Park Sanssouci

Nichts vermag den Charakter des preußischen Königs Friedrich II. besser zu charakterisieren als die Tatsache, dass er am gleichen Tage, als er den schlesischen Krieg mit dem Einfall in Böhmen eröffnete, eine Cabinetsorder erließ, in der er befahl, vor dem Brandenburger Tor in Potsdam nach einem von ihm genau vorgeschriebenen Plan den Königlichen Weinberg zu terrassieren. Das war am 10. August 1744.

Am 10. April des folgenden Jahres wurde auf der Höhe dieser Terrassen der Grundstein zu Schloss Sans-Souci (Schloss Ohne Sorge) gelegt. Die ursprüngliche Anlage, die sich nach Ideen des Königs in den folgenden Jahren entfaltet, muss voller Kunstwerke gewesen sein, die bezugreich aufgestellt waren. Voltaire nannte Sanssouci „das Paradies des Philosophen“.

Aber schon der Nachfolger Friedrich Wilhelm II. zerstörte die geistreich geplanten Anlagen zum größten Teil wieder. Es wurden nun krumme Wege angelegt, viele der uralten Bäumen gefällt und so die dichten Waldpartien, die in geschmackvollem Kontrast zu den pomphaften Anlagen standen, beseitigt. Entfernt wurden auch die vergoldeten Bleifiguren, die Lauben und eine prächtige Marmorkolonnade.

Unter König Friedrich Wilhelm III. verloren Park und Schloss die reichen Kunstschätze, wertvolle Antiken und Ölgemälde, um das neu gegründete Museum (1826) in Berlin damit auszustatten. Sein Lieblingsschloss war Schloss Charlottenhof, wohin nun fast alle Mittel flossen. Lennè schuf zwar neuen Anlagen und Promenaden im Park, das aber hatte zur Folge, dass zur dringend notwendigen Erhaltung des beschädigten Schlosses Sanssouci nur wenig getan werden konnte.

Erst unter Friedrich Wilhelm IV. wurde Sanssouci wieder Lieblingsresidenz des Königs von Preußen, was es auch unter Friedrich II: war. Schäden wurden nun beseitigt, von den Vorgängern entfernte Statuen und Hermen wurden wieder an ihren alten Standorten aufgestellt, zum Teil wurden sie auch durch gute Kopien ersetzt und Ideen, die unter Friedrich II. nicht zur Ausführung kommen konnten, wie z.B. die Wasserkünste, wurden nun erstmal realisiert. Am 14. April 1845 wurde zur Feier der Erinnerung an die Grundsteinlegung von Schloss Sanssouci der Grundstein zur Friedenskirche gelegt. Nachdem der König am 2. Januar 1861 in seinem Lieblingsschloss starb, wohnte seine Witwe Elisabeth Ludovika noch bis zu ihrem Tod am 14. Dezember 1873 in Sanssouci, danach wurde das Schloss Museum. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie verblieb das Weinbergschloss zunächst im Besitz der Hohenzollern und kam 1927 in die Obhut der am 1. April desselben Jahres gegründeten preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten. Die Gesamtanlage wurde nun öffentlich zugänglich.

Das Längenausdehnung von Park Sanssouci ist vom Obelisken im Osten bis zur Brücke hinter den Communs beträgt rund 2500 m, dessen Breite von Süd nach Nord variiert zwischen1400 m bis 2100 m. Der Park kann in folgende Bereiche unterteilt werden:

–         Marly- und Friedensgarten mit der Friedenskirche

–         Östlicher Lustgartenbezirk mit der Bildergalerie und dem Obeliskportal

–         Mittlerer Lustgartenbezirk mit der Großen Fontäne

–         Schloss Sanssouci mit den Weinbergterrassen

–         Westlicher Lustgartenbezirk mit den Neuen Kammern und dem Chinesischen Haus

–         Sizilianischer und Nordischer Garten

–         Orangerie, Terrassenanlage und Parterre

–         Nordwestlicher Parkbezirk mit dem Belvedere und dem Drachenhaus

–         Rehgarten mit dem Neuen Palais, dem Hopfengarten und dem Freundschaftstempel

–         Der Park Charlottenhof mit dem Schloss Charlottenhof und den Römischen Bädern.



 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sechzehn − fünfzehn =