Burg Werners und die Süßeburg
In der 7. Lieserung neuer Beiträge zum Henneberger Archiv etc. (1890, Hofbuchhandlung Meiningen) berichtet Kirchenrat Dr. Germann aus „Wasungens vergangenen Tagen“: „Unmittelbar südlich der Schwarzbachmündung zur Werra, am sanften nördlichen Abhang des Stettenkopfes stand, (wo jetzt Anlagen zum Ausruhen sind) die Burg Werners oder Wernigers, früher zur Zeit der schlechten Landstraße, die unmittelbar an der Burg hinführte, „am Mauerschädel“ genannt. Der jetzt so ebene Weg von hier bis zum Wasunger Bahnhof führt in einer halben Stunde durch drei Wüstungen.“ – Nicht an der Rosamündung bei Wernshausen, sondern da „wo ehedem die Schwallunger Papiermühle lag, war die Wernersburg oder die Burg zum Werners, die in einem Kriege angezündet worden“, schreibt Heim; und nach Brückner „haben das ehemalige Burggut die von Diemar wohl zerteilt. Von der Burg sind 1701 im dortigen Platze noch Streitdegen, Helme, Schlüssel und Mauerreste gefunden worden.“ Jetzt ist keine Spur mehr von Ruine zu sehen. Wenn, wie leicht anzunehmen, Werners ein Raubschloß geworden war, so konnte es in dieser Hinsicht an dem Kreuz der Verkehrsstraßen (von Salzungen südlich auf Wasungen, und von Schmalkalden westlich nach Kaltennordheim) eine Art „Zwickmühle“ sein, bei der es im Spiele heißt: ziehst Du auf, so zieh’ ich zu und nehm’ Dir eine Kuh! – Die Hählwächter auf der Todtenwarth (s. Heft I S. 45), über dem Fabrikwesen der „Zwick“ konnten wegen der Entfernung nicht zeitig genug den am Schwarzbach Ueberfallenen zur Hilfe kommen. – Eilen wir nun hinweg, bahnabwärts an Wernshausen vorbei, durch den Breitunger Werragrund bis Immelborn (Amalienborn) und gehen dann links sorglos „zu einem Einschnitt der Rhönterrasse“, wie Brückner angiebt, so treten wir wieder in ein angeblich ehemaliges tullifeldisches Burggebiet, in das von der Süßeburg. Diese soll dreiviertel Stunden südlich von Salzungen, zwischen Langenfeld, Kaltenborn und den beiden Sorghöfen gelegen haben. Pfad und Weg und einzelne Feldstücke dieser Gegend weisen ihrem Namen nach darauf hin, daß wohl diese sagenhafte Burg nördlich am Fuße des Bleßbergs gestanden hat; nichts Anderes spricht mehr dafür.
aus
C. E. Bach
„Im Tullifeld“
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– nach Themen sortiert –