheint mir die wahrscheinlichste Erklärung, da J. G. Meusel zwar unser Nachbarorte wie z.B. Lengsfeld und Oechsen als zu diesem Gau gehörig aufzählt, Gehaus jedoch nicht.
Über C.E.Bach wissen wir aus dem Nachwort seines letzten Heftes:
Gerade mit beendigter Drucklegung dieses 4. Heftes ,,Im Tullifeld“ hat der Verfasser auch sein Leben beendet. Am 11. April 1908 entschlief er in einem gesegneten Alter von 83 Jahren; 15½ Jahre war er in Oechsen bei Dermbach als Lehrer, 31½ Jahre sodann als Lehrer und Organist in seiner Vaterstadt Kaltennordheim tätig; im Herbst 1895 legte er sein Amt nieder und hat die Muße seines Alters sonderlich dem ,,Tullifeld“ gewidmet.
Leider konnte er den Band V über die Klöster Tullifelds, den er mehrere Male in seinen Heften angekündigt hatte, nicht mehr veröffentlichen. Das vorbereitete Material ist wahrscheinlich zu Pfarrer Bach in Halle a. S. (sein Sohn?) gekommen.
C. E. Bach
„Im Tullifeld“
Eine historisch-landschaftliche Umschau in engerer Heimat
Inhaltsverzeichnis des I. Heftes.
Vorwort
,,Nur Neues bietet noch einen Reiz, und nur das Leben der Großstädte im großem Staat zieht die Leute an!“ Dieser oft gehörte Doppelausspruch ließ mich lange zögern, die vorliegende Abhandlung in Druck zu geben, weil sie ja Altes wieder erzählt, von Altertümlichem, Ländlichem und Kleinstaaterei meistens redet. Wer hätte Sinn dafür? — Nunmehr denke ich anders: Wie Buchoniens starke Bäume sich nur schwer fällen, ihre moosbedeckten, verzweigten Wurzeln sich nicht alle ausroden, aber neue Sprößlinge dazwischen aufkommen ließen, so könnte sich doch auch zunächst bei den jetzt im alten Tullifeld Ansässigen und bei Andern, welche diesem deutschen Gaue entstammen, der schlichte Sinn für die alte Geschichte und alten Oertlichkeiten dieser kleinen Landschaft wieder beleben. Möge meine Schrift, die keinen Anspruch auf Wissenschaft und Gelehrsamkeit macht, etwas dazu beitragen!
Wie der Bach nur aus Quellen sich bildet, so mußte auch ich aus Schriftquellen schöpfen, deren es hauptsächlich folgende waren:
- Spangenberg, Hennebergische Chronika, 1598.
- Weinrich, Kirchen- und Schulenstaat von Henneberg, 1720.
- Heim, Hennebergische Chronika, 1767.
- von Sprengseysen, Fränkisches Magazin für Statistik, 1791.
- Genssler, Geschichte des Grabfelds, 1802.
- von Schultes, Historischstatistische Beschreibung der Grafschaft Henneberg, 1804.
- Sauer, Einführung des Christentums und der Reformation etc. in Henneberg, 1843.
- Brückner, Landeskunde des Herzogt. Meiningen, 1853.
- Gegenbaur, das Kloster Fulda, 1874.
- Kronfeld, Landeskunde des Großherzogt. Weimar, 1879
- Spiess, die Rhön, 1882. [PDF-Downloadlink der Staatsbibiothek München digital]
- Binder, Sondheim v. d. Rhön, 1884, und Amt Lichtenberg 1893
- Schöppach – Brückner – Bechstein, Hennebergisches Urkundenbuch, 1842—90.
- Selbsteingesehene und ausgezogene Gemeinde- und Pfarrarchive.
I. Einleitung
I. Das alte Deutschland
II. Altdeutsche Volksstämme
III. Altdeutsche Gaue
IV. Das Grabfeld als Grafschaft
I. Teil. Das Tullifeld als Gaugrafschaft
Am linken Werrastrande,
Südwärts vom Frankenstein,
Geht’s sanft auf lockerm Sande
Zum alten Buchenlande
Ganz sicherlich hinein.
Du schau’st im grünen Walde
(Bist du durch’s ,,Langefeld“),
Wie sich die Rhön entfalte
Im Ringwall der Basalte:
Du bist im Tullifeld!
III. Die Wüstungen im Tullifeld
V. Erste staatliche Gestaltung im Tullifeld:
Ob her vom Hünenfelde,
Ob her vom Rennenstieg,
Gleich hünenstarkem Helde
Erschien im Tullifelde
Ein ,,Frank“ für Fried’ und Krieg.
Er kam durch manche Gauen
Ohn’ Furcht, ohn’ Dienertroß,
Durft’ auch den Chatten trauen
Und sich ein Schloß wo bauen,
Ein Stadel für sein Roß.
Zu Landes Nah und Frommen
Hat er als Graf gethan,
Hat Sendgrafschaft bekommen
Und in den Schild genommen
Die Henn’ ’statt gall’schen Hahn:
,,Schwarz sie und grün ihr Hügel,
Darunter gelb das Feld.“
Stramm hielt er sich im Bügel,
Volk, Ritter, Vogt im Zügel.
Wer war der Ahn, der Held?
1) Ursprung des Volks und seiner Fürsten
2) Stammtafel der Tullifelder Grafen
3) Das Wesen der alten allgemeinen Gauverfassung
VI. Erste religiöse bezw. kirchliche Entwickelung im Tullifeld:
„Alles hat seine Zeit.
Der Herr der Zeit ist Gott,
Der Zeiten Wendepunkt Christus,
Der rechte Zeitgeist der heilige Geist“
(Karl Hase.)
2) Die Missionare im Tullifeld
3) Kapellen und Kirchen im Allgemeinen
4) Umschau auf alte Tullifelder Kirchen u. Pfarreien
5) Allgemeines über alte Kirchtürme, Glocken und alten Kirchengesang, über Friedhöfe und Grabstätten.
Inhaltsverzeichnis des II. Heftes
Mit Anfang des 11. Jahrhunderts hatte bereits die Gaugrafschaft Tullifeld als solche aufgehört (vergl. I. Teil Seite 34). Von da an erscheint das Gebiet der Henneberger Grafen als selbständige Herrschaft, und durch den übermächtigen Einfluß dieser verliert das TulIifeld seine Selbständigkeit, um fortan als Teil der Grafschaft Henneberg zuzugehören. Der Name Tullifeld dauert noch, aber nur als Landschaftsbezeichnung fort. Das Amt eines Gaugrafen vom Grabfeld dagegen behielten die Grafen von Henneberg mehr oder weniger bei.
I. Aus der Genealogie der Grafen von Henneberg
Von 945 n. Chr. an erschienen in der Stellung als Grafen von Tulli- und Grabfeld Udo oder Otto I., Otto II. und III. Im Jahre 1012 starb als fünfzehnter Grabfelder Graf Hermann II., und ihm folgte bis 1016 Graf Gebhardt; dann hatte bis 1036 ein Graf Otto IV. (auch nur Otto von Hammerstein genannt und gleichzeitig Verwalter der Wetterau) die Herrschaft im großen Grabfeld. Inwieweit es diesen gelungen war, auch das vom Grabfeld gleichsam umklammerte Tullifeld unter ihre Botmäßigkeit zu bringen bezgl. zu behalten, das bleibt unbestimmt.
2. Graf Poppo VI., Poppo VII., Hermann I.
3. Graf Berthold V. und Brüder
4. Graf Berthold VII. der Weise
II. Das Ritterwesen im Allgemeinen
III. Die ehemaligen Burgen und Schlösser Tullifelds
3. Burg Merlins (Kaltennordheim)
5. Die Altmark und Burg Kaltensundheim
6. Die ,,Disburg“ (bei Aschenhausen)
7. Burg Hutsberg (bei Helmershausen)
12. Schlösser zu Helmershausen
13. Schloß Stepfershausen und Burg Solz
14. Die Wolfsburg und der Mauerschädel (in Oberkatz)
15. Die Kem’nate und Blumenburg (in Oepfershausen)
17. Burg Frankenberg (im Rosagrund)
18. Burg ,,Werners“ (an der Werra) und die ,,Süßeburg“
19. Rittergüter Wildprechtrode und Leimbach
20. Schloß Feldeck (a. d. Felda)
Inhaltsverzeichnis des III. Heftes
1. Burgen und Schlösser der Edlen von und zu Tann
9. Die Grasburg
10. Die Burg Vacha
12. Die Schöneburg
13. Die Röderburg
15. Das ,,Alte Schloß“ bei Dermbach
17. Schloß ZelIa
19. Die Hildenburg
20. Die Königsburg
21. Die Lichtenburg
22. Schloß Kloster-Sinnershausen . .
23. Kemnate Rosa
25. Jagdschloß Bleß
26. Die Wildbahn
Inhaltsverzeichnis des IV. Heftes
I. Die Höhen der kuppenreichen Vorderrhön, Hauptzüge (der Horizont von Tullifelds Mitte)
II. Die Täler mit Quellen, Bächen und Flüssen
10. Gebiet der Streu
III. Von Volk und Landesobrigkeit in alter und schwerer Zeit
Motto:
Sirach, Cap. 7, 16. 23. 40; 11, 30
Paulus a. d. Römer, 13, 1. 7.
1. Aus der Gau- und Centgeschichte
2. Cent-Petrigerichte und Gemeindeordnungen
Diese von der Regierung genehmigten Institutionen hatten, zum Gemeindewohl, besonders auch zu überwachen:
2.1 Vagabunden
2.2 Marode
2.3 Vaganten auch im Tullifeld
3. Nachträglich! Geschichtliches noch über die Centen (zu Heft I. S. 36-39.)
IV. Die Zeit der Hexenprozesse, wie auch Juden-Verfolgungen
V. Die Pest, Hungersnot u. a. Landplagen
VI. Der Bauern-, Schmalkaldsche und 30jährige Krieg
VII. Jeremiade u. Schluß
Bücher und DVD über Geschichte, Landschaft und Kultur der Rhön und Thüringens
– nach Themen sortiert –