Die Wüstungen im Tullifeld

Die Lava war ja längst erkaltet,
Der Basalt schon bemoost, ergraut,
Als schüchtern hier der Mensch gewaltet
Und mühsam ward ein Dorf erbaut.

Und nun? – Ungunst der Jahreszeiten,
Krieg, Pest, Not und auch eig’ner Fluch
Die konnten Alles ihm verleihen;
Längst drüber hin zieht Herd und Pflug!

Ist es zu verwundern, wie die meisten noch bestehenden Ortschaften Tullifelds ihren ursprünglichen Namen oder doch dessen Schreibweise mehr oder weniger verändert haben, aber ihre alten Stätten in der alten Flur noch behaupten, so kann es uns fast in Wehmut versetzen, daß aus dem Tullifelder Gau gegen Hundert Ortsnamen angeführt werden, von denen die ursprünglichen Wohnplätze seit mehr als einem Jahrhundert schon fehlen und deren ehemaliges Vorhandensein nur unsicher in den bezüglichen Gemeindefluren gezeigt werden kann. Solche verlassene, verschwundene Heimstätten, die nun längst als offener Gemeinde- oder Privatbesitz im Felde liegen, nennt man, weil sie auch meist verödet, oder wüste sind, kurzweg Wüstungen. Weiterlesen

Das Gebiet der Oechse

Hätten wir es auch leichter erreichen können, wenn unsere Schritte von der Einmündung der Ulster (s. S. 10) sich sofort südöstl. nach Stadt Vacha wendeten, wollen wir doch die Quellensuche auch für das Oechseflüßchen systematisch mit seiner ersten Entwindung beginnen, zumal ja der desfallsige hydrographische Umgang ein sehr bescheidener sein wird. Wir wissen bereits aus dem „Tullifeld“ (Heft I. S. 42 u. 48 wie Heft III. S. 46) einige Andeutungen. – Spieß giebt an: »Den nördlichen Teil des Rhöngebirges, zwischen Ulster und Felda, den die Oechse in fast 2 gleiche Hälften teilt, entspringt diese in 2 Quellen am ,,Schorn“ bei Lendershof[1], und am Bilstein aus dem „Bilstenborn“ und dem ,,Martinsborn“. Westlich von Lenders, der Gemeinde Oechsen zustehend, ist ein Tufsteinbruch. An dem Vereinigungspunkte beider Quellen, nordwestl. unter dem Schorn am Wege von Dermbach nach Vacha liegt das Dorf Oechsen;“ (n. Weimar. Staatshandb. Uchsimo, Ubsena 1214, – Usino -, mit Niederöchsen, Kirche, Pfarre, Schule, 114 Häusern, 632 EinW. i. Jahre 1846; mit eingepfarrten und eingeschulten Lenders, Mariengart (in Ansehung der Reformierten), mit den Masbacher Höfen und dem „Zollhofe“; auch sind dahin alle im Amtsbezirk Geisa wohnende Reformierte eingepfarrt) Die Reismühle, der Hof Mariengart (Ingemaristat 1256)[2] und die Häuser der ,,Huth“ bei Wölferbütt wie der alte „Zollhof“ bei Geblar hielten sich auch zur ref. Pfarrei und Schule. Spieß schreibt noch: Im frischen Wiesgründchen der vom Geisaerwald, Arzberg, Dietrichsberg, Oechsenberg und Baier (mit Riemen) umgebenen und überragten weiten Hochmulde des Oechsesystems – ist die Gegend um Oechsen eine schöne, von frischem Hauch durchwehte, eine mit fruchtbaren Feldern bedeckte und von fetten Wiesgründchen durchschnittene Gebirgslandschaft.[3] – Ehedem hessisch, dann bis 1815 zum Königr. Westfalen gehörig. – Weiterlesen

Die Burg zu Lengsfeld und adelige Schlösser zu Weilar und Gehaus

Wandert man von Schloß ,,Feldeck“ aufwärts bis Stadt Lengsfeld die anmutige kurze Strecke des Wiesengrunds, so bietet sich uns zwischen dem ,,Riemen und Galgenberg“ keine Fernsicht, aber gern haftet der Blick an dem südlich aufsteigenden Beyer (heute Baier; 706 m). Von dem aus könnte man recht gut die Lage des alten ,,Gerichts Lengsfeld“ überschauen, wie sie der Chronist Heim in Folgendem angiebt: „Es liegt im Feldagrund und grenzet gegen Morgen an das Sachsen-Meiningische Amt Salzungen, wo noch verschiedentlich alte Grenz- und Jagdsteine stehen; auf der einen Seite die Henne, auf der andern das Boineburgische Wappen. Gegen Mittag an Fischberg, gegen Abend an Hessen, an’s Gericht Völkershausen, gegen Mitternacht an Dietles und an das Sachsen-Eisenacher Amt Crainberg. Zum Gericht Lengsfeld gehören Stadt Lengsfeld, Dorf Weilar und Gehauß. Es hat den Herren von Frankenstein gehört. 1137 bestätigte Abt Heinrich zu Hersfeld die Stiftung eines Hospitals, wobei zu Frauenbreitungen unter den Zeugen auch Ludovicus de Lengsfeld steht, der ein Herr von Frankenstein war und zu Lengsfeld wohnte. Weitläufige Prozesse (Heft I. S. 69) wurden über das Gericht Lengsfeld anfänglich bey dem Kaiserlichen Reichs-Cammergericht zu Speyer und nachhero zu Wetzlar dessentwegen geführt, weilen Fulda dessen Wiedereinlösung, wiewohl aus ganz nichtigen und unerheblichen Gründen, zwar gesucht hat: es ist aber dieser Reluitionsprozess ganz kürzlich durch einen förmlichen Vergleich völlig abgethan und beendigt worden. Von diesem Gericht ist noch ferner zu gedenken, wie daß es dem Ritter-Canton Rhön-Werra, und dessen Buchischen Quartier incorporiret, und daß solches von dem Geschlechte derer Herren von Boineburg lange Jahre ganz allein besessen worden sey. Diese hatten vor uralten Zeiten her unter sich eine Ganerbschaft[1] errichtet und zu deren Befestigung, nach dem Vorgang anderer adelichen Familien in dem Jahr 1685 einen förmlichen Burgfrieden verabredet, welcher auch von Römisch Kaiserlicher Majestät 1712 confirmiret worden ist.“ – Weiterlesen

Die Bezirke Tullifelds

Nach unserer Auffassung dieses Gaues (in seinem weitesten Sinne) sind es 14 verschiedene Bezirke, die ihm zugehörten. Durch solch’ große Zahl seiner Einzelgebiete wurde wohl dem Sendgrafen die Oberaufsicht ebenso erschwert, wie anderseits dem Centgrafen das Gemark-Gericht erleichtert! Wir zählen, meist auf Grund der Genßler’schen Angaben, folgende Bezirke auf: Weiterlesen

Vertrag von 1871 zwischen dem Grafen und Gehauser Schnittern

Am 12.12.2012 hat mir Herr Dieter Kleine aus 36126 Gersfeld einen Vertrag von 1871 zwischen der gräflichen Gutsverwaltung und Gehauser Schnittern zugesandt, den ich nun nach Überarbeitung der Website für Leser, die die alte deutschen Schreibschrift noch lesen können, veröffentlichen kann. Er ist auch auf der Seite über die Lebensverhältnisse in 19. Jh. zu finden.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals Herrn Dieter Kleine weböffentlich 😉 für das Überlassen dieser  Urkunde ganz herzlich bedanken.

Der Bildergalerie unter Früheste Erinnerungen habe ich die Kopie eines Ost-Ausweises für Umsiedler hinzugefügt.

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Gehausrap

So in etwa der Stil von Samy Deluxe schwebt mir vor:

Samy Deluxe: „Weck mich auf“:

Der BIG BOSS hat gesagt, weil – am Anfang war SEIN Wort!
jetzt mach ich Gehaus, das wird MEIN schönster Ort.
O yo man!
Doch wohin nur?

Denn da, wo ER stand, war alles wüst und leer,
da gab es rein gar nichts, kein Land und auch kein Meer.
Abgefahr’n wie BIG BOSS ist, krempelt ER die Ärmel auf
legt los mit der SCHÖPFUNG und schafft nebenbei Gehaus. Weiterlesen

Horst’s 80. Geburtstag – Eine Multimediashow

Die Reihenfolge der Multimedia-Show:

  1. Alles Gute zum Geburtstag! Geburtstagslied lustig 🙂 #3 by Hans-Peter Rumo (YouTube)
  2. Majestätisches Intermezzo: Der Gehaus-Clan, Bildershow; Musik: Leopold Mozart, „Musikalische Schlittenfahrt„, Nr. 9 „Intrada
  3. Die Hofsänger des Gehauser Karnvalverein
  4. Feierliches Intermezzo: Panoramavideo von der Baierhut; Musik: Samuel ScheidtSymphonia Nr. 10“ für Bläser
  5. Karls Geburtagsepos
  6. Besinnliches Intermezzo: Gehaus, Fischbach, Baiershof, Unteralbaer Trift – benebelt; Musik: Boris Tschaikowski, Balletsuite zum Märchen „Der Schweinehirt“ von Hans Christian Andersen, „Einleitung
  7. Der Kirchenchor Gehaus/Oechsen singt
  8. Verspieltes Intermezzo: Die Kinderschar; Musik: Boris Tschaikowski (1925-1996), Balletsuite zum Märchen „Der Schweinehirt“ von Hans Christian Andersen, „Die Musikbox
  9. Bilderflut von der Geburtstagswoche; Musik: Die erzgebirgischen Randfichten singen „Bis bald ihr Leit“ – heute mal ohne den Holzmichel

Das Video

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Einiges zur Geschichte des Parks von Gehaus

Zitiert aus „Baier Bote“ 4(2006)01 vom 27. Januar 2006:

Der Park in der Gemeinde Gehaus hat eine Größe von ca. 5 Hektar und befindet sich hinter dem Oberen Schloss der ehemaligen Besitzer derer von Boineburg. Eine genaue Datierung der Entstehung des Parkes ist nicht mehr konkret nachvollziehbar. Um 1868 soll er entstanden sein. Einen konkreten Nachweis gibt es erst aus dem Jahre 1876. Hier wird erstmalig das Einbinden von Sträuchern und Rosen erwähnt. Dazu liegen Manuale (Rechnungen) vor. Die Nachweise dazu befinden sich im Hessischen Staatsarchiv in Marburg und wurden von Herrn Rolf Leimbach aus Stadtlengsfeld eingesehen und dem HPV e. V. Gehaus freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hier sagen wir gleichzeitig ein großes Danke an Herrn Leimbach. Folgendes ist aufgelistet unter Nummer:

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