Robert Schumann: Kinderszenen op. 15

Playlist

Die Kinderszenen habe ich per MIDI-Technik auf einem Softwaresynthesizer „The Hammersmith Pro“ (hier ist ein Testbericht zu lesen) eingespielt – soweit zur Technik.

Im Internet findet man, abgesehen von dem allwissenden Wikipedia, viel sinnvolles und sinnloses über diese dreizehn Mini-Stücke zum Lesen und Vergessen. Man muss sie hören oder selber spielen, anders erschließt sich ihr Gefühlsgehalt nicht. Weiterlesen

Juan Cabanilles: Diferencias de Folias primer tono

Diferencias de Folias, 1o tono

Veröffentlicht in: Iohannis Cabanilles, Opera omnia Band II, Nr. 21,
herausgegeben 1933 durch Institut d’Estudis Catalans: Biblioteca de Catalunya, Barcelona
in der Reihe: Publicacions del Departament de Música VIII

Bei der Folia (sprich Folía) handelt es sich laut Wikipedia/Folia um ein melodischharmonisches Satzmodell, das vor allem in der Barockmusik als Vorlage etlicher Variationswerke diente. Folia bezeichnet neben dem Satzmodell auch einen feurig-schnellen portugiesischen Tanz des 16. Jahrhunderts, einen Gedichtstypus des 17. Jahrhunderts und Lieder spanischer und portugiesischer Herkunft, ebenfalls des 17. Jahrhunderts. Inwiefern und ob überhaupt diese Folias und das Foliasatzmodell zusammenhängen, ist noch ungeklärt.
Die wissenschaftliche Hausarbeit über „La Folia – ein kompositorisches Modell und seine geschichtliche Entwicklung„, vorgelegt von Madlen Bialas, enthält alles Wissenswerte über die Folia.

Im Video ist das Gemälde „Hochzeitstanz“ (um 1600 inTurin, Galerie Sabauda) von Jan Breughel dem Älteren zu sehen.

Infos über Juan Cabanilles habe ich in meinem Beitrag Orgelwerke von Juan Cabanilles (1644-1712) zusammen getragen.

Acht kleine Präludien und Fugen (BWV 553–560)

Die Acht kleinen Präludien und Fugen (BWV 553–560) sind zwar in Bachs Werkverzeichnis (das nicht von Johann Sebastian Bach, sondern viel später erstellt wurde) aufgeführt, werden heute von der Musikforschung einem von Bachs Schülern zugeschrieben, etwa Johann Tobias Krebs oder dessen Sohn Johann Ludwig Krebs. Die Stücke dauern nicht länger als zwei bis vier Minuten und sind musikalisch recht anspruchslos einfach konstruiert, ganz im Gegensatz zu Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 oder Fantasie und Fuge a-moll BWV 561, die im Werkverzeichnis unmittelbar vorher oder nachher eingereiht wurden. Trotzdem sind die Acht kleinen Präludien und Fugen angenehm anzuhören und wegen ihrer Kürze recht beliebt.

Die einzelnen Musik-Videos:

Die Playlist bei YouTube: Acht kleine Präludien und Fugen (BWV 553–560)

In

EDITION BACHAKADEMIE – DIE GESAMTEINSPIELUNG ALLER WERKE JOHANN SEBASTIAN BACHS AUF INSGESAMT 171 CDS
Internationale Bachakademie Stuttgart KMD Prof. D Dr. h.c. Helmuth Rilling, Prof. Dr. Ulrich Prinz, Wissenschaftlicher Leiter Andreas Keller,
Intendant Dr. Andreas Bomba, Projektkoordination, Bookletredakteur

findet man über die Acht Kleinen Präludien und Fugen folgende allgemeine Beschreibung:

Die acht Praeludien und Fugen BWV 553 bis 560 wurden zwar in das Bach-Werke-Verzeichnis aufgenommen, stehen dort (BWV2a) aber mittlerweile im Anhang, weil es aus stilistischen Gründen wie auch der wenig typischen Überlieferung wegen (Alfred Dürr) schon seit langem Zweifel an der Autorschaft Bachs gibt. Manches spricht dafür, daß Johann Tobias
Krebs, der in Weimar wirkte, oder sein Sohn Johann Ludwig (Bachs Lieblingsschüler in Leipzig) die als »Acht kleine Praeludien und Fugen« überlieferten Stücke komponierte. Für letzteren ist charakteristisch, daß er seinen Lehrer meist sehr getreu nachahmte, ohne jemals dessen Genialität zu erreichen, so daß manches gekünstelt wirkt. Sollten die vorliegenden Stücke jedoch aus seiner Feder stammen, würden sie zu seinen reizvolleren Werken zählen.

Auf die Nähe zu Bach weist die zyklische Anlage der acht Werkpaare hin. Die Tonarten rücken – ähnlich wie in den Inventionen oder den Praeludien und Fugen des Wohltemperierten Claviers – von C-Dur bis B-Dur stufenweise höher (allerdings nicht so konsequent wie in jenen Zyklen, denn es sind nicht alle zwölf chromatischen Halbtöne einer Oktave vertreten). Christoph Wolff hält die Stücke für »ziemlich eindeutig« von Johann Sebastian Bach und datiert sie vor 1710. Es können andererseits auch Argumente angeführt werden für einen süd- oder mitteldeutschen Komponisten, der nicht zum Schülerkreis Bachs zählte. Und einige Züge der Stücke weisen bereits auf den galanten Stil hin. Selbst wenn also Johann Sebastian Bach die Stücke nicht geschrieben hat, bieten sie doch einen guten Einstieg in sein Orgelschaffen, sowohl für den Hörer als auch für den
Orgelspieler.

Die Thematik der Praeludien ist meist für die Orgeltoccata typisch, die eine kompositorische Nachbildung der Improvisation ist: Von »toccare« = »schlagen « abgeleitet, ist die Toccata für Tasteninstrumente ursprünglich das Ergebnis des ersten, improvisierten Erkundens eines Instruments durch einen Spieler: Er greift in die Tasten, spielt einige Läufe, Akkorde und Arpeggien und wird häufig auch das Pedal für sich allein, also in einem Pedalsolo erproben (ein solches findet sich zum Beispiel in BWV 557 und 560). 

Richard Rorty und der Pragmatismus

Nun, da Gott tot ist (Nietzsche), wir uns vom Aberglauben der Fremdbestimmung, aber auch der Sinngebung durch Götter oder andere höhere Wesen in der Epoche der Aufklärung durch die Logik wissenschaftlichen Denkens befreit hatten, stehen wir vor der noch immer unbeantworteten Frage des Beitrages „Albert Camus und das Absurde“: Was ist denn nun der Sinn unseres Lebens, wozu sind wir auf der Welt? Die christliche Religion, die, von griechischer Philosophie und Judentum befruchtet, im vorderen Orient ihren Ursprung hatte und sich bald über ganz Europa ausbreitete, gab uns die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, je nachdem, wie wir den Geboten dieser Religion gerecht wurden, entweder ewig im „Himmel“ oder ewig in der „Hölle“ – wie auch immer, es heißt dort, daß wir unsterblich seien.

Furcht und Zittern
(Dörner: „Evas Apfel“ in „Bauplan für eine Seele“), das uns angesichts des Bewußtseins des eigenen Todes und unserer Unbestimmtheit in einer unsicheren Welt packte und weswegen wir die Götter schufen, blieben auch nach der Aufklärung unser Los. Unser scheinbar unbestechlicher logischer Verstand hatte uns ein zweites Mal aus dem Paradies vertrieben; nun hatten wir uns selbst zu erschaffen, nun ja, nicht direkt uns selbst als Geschöpfe dieser Erde, denn wir existierten ja unzweifelhaft, sonst stünden wir nicht vor diesem Problem. Nein, wir standen vor der Aufgabe, eine symbolische Welt aus Worten, Sätzen und Bedeutungen parallel zu den materiellen Dingen um uns herum zu schaffen, die einen Sinn ergaben, für den es sich zu leben lohnt.

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