J. S. Bach: Sonate Nr. 4 e-moll BWV 528 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:06 – 1. Adagio/Vivace – der Eingangs-Sinfonia zu Kantate 76 (1723) entlehnt. Drei Hauptsätze sowie die Coda mit dem Hauptmotiv werden durch divertimentoartige Zwischensätze untergliedert. Eine „Auflösungstendenz“ am Schluss führt unmittelbar hin zum
  • 02:33 – 2. Andante – Auch hier existiert eine Variante in d-Moll; der Vergleich mit dieser Frühfassung zeigt sehr schön die Bereicherung durch kleinere Notenwerte und eine spannungsintensivere Basslinie, die dem Satz mehr Lebendigkeit verleiht. Dieser 2. Satz ist der gewichtigste der Sonate, allein schon auf Grund seiner Ausdehnung, aber auch durch die weitausgespannten, expressiven Melodiebögen.
  • 07:03 – 3. Un poco allegro – Fugiertes Finale mit thematischer Beteiligung des Pedals, das im Hauptthema sogar die Triolen zu übernehmen hat. Deutlich sind Elemente der Fuge vertreten; Hauptsatz und Durchführung wechseln miteinander ab. Die Gesamtform lässt sich als fugierender Dacapo-Konzertsatz umreißen. Dieser Satz sollte einmal zwischen Präludium und Fuge G-Dur BWV 541 stehen und diese damit zur dreisätzigen (Konzert-) Form erweitern; der Plan wurde von Bach aber wieder verworfen.

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J. S. Bach: Sonate Nr. 3 d-Moll BWV 527 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:00 – 1. Andante – eine dreiteilige Form des Liedes beziehungsweise der Dacapo-Arie mit zwei Themen.
  • 05:26 – 2. Adagio e dolce – ein lyrisch-gesangliches Thema von plastischer Deklamation. Wohl wegen seiner Expressivität nahm Bach den Satz später in sein Tripelkonzert a-Moll (BWV 1044) auf.
  • 09:10 – 3. Vivace – eine phantasievolle Rondoform, in welcher sich Refrain und Strophen durch ihre rhythmische Zweier – beziehungsweise Dreiergliederung unterscheiden. Der Bass bildet die metrische Grundlage des menuettartigen 3/8-Taktes.

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J. S. Bach: Sonate Nr. 2 c-moll BWV 526 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:00 – 1. Vivace – Form im Stil eines Konzerts für zwei Violinen. 4 Hauptsätze in c-Moll, Es-Dur, g- und c-Moll sind, deutlich abgesetzt, in eine Vielzahl abwechslungsreicher Seitensätze eingebettet.
  • 03:23 – 2. Largo – Es-Dur (Tonikaparallele), einteilig; mit seinen Seufzerketten steht es der Fantasie c-Moll nahe. Wie diese mündet auch das Largo in einen Halbschluss auf G, als Dominante unmittelbar hinführend zu
  • 07:06 – 3. Allegro (alla breve) – wiederum in c-Moll. In diesem Finale verbindet Bach in der rondoartigen Großform ABABA die fugierte Form im Hauptsatz mit der Konzertform im Seitensatz. Dessen leidenschaftliche Emphase wird bei der Wiederkehr des Hauptsatzes durch Engführungen noch weiter gesteigert. Im Schlussabschnitt werden wieder die Oberstimmen vertauscht.

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J. S. Bach: Sonate Nr. 1 Es-Dur BWV 525 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:00 – 1. (Allegro) – von Mozart nahestehendem Charme. Themenexposition, im Alt beginnend – Kadenz in der Grundtonart – Themendurchführung mit Umkehrungen etc., zur Dominante führend – 2. Themenexposition, beginnend im Sopran – 2. Durchführung mit Modulationen (f-Moll, As-Dur, c-Moll) bis zur Themenumkehrung im Alt. Abschließend erklingt das Thema im Pedal.
  • 02:37 – 2. Adagio  – Zweiteilige Liedform, c-Moll, 12/8-Takt, aber nicht im Siciliano-Charakter, sondern vielmehr eher dem eines Klagegesangs über ein Thema, das der Passacaglia c-Moll und dem Eingangschor der Matthäus-Passion nahesteht.
  • 09:23 – 3. Allegro – Wieder eine zweiteilige Liedform, mit einem energisch-schreitenden Thema im Stil der Schluss-Sätze Corellis, vom lebhaft-bewegten Charakter der Gigue, wirkungsvoll dem Klagegesang des 2. Satzes kontrastiert. Die erste Themenexposition und -durchführung führt zur Dominante, die zweite Exposition von der Subdominante zur Tonika. Mit der transponierten Durchführung und vertauschten Oberstimmen schließt der Satz.

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J. S. Bach: Präludium (Toccata) und Fuge B-Dur BWV 560

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Diese Sammlung von acht kurzen Orgelstücken die vermutlich Johann Ludwig Krebs (Bachs Lieblingsschüler in Leipzig), komponiert hat, schließe ich nun ab mit einem recht formvollendeten Stück. Das Präludium ist eine richtige kleine dreiteilige Toccata mit improvisiert wirkendem Anfang, Pedalsolo und Wiederaufnahme der Thematik des Beginns in einem verdichteten Satz mit Pedal. Auch die Fuge weist eine geschlossene Form auf, Weiterlesen

J. S. Bach: Präludium (Toccata) und Fuge a-moll BWV 559

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Das Präludium a-Moll BWV 559 ist eine kleine Toccata, mit Zweiunddreißigsteln, Skalen und Arpeggien, wie es dieser Gattung zukommt. Es steht jedoch mehr der äußerliche Effekt als der innerliche Gehalt im Blickpunkt, und auch die Fuge a-Moll, im 6/8-Takt, vom Charakter einer Gigue, bleibt thematisch auf wenige Einfälle beschränkt. Weiterlesen

J. S. Bach: Präludium und Fuge g-moll BWV 558

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eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Präludium und Fuge g-moll BWV 558 sind wieder von ernsterer Stimmung. Das Präludium, im gravitätischen Schreit-Rhythmus der Sarabande, ist wie aus einem Guß; das Material besteht fast ausschließlich aus Dreiklangsbrechungen über stützenden Baßtönen. Weiterlesen

J. S. Bach: Präludium und Fuge G-Dur BWV 557

3 Interpretationen (Drei Flammen, eine Glut)

Nr: 1 00:00 Pomposo
Nr. 2 03:31 Con anima (con sentimento)
Nr. 3 08:05 Brillante

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Das Präludium G-Dur BWV 557 beginnt im deklamierenden Grave, ähnlich wie das Schwesterwerk in e-Moll, BWV 555. Nach fünf einleitenden Takten löst es sich jedoch in Laufwerk und Arpeggien auf – was den Musikwissenschaftler Gotthold Frotscher vermutlich dazu veranlasste, dieses Präludium als ‚Orgeltoccata in Miniaturformat’ zu bezeichnen. Nach der Kadenz zur Dominante erscheint folgerichtig auch ein Pedalsolo von vier Takten, das zur Schlußkadenz überleitet. Weiterlesen

J. S. Bach: Präludium und Fuge F-Dur BWV 556

00:00 Präludium
01:15 Fuge

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Nach dieser ernsten Werkgruppe BWV 554 und BWV 555 folgt mit Päludium und Fuge F-Dur BWV 556 ein fröhlich-unbeschwertes Paar. Das Präludium ist wieder, ähnlich wie in BWV 554, dreiteilig, mit einer vollständigen Reprise des ersten Teils. Im mittleren Abschnitt spielt der Komponist mit Arpeggien, die schließlich über sequenzierende Dominantfortschreitungen zum a-Moll-Dreiklang geführt werden. Danach setzt unvermittelt wieder der erste Teil ein. Weiterlesen

J. S. Bach: Präludium und Fuge e-Moll BWV 555

00:00 Präludium
01:21 Fuge

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Präludium und Fuge e-Moll BWV 555 sind vom Charakter her das kleinere Pendant zum großen Schwesterwerk in dieser Tonart, BWV 548. Die Leidenstonart e-Moll, verbunden mit einer durch Synkopen gesättigten Deklamation und Chromatik, erweckt den Eindruck eines Klagelieds. Weiterlesen

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