Johann Pachelbel: Chaconne d-moll T. 204

Die Chaconne d-moll besteht aus einem achttaktigem Thema und 16 Variationen, wobei die letzte  fast exakt das Thema wiederholt. Dieses Stück ist unter den Ostinato-Werken  Pachelbels einzigartig, da das Bassmuster während des gesamten Verlaufs ohne Änderungen erhalten bleibt (mit Ausnahme einer geringfügigen Abänderung in der Variation 8). Die Variationen sind keine wirklichen melodischen Variationen auf der Grundlage des Themas, sondern eher freie Neuschöpfungen auf der harmonischen Grundlage des Ostinato-Themas. Dieses Vorgehen, das auch die Grundlage einiger anderer Chaconnes Pachelbels bildet, wurde von Nolte, Butt und Groveso so beschrieben: „Die Harmonien werden durch eine erstaunliche, aber kontrollierte Fülle kompositorischer Techniken zerlegt.“ Alle Variationen entwickeln sich aus der Wiesels vorhergehenden weiter, was diese Komposition Pachelbels zur strukturell anspruchsvollsten Chaconne macht. Von den übrigen fünf Ostinato-Stücken kommt nur die Chaconne in f-Moll dieser Komposition nahe.
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Johann Pachelbel: Chaconne f-moll, T. 206

Die Chaconne f-moll  besteht aus einem Thema und 22 Variationen, deren letzte eine fast genaue Wiederholung des Themas ist. Das ostinato-Bassmuster bleibt nicht in allen Variationen unverändert, es verschwindet in einigen, indem es ähnliche Passagen aus Johann Sebastian Bachs berühmter Passacaglia und Fuge in c-moll BWV 582 vorwegnimmt. Pachelbels Variationstechnik dient dazu, die Harmonien zu „zergliedern“, anstatt das für seine reifen Chaconnes typische Thema, wie in der Chaconne in d-Moll und der Chaconne in F-Dur, zu variieren. Die Chaconne in f-Moll gilt gemeinhin als eines der schönsten Werke Pachelbels.

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Johann Pachelbel: Aria Sebaldina

Aria Sexta in f-moll (Hypomyxolydisch)
aus Hexacordum Apollonis von 1699

Hexacordum Apollonis ist eine Sammlung von sechs Kompositionen für Cembalo oder Orgel (so steht es auf der Ausgabe von 1699), die jeweils ein weltliches Thema variieren. Die Nummer Sechs (Aria Sexta) ist die Aria Sebaldina mit acht Variationen über ein singbares Thema.  Die Bezeichnung Sebaldina bezieht sich mit ziemlicher Sicherheit auf die St. Sebaldus-Kirche in Nürnberg, wo Pachelbel damals arbeitete. Willi Apel meint, dass die Melodie der Arie möglicherweise eine traditionelle Melodie gewesen sei, die irgendwie mit der Kirche verbunden sei, und nicht von Pachelbel komponiert wurde. Weiterlesen

Johann Pachelbel: Präludium und Fuge d-moll

Dieses Präludium in d-moll ist im Vergleich zu den anderen mir bekannten Präludien Pachelbels relativ lang und sehr virtuos und klangprächtig. Verwendet habe ich für die Wiedergabe wieder Samples der Rieger-Orgel in der Matthiaskirche zu Budapest. Ausführliche Informationen zum Leben von Johann Pachelbel findet der Interessierte in meinem Beitrag „Johann Pachelbel: Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“. Weiterlesen

Johann Pachelbel: Kanon und Gigue D-Dur

Kanon und Gigue hat Pachelbel für 3 Violinen und Generalbass geschrieben. Das Notenbild meiner Fassung für Orgel entspricht vollkommen dem Pachelbelschen Original. Da er für alle drei Stimmen die Besetzung „Violine“ vorgesehen hat werden bei mir alle drei Stimmen ebenfalls mit der gleichen Registerkombination wiedergegeben, auch wenn im Video die Visualisierung durch die Pianorolle des MIDI-Sequenzers für jede Stimme eine gesonderte Spur mit jeweils unterschiedlicher Farbgebung anzeigt – das geschieht nur deshalb, um dem Betrachter zur Stimmverfolgung mehr Übersichtlichkeit zu bieten. 

Letzteres trifft auch für meine Orgelfassung der Edition dieses Werke durch Max Seiffert zu, die ich mit Samples der Riegerorgel im Großen Saal des Wiener Konzerthauses  (Vienna Konzerthaus Organ) auf alternative Weise, nämlich durch Steigerung des Ausdrucks druch Veränderung der Registrierung der Orgel von Anfang bis zum Ende des Kanons hin (ähnlich der Wirkung des „Bolero“ von Ravel), interpretiert habe: Weiterlesen

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