Die Wüstungen im Tullifeld
Die Lava war ja längst erkaltet,
Der Basalt schon bemoost, ergraut,
Als schüchtern hier der Mensch gewaltet
Und mühsam ward ein Dorf erbaut.
Und nun? – Ungunst der Jahreszeiten,
Krieg, Pest, Not und auch eig’ner Fluch
Die konnten Alles ihm verleihen;
Längst drüber hin zieht Herd und Pflug!
Ist es zu verwundern, wie die meisten noch bestehenden Ortschaften Tullifelds ihren ursprünglichen Namen oder doch dessen Schreibweise mehr oder weniger verändert haben, aber ihre alten Stätten in der alten Flur noch behaupten, so kann es uns fast in Wehmut versetzen, daß aus dem Tullifelder Gau gegen Hundert Ortsnamen angeführt werden, von denen die ursprünglichen Wohnplätze seit mehr als einem Jahrhundert schon fehlen und deren ehemaliges Vorhandensein nur unsicher in den bezüglichen Gemeindefluren gezeigt werden kann. Solche verlassene, verschwundene Heimstätten, die nun längst als offener Gemeinde- oder Privatbesitz im Felde liegen, nennt man, weil sie auch meist verödet, oder wüste sind, kurzweg Wüstungen. Weiterlesen