J. S. Bach: Präludium und Fuge d-moll BWV 554

00:00 Präludium
01:42 Fuge

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Das Präludium d-Moll BWV 554 ist dreiteilig; der erste Abschnitt (als ‚Tutti’ konzipiert) erklingt als Reprise noch einmal nach einem – auch klanglich zurückgenommenen (als ‚Solo’ charakterisierten) – Mittelteil. Dieser spinnt die Motive des Beginns, auf- und absteigende Skalen und Akkorde, durchführungsartig fort und leitet sodann über sequenzierende Arpeggien zum ersten Teil zurück. Die dreiteilige Form wie auch das Spiel mit Arpeggien nach Art des Violinkonzerts weisen wieder auf den italienischen Konzertstil hin.
Die Fuge greift die formale Anlage des Präludiums auf, denn auch sie bringt nach zwei Durchführungen ein längeres Zwischenspiel, das zum letzten Themeneinsatz hindrängt. Das Pedal ist nur hier thematisch geführt.
Ähnlichkeiten der Schlusstakte des Präludiums wie auch der Fuge mit der ersten und letzten Zeile des Chorals „Jesu, meine Freude“ könnten ein Hinweis auf Johann Ludwig Krebs sein, der in seiner Clavierübung dieses Lied in ganz ähnlicher Weise vertont hat.

Allgemeines über die Sammlung Acht Praeludien und Fugen BWV 553 bis 560 ist im Blogbeitrag Acht kleine Präludien und Fugen (BWV 553–560) zu lesen.

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