César Franck: Finale B-Dur op. 21

Das Finale hat Franck um 1859 komponiert und es Ludwig-James-Alfred Lefébure-Wély gewidmet, einem der größten französischen Orgelvirtuosen. Cavaillé-Coll bewunderte Lefébure-Wély und lud ihn ein, die Vorzüge seiner Orgeln bei vielen Einweihungskonzerten zur Geltung bringen. Wegen der erstaunlichen Pedaltechnik von Lefébure-Wély wurde ihm nicht nur Franck’s Final, sondern auch die Douze Études d’Orgue pour les pieds seulement von Charles-Valentin Alkan. Weiterlesen

César Franck: Prière (Gebet) cis-moll op. 20

César Franck hat Prière seinem Lehrer François Benoist gewidmet. Prière ist keine etablierte Musikform, aber einige französische Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Saint-Saëns und Jacques Lemmens benutzten dies als Bezeichnung von Stücken eines ähnlichen, meist meditativen Charakters. Francks Prière wird aber oft als musikalische Darstellung eines seelischen Kampfes verstanden. Dieses tiefgründige Stück baut auf zwei Themen auf, die einer komplexen Verarbeitung mit sowohl improvisatorischen Elementen als auch enharmonischen Modulationen unterzogen werden.

Man erkennt eine dreiteilige Struktur: Weiterlesen

César Franck: Pastorale E-Dur op. 19

Das Manuskript der Pastorale hat César Franck am 29. September 1863 fertiggestellt und Aristide Cavaillé-Coll gewidmet.
Pastorale wird ein musikalisches Genre genannt, das den Hörer in eine ländliche Stimmung versetzen soll und das vor allem in Oratorien, Kantaten und Weihnachtsmusiken verwendet wurde. Pastorale Musik für Orgel war vor allem als Weinachtmusik verbreitet. Ein Pastorale wird gewöhnlich in Taktmaßen wie 6/8, 9/8 und 12/8 und mit einem Bordunbass komponiert.
Franck’s Pastorale hat eine dreiteilige Liedform ABA.  Teil A (Andantino) beginnt mit zwei Vier-Takt-Themen die modulatorisch erweitert werden. Der B-Abschnitt, eine Fughetta (Quasi allegretto), steht durch wechselndes Taktmaß und Tempo in scharfem Kontrast dazu. Im letzten A-Abschnitt (Andantino) erscheinen die beiden Vier-Takt-Themen wieder.

Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens eingespielt.

César Franck: Grande pièce symphonique, op.17

Mit dem Grande Pièce Symphonique beweist César Frank dem Hörer, dass eine Orgel auch an Stelle eines Orchesters in Musikstücken mit sinfonischem Anspruch verwendet werden kann. Vorher hatte bereits Charles-Valentin Alkan (1813-1888) eine Sinfonie für Klavier in seinen Douze Études dans tous les tons mineurs, op. 39  geschrieben; dessen Stücke Nr 4 bis 7 hat er unter der Bezeichnung Symphony pour piano seul zusammengefasst. Und wahrscheinlich deshalb hat César Franck sein Grande Pièce Symphonique diesem französischen Komponisten und Klaviervirtuosen gewidmet. Weiterlesen

César Franck: Fantaisie C-Dur op. 16

Die Fantaisie C-Dur ist das erste Stück von César Francks 6 Pieces pour Grande Orgue, Op. 16-21 (M.28-33) und wurde dem Organisten und Komponisten Alexis Chauvet (1837-1871) gewidmet, der bei François Benoist am Pariser Konservatorium studierte. Chauvet war ein Freund von Franck, und schrieb von Johann Sebastian Bach beeinflusste polyphone Werke im Barockstil. Franck bewunderte ebenfalls Bach und spielte auch Bachs Musik in öffentlichen Konzerten. Die Fantaisie in C-Dur offenbart durch ihren kontrapunktischen und kanonischen Kompositionsstil Bach’sche Einflüsse. Außerdem kennzeichnen die Fantaisie Chromatik, einfache melodische Linien und Imitationen. Weiterlesen