Jean-François Dandrieu: Zwei Weinachtslieder für Orgel

Mit einer Kombination von Samples der Orgue de Forcalquier, einer historischen französischen Orgel aus dem Jahr 1627, und Samples der modernen Riegerorgel aus dem Großen Saal des Konzerthauses Wien eingespielt. Über die alte französischen Orgeltradition und am Schluss des Beitrags „Louis-Claude Daquin: Livre de Noëls“ (Weihnachtsliederbuch) einiges geschrieben.

Die Liedanfänge (die Links führen zum vollen Text der Lieder) lauten:

1. Tous les bourgeois de Châtre,
Et ceux de Montlhéry
S’en allaient quatre à quatre,
En chassant le souci
Cette journéée ci,
Que la Vierge Marie
Près le boeuf et l’ânon, don, don,
De Jésus accoucha, la, la,
Dans une bergerie …

Alle Bürger von Châtres
und die von Monthléry
zeigten große Freude
an diesem Tag,
Dass Jesus Christus geboren wurde
der Jungfrau Maria,
in der Nähe des Ochsen und des Esels
zwischen denen er lag
in einem Stall …

 

2. Puer nobis nascitur
Rector angelorum
In hoc mundo panditur …

Ein Kind ist uns geboren,
der Herrscher der Engel.
In dieser Welt wird genährt…

Eine Kurzbiografie von Jean-François Dandrieu findet der Interessierte in meinem Blogbeitrag: Jean-François Dandrieu – Fünf Orgelstücke

Juan Cabanilles: Tiento I.6 de contras primer tono

aus: Opera omnia des JOAN BAUTISTA JOSÉ CABANILLES Y BARBERÀ (1644-1712) Band I, Nr. 6
herausgegeben 1929 durch Institut d’Estudis Catalans: Biblioteca de Catalunya, Barcelona
in der Reihe: Publicacions del Departament de Música VIII

Begriffserläuterung

  • de contras: „contras“ hießen sowohl die als Orgelpunkte gehaltenen Töne wie auch die wenigen – wenn überhaupt –  in den damaligen spanischen Orgeln vorhandenen Pedal-Tasten
  • 1o tono: primero tono, m.a.W. erste Kirchentonart (Dorisch), entspricht dem D-Dur der temperierten Stimmung.

Der musikalische Aufbau: Weiterlesen

W. A. Mozart: Andantino Es-Dur KV 236 (588b)

Dieses nur 40 Takte (in Mozarts Original nur 20 Takte) umfassende Andantino ist eine freie Benutzung der Alceste-Arie „Non vi turbate no“ aus Glucks gleichnamiger Oper, so dass sie nicht unter die eigentlichen Kompositionen fällt. Mozart soll sie 1790 dem achtzehnjährigen Clementi-Schüler und Haydn-Schützling J. B. Cramer ins Stammbuchblatt geschrieben haben. Die Verwandtschaft des terzenseligen Themas und seine Mischung von Liedhaftigkeit und Menuettrhythmus rücken es in die Nähe der späten Komposition KV 355 (D dur-Menuett), aber auch in die der Werke für Glasharmonika, für die beide wie geschaffen erscheinen. Weiterlesen

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