Juan Cabanilles: Diferencias de Folias primer tono

Diferencias de Folias, 1o tono

Veröffentlicht in: Iohannis Cabanilles, Opera omnia Band II, Nr. 21,
herausgegeben 1933 durch Institut d’Estudis Catalans: Biblioteca de Catalunya, Barcelona
in der Reihe: Publicacions del Departament de Música VIII

Bei der Folia (sprich Folía) handelt es sich laut Wikipedia/Folia um ein melodischharmonisches Satzmodell, das vor allem in der Barockmusik als Vorlage etlicher Variationswerke diente. Folia bezeichnet neben dem Satzmodell auch einen feurig-schnellen portugiesischen Tanz des 16. Jahrhunderts, einen Gedichtstypus des 17. Jahrhunderts und Lieder spanischer und portugiesischer Herkunft, ebenfalls des 17. Jahrhunderts. Inwiefern und ob überhaupt diese Folias und das Foliasatzmodell zusammenhängen, ist noch ungeklärt.
Die wissenschaftliche Hausarbeit über „La Folia – ein kompositorisches Modell und seine geschichtliche Entwicklung„, vorgelegt von Madlen Bialas, enthält alles Wissenswerte über die Folia.

Im Video ist das Gemälde „Hochzeitstanz“ (um 1600 inTurin, Galerie Sabauda) von Jan Breughel dem Älteren zu sehen.

Infos über Juan Cabanilles habe ich in meinem Beitrag Orgelwerke von Juan Cabanilles (1644-1712) zusammen getragen.

Acht kleine Präludien und Fugen (BWV 553–560)

Die Acht kleinen Präludien und Fugen (BWV 553–560) sind zwar in Bachs Werkverzeichnis (das nicht von Johann Sebastian Bach, sondern viel später erstellt wurde) aufgeführt, werden heute von der Musikforschung einem von Bachs Schülern zugeschrieben, etwa Johann Tobias Krebs oder dessen Sohn Johann Ludwig Krebs. Die Stücke dauern nicht länger als zwei bis vier Minuten und sind musikalisch recht anspruchslos einfach konstruiert, ganz im Gegensatz zu Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 oder Fantasie und Fuge a-moll BWV 561, die im Werkverzeichnis unmittelbar vorher oder nachher eingereiht wurden. Trotzdem sind die Acht kleinen Präludien und Fugen angenehm anzuhören und wegen ihrer Kürze recht beliebt.

Die einzelnen Musik-Videos:

Die Playlist bei YouTube: Acht kleine Präludien und Fugen (BWV 553–560)

In

EDITION BACHAKADEMIE – DIE GESAMTEINSPIELUNG ALLER WERKE JOHANN SEBASTIAN BACHS AUF INSGESAMT 171 CDS
Internationale Bachakademie Stuttgart KMD Prof. D Dr. h.c. Helmuth Rilling, Prof. Dr. Ulrich Prinz, Wissenschaftlicher Leiter Andreas Keller,
Intendant Dr. Andreas Bomba, Projektkoordination, Bookletredakteur

findet man über die Acht Kleinen Präludien und Fugen folgende allgemeine Beschreibung:

Die acht Praeludien und Fugen BWV 553 bis 560 wurden zwar in das Bach-Werke-Verzeichnis aufgenommen, stehen dort (BWV2a) aber mittlerweile im Anhang, weil es aus stilistischen Gründen wie auch der wenig typischen Überlieferung wegen (Alfred Dürr) schon seit langem Zweifel an der Autorschaft Bachs gibt. Manches spricht dafür, daß Johann Tobias
Krebs, der in Weimar wirkte, oder sein Sohn Johann Ludwig (Bachs Lieblingsschüler in Leipzig) die als »Acht kleine Praeludien und Fugen« überlieferten Stücke komponierte. Für letzteren ist charakteristisch, daß er seinen Lehrer meist sehr getreu nachahmte, ohne jemals dessen Genialität zu erreichen, so daß manches gekünstelt wirkt. Sollten die vorliegenden Stücke jedoch aus seiner Feder stammen, würden sie zu seinen reizvolleren Werken zählen.

Auf die Nähe zu Bach weist die zyklische Anlage der acht Werkpaare hin. Die Tonarten rücken – ähnlich wie in den Inventionen oder den Praeludien und Fugen des Wohltemperierten Claviers – von C-Dur bis B-Dur stufenweise höher (allerdings nicht so konsequent wie in jenen Zyklen, denn es sind nicht alle zwölf chromatischen Halbtöne einer Oktave vertreten). Christoph Wolff hält die Stücke für »ziemlich eindeutig« von Johann Sebastian Bach und datiert sie vor 1710. Es können andererseits auch Argumente angeführt werden für einen süd- oder mitteldeutschen Komponisten, der nicht zum Schülerkreis Bachs zählte. Und einige Züge der Stücke weisen bereits auf den galanten Stil hin. Selbst wenn also Johann Sebastian Bach die Stücke nicht geschrieben hat, bieten sie doch einen guten Einstieg in sein Orgelschaffen, sowohl für den Hörer als auch für den
Orgelspieler.

Die Thematik der Praeludien ist meist für die Orgeltoccata typisch, die eine kompositorische Nachbildung der Improvisation ist: Von »toccare« = »schlagen « abgeleitet, ist die Toccata für Tasteninstrumente ursprünglich das Ergebnis des ersten, improvisierten Erkundens eines Instruments durch einen Spieler: Er greift in die Tasten, spielt einige Läufe, Akkorde und Arpeggien und wird häufig auch das Pedal für sich allein, also in einem Pedalsolo erproben (ein solches findet sich zum Beispiel in BWV 557 und 560). 

Badewut im 15. Jahrhundert

Als Ergänzung des Blogbeitrages „Was ist Moral“ seien die seit jeher willkürlich und unvorhersehbar wechselnden Moden und Sitten der Menschen an einem Beispiel aus der Geschichte veranschaulicht,  dazu bereitet uns das 15. Jahrhundert eine merkwürdige Überraschung: Die Badewut bricht aus. Ganz Deutschland bringt die Hälfte seiner Tage in Bottichen und Bassins zu. Man scheint das Gefühl zu haben, dass das Wasser zumindest vor einem schütze: vor Verbrennen. Das stimmt. Vor anderem wiederum schützt es nicht, im Gegenteil, kaum eine Meer-Jungfrau bleibt mehr Jungfrau. Ein kurzer Ausschnitt aus dem DEFA-FIlm „Till Eulenspiegel“ kann uns das muntere Treiben in einem solchen Badehaus veranschaulichen:

Die Aufforderung „Wir gehen heute ins Badehaus“ bedeutet damals etwa das gleiche, als würde man heute sagen: Treffen wir uns doch morgen im Café Kranzler oder in der Disco.

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Von der Liebe der Liebenden

Das habe ich unter anderem bei der meiner Suche nach einer Definition von „Sinn des Lebens“ in Wilhelm Schmid: „Die Liebe neu erfinden: Von der Lebenskunst im Umgang mit Anderen gefunden und will es hier zitieren:
Allein oder zu zweit? Die Frage nach dem erfüllten Leben
.Zwei, die einander zugeneigt sind: Kaum etwas ist so schön anzusehen. Sie kleben nicht aneinander, liegen nicht aufeinander wie Verliebte, sondern zeigen den Blick füreinander, die kleine Geste zweier, die von Grund auf Gefallen aneinander haben, miteinander vertraut sind, sich beieinander geborgen fühlen. Die ganze Fülle des Menschseins scheint sich in ihnen zu versammeln, eine weitergehende Frage nach dem Sinn des Lebens stellt sich nicht mehr.

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Richard Wagner: Der Ritt der Walküren

In diesem Video ist meine Bearbeitung des Walkürenrittes von Richard Wagner zu hören, die ich für den Synthesizer „Wavestation WSR“ von Korg und den Sampleplayer Kontakt passend machte. Den Sampleplayer Kontakt benutze ich übrigens auch für meine Orgel- Klavier- und Cembaloeinspielungen. Die Video-Animation habe ich u.a. mit den Bildern von Iwan Konstantinowitsch AiwasowskiDie Neunte Woge“, „Nordseesturm“ und einem Bild von Francisco Sanchis Cortés:Walkürenritt“ verfertigt.

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