Einiges zur Geschichte des Parks von Gehaus

Zitiert aus „Baier Bote“ 4(2006)01 vom 27. Januar 2006:

Der Park in der Gemeinde Gehaus hat eine Größe von ca. 5 Hektar und befindet sich hinter dem Oberen Schloss der ehemaligen Besitzer derer von Boineburg. Eine genaue Datierung der Entstehung des Parkes ist nicht mehr konkret nachvollziehbar. Um 1868 soll er entstanden sein. Einen konkreten Nachweis gibt es erst aus dem Jahre 1876. Hier wird erstmalig das Einbinden von Sträuchern und Rosen erwähnt. Dazu liegen Manuale (Rechnungen) vor. Die Nachweise dazu befinden sich im Hessischen Staatsarchiv in Marburg und wurden von Herrn Rolf Leimbach aus Stadtlengsfeld eingesehen und dem HPV e. V. Gehaus freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hier sagen wir gleichzeitig ein großes Danke an Herrn Leimbach. Folgendes ist aufgelistet unter Nummer:

  • 56. an Kaspar Nennstiel zu Gehaus für Erstellung der Pflanzlöcher im Gräflichen Park darselbst 9,00
  • 57. dem Andreas Köhler et Cons. zu Gehaus für Pflanzung und Anlage von Spargelbauten auf Anordnung des Herren Hofgärtner Seil von Simmershausen 102,90
  • 58. dem Kaspar Leinwarth et Cons. für Pflanzung u. Anlage von Spargelbauten im Gräflichen Park zu Gehaus 39,60
  • 59. dem Ernst Bernay zu Erfurt für Gemüsesamen in dem Obergarten zu Gehaus 11,90
  • 60. Elise Lötz et Cons. zu Gehaus für Arbeiten im Gräflichen Park und Gemüsegarten zu Gehaus. 25,00
  • 61. n. L
  • 76. demselben für Anbinden und Einpflanzung der Pfähle sowie für Ausbesserung der Gartenzucht im Park 7,20

Im Jahre 1882 wird dann die Kapelle mit Begräbnisstätte errichtet. Nach dem Krieg im vorigen Jahrhundert werden Teile des Parkes auch als Gärten benutzt. 1958 wird der Park dann als Landschaftschutzgebiet ausgezeichnet. Ein großer Bestand an Bäumen dürfte noch aus der Gründungszeit herrühren, da er selbst noch relativ jung ist. Im Jahre 2001 können noch 366 Baumarten und Sträucher nachgewiesen werden. Es befinden sich noch ein kleiner Weiher mit Insel auf dem Gelände und er Bach „Schwarze Oechse“ durchfließt das Gelände.

Quellen:

  • Ausarbeitungen von Rolf Leimbach Stadtlengsfeld
  • Sammelgebiet/Depositorium 340 v. Boineburg-Lengsfeld Acc 191/34
  • Hess. Staatsarchiv Marburg
  • Karten P II 15.579 und 15.782

Im Namen des Heimatpflegeverein e. V. Gehaus
Reinhold Lotz†
Vorsitzender

Einige eigene Fotografien:


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