Johann Pachelbel: Präludium und Fuge d-moll

Dieses Präludium in d-moll ist im Vergleich zu den anderen mir bekannten Präludien Pachelbels relativ lang und sehr virtuos und klangprächtig. Verwendet habe ich für die Wiedergabe wieder Samples der Rieger-Orgel in der Matthiaskirche zu Budapest. Ausführliche Informationen zum Leben von Johann Pachelbel findet der Interessierte in meinem Beitrag „Johann Pachelbel: Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“.

Ich stelle dieses Orgelwerk vor, da Pachelbels Bedeutung sich nicht nur auf seine Choralbearbeitungen beschränkt – aber immer eingedenk dessen, was Prof. Dr. Walter Werbeck über Pachelbels Tastenmusik sagte:

Verglichen mit einem Großen wie Bach steht Pachelbel für das gediegene Mittelmaß. Auch die gelegentlichen Versuche, Pachelbels Tastenmusik durch den Verweis auf ihre kantable Setzweise*) als einen Werkkorpus von durchaus eigenständiger Qualität gleichsam zu retten, haben an dieser Einschätzung wenig ändern können.
Fatal ist das Bild eines Vorläufers von Bach auch, weil diejenigen, die es gemalt haben und noch immer malen, den Fokus nahezu zwangsläufig auf Pachelbels Tastenmusik richten, und hier, in einer weiteren Verengung, den Choralbearbeitungen das Hauptgewicht einräumen.

Festvortrag von Prof. Dr. Walter Werbeck
anlässlich der Übergabe des elften Pachelbel-Bandes

*) „kantable Setzweise“: zumindest angesichts dieses Präludiums d-moll und der siebten Variation in seiner Partita über „Alle Menschen müssen sterben“ scheint mir auch diese Charakterisierung der Tastenwerke Pachelbels eine unzulässige Einengung. Einige geniale Einfälle kann man ihm durchaus zubilligen, ohne ihn deshalb gleich an die Seite Bachs stellen zu müssen.

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