Was ist Zufall?

 

zufallDieses lustige Bild entstand durch „Zufall“, weil der Fotograf das Objektiv seiner Kamera zur rechten Zeit und am rechten Ort in die richtige Richtung gehalten hatte und dann noch im rechten Moment auf den Auslöser drückte. „Erfolgreich ins Bild zu kriegen – das ist die Kunst“ schrieb der Fotograf unter das Bild.

Und was lehrt uns das?
Der Zufall kann kreativ sein, aber nicht nur das, sondern auch effizientes Handeln ermöglichen, denn überlege dir mal, wie lange es gedauert hätte, diese Aufnahme zu arrangieren. Effizienz heißt übrigens: Dinge richtig tun; der Aufwand soll im richtigen Verhältnis zum Ergebnis stehen, die Kosten-Nutzen-Rechnung ein Plus ergeben. Effizienz sollte nicht verwechselt werden mit der Effektivität. Effektivität heißt: die richtigen Dinge tun; die Wirksamkeit des Tun im Gesamtzusammenhang und damit die Orientierung auf das Ziel (Output) ist vorrangig.
Aber zunächst: „Was ist Zufall?“ Weiterlesen

Der Wert der Religion

Ich habe einige Antworten von Kritias, Werner Heisenberg, Thomas Mann und Rolf Oerter auf  die Frage „Wozu Religion?“ zusammengestellt. Ihre Antwort lautet: Die Religion liefert die transzendente Begründung unserer Ethik, des „vernünftigen“ Miteinanders menschlicher Gemeinschaften. Trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts liefern uns weder Physik, andere Naturwissenschaften oder die „Gesetze“ der Evolution eine logische Begründung konkreten moralischen Verhaltens. Unsere „Vernunft“ ist ein soziales Konstrukt, der menschliche Geist die Emergenz kollektiver symbolischer Wechselwirkung der von uns mit Bedeutung für unser Fühlen aufgeladenen Abstrahierungen unserer Sinneswahrnehmungen.
Unser Verständnis des Sinn von Religion hat sich jedenfalls seit der Zeit von Kritias nicht wesentlich erweitert. Wir glauben nun zwar, dass und wie man alle die praktischen Dinge der Wissenschaften und des sozialen Miteinanders, also Lernen lernt, aber das Verständnis dessen, wie man Gewohnheiten bildet, wie sich das, was man gesunden Menschenverstand nennt, in uns festsetzt, zu lernen wie man lernt zu lernen oder: „Wie kann man durch ein besonderes Lernen über die Konstrukte, den Habitus, die Gewohnheiten hinausgelangen?“ – das müsste aber ein neuer Beitrag versuchen zu beantworten …

Kritias – Über die Entstehung der Religion
Es gab einmal eine Zeit, da war das Leben der Menschen jeder Ordnung bar, ähnlich dem der Raubtiere, und es herrschte die rohe Gewalt. Damals wurden die Guten nicht belohnt und die Bösen nicht bestraft. Und da scheinen mir die Menschen sich Gesetze als Zuchtmeister gegeben zu haben, auf daß das Recht in gleicher Weise über alle herrsche und den Frevel niederhalte. Wenn jemand ein Verbrechen beging, so wurde er nun bestraft. Als so die Gesetze hinderten, daß man offen Gewalttat verübte, und daher nur insgeheim gefrevelt wurde, da scheint mir zuerst ein schlauer und kluger Kopf die Furcht vor den Göttern für die Menschen erfunden zu haben, damit die Übeltäter sich fürchteten, auch wenn sie insgeheim etwas Böses täten oder sagten oder (auch nur) dächten. Er führte daher den Gottesglauben ein [und sagte]: Weiterlesen

Werner Heisenberg und die Frage nach der Wirklichkeit

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Ein Fachmann ist ein Mann, der einige der gröbsten Fehler kennt, die man in dem betreffenden Fach machen kann und der sie deshalb zu vermeiden versteht.

 Werner Heisenberg 
(05.12.1905 – 01.02.1976)
Heisenberg

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Die Quantentheorie ist so ein wunderbares Beispiel dafür, daß man einen Sachverhalt in völliger Klarheit verstanden haben kann und gleichzeitig doch weiß, daß man nur in Bildern und Gleichnissen von ihm reden kann.

 

Architekt der Quantenmechanik & Nobelpreisträger

 


»Das Gegenteil einer richtigen Behauptung ist eine falsche Behauptung. Aber das Gegenteil einer tiefen Wahrheit kann wieder eine tiefe Wahrheit sein.«

Niels Bohr


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Was ist Wirklichkeit? – Zitate

M. C. Escher: Zeichnende Hände

M. C. Escher: Zeichnende Hände


Dies ist eine Auswahl dessen, was sich unsere großkopferten Genies und solche, die sich dafür halten, als „Wirklichkeit“ willkürlich und teilweise sogar zweckmäßig konstruierten und soll die willkürliche Zweckbezogenheit solcher unterschiedlichen Konstruktionen, von der ich in meinem Blogbeitrag „Was ist Wirklichkeit?“ redete, untermauern.


Wirklich ist also alles, was uns oder andere Dinge, zum Beispiel Radarstrahlen, zurückstoßen oder was Widerstand leisten kann ; und was auf uns oder auf andere wirkliche Dinge einwirken kann. Ich glaube, das ist klar genug, und es schließt die Erde ein, und Sonne, Mond und Sterne: Der Kosmos ist wirklich.

Karl R. Popper
Erkenntnis und Gestaltung der Wirklichkeit:
Die Suche nach einer besseren Welt

 


Und – für mich selbst verständlich – schließt Wirklichkeit auch all das Immaterielle (Transzendente) ein, an das ich glaube, was ich träume, was ich zu tun beabsichtige, was ich liebe; denn all das kann ebenfalls, wie übrigens auch Ideen und Verhalten anderer, auf mein weiteres Verhalten einwirken. Auch dieser Teil der Welt ist wirklich, insofern er auf die Wirklichkeit der Menschen einwirken und sie verändern kann. Weiterlesen

Was ist Wahrheit? – Zitate

Wahrheit ist lichtende Verbergung!

Peter_Schubert-Flamme_1984

Peter Schubert, Flamme, 1984
aus der Ausstellung – Lichtung und Verbergung
vom 13.02.2011 – 24.04.2011 in
Kommunale Galerie Berlin

 

Den Titel dieses Beitrages habe ich bei Heidegger gefunden und zwar in seinen Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis) – dem Band 65 der Heidegger-Gesamtausgabe. Seine seltsame Sprache ist aus der Not geboren, weil Begriffe der Umgangssprache vieldeutig sind und somit das, was er ausdrücken will, nicht auf seine Weise verstanden werden könnte. Das hat freilich den Nachteil, dass derjenige, der mit seinem Sprachgebrauch nicht vertraut ist, ihn nun gar nicht mehr versteht. Darum habe ich das, wie er den Begriff „Wahrheit“ deutet, an das Ende des Beitrages verbannt.


Die Wahrheit ist da, da oder dada


 

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Was ist Wahrheit?

Was ist Wahrheit anderes als ein Leben für eine Idee? Søren Kierkegaard

Munkácsy Mihály: Ecce Homo!

Munkácsy Mihály: Ecce Homo!

Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.“„Das Neue Testament: Eine Übersetzung, die unsere Sprache spricht“ Joh 18,37

Chronos & C.J.Catalizer – Quid Est Veritas?

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Der Gesunde Menschenverstand

gesundermenschenverstandDas Unglaubliche muss nicht immer das Unmögliche sein. Die moderne Wissenschaft zeigt, dass hinter dem einfachen Sichtbaren, das unser »gesunder Menschenverstand« begreifen und unsere Sprache beschreiben kann, das weder zu begreifende, noch anschaulich zu beschreibende Unsichtbare lauert. Weder ein Stern noch eine Blattlaus haben im Grunde auch nur das Geringste mit der Vorstellung zu tun, die wir uns davon machen. Wer glaubt, eine Parkbank etwa sei ein solides Objekt, auf dem man sich gemütlich niederlassen und in beschaulicher Ruhe spielende Kinder beobachten könnte, irrt sich gewaltig. De facto ist sie ein unvorstellbares System, das zu 99,9999… Prozent aus Nichts und zu einem verschwindenden Rest aus einer Verunreinigung – der Materie besteht, die ihrerseits wieder aus schemenhaften Materiewellen gebildet wird, die sich jeglichem Zugriff entziehen. Genau genommen ist besagte Parkbank überhaupt nur ein Schlagschatten aus dem Hyperraum, eine lokale Irregularität der Raum-Zeit-Geometrie oder was immer man nach der jeweiligen Theorie auswählt. Wem solche Vorstellungen Kopfschmerzen bereiten, der möge sich damit trösten, dass wir, die wir über derartige Konzepte nachdenken, um keine Spur substantieller sind. Das Frappierende an diesen Denkmodellen ist: sie funktionieren. Die Gesetze der Wahrscheinlichkeit – und nicht die von Ursache und Wirkung – haben im subatomaren Bereich das Sagen. Sie – und kein mechanistisches, vorausberechenbares Weltmodell sind verantwortlich dafür, dass die Sterne leuchten, Strom fließt, Eisen zuerst rot- und dann weißglühend wird, und für zahllose andere Phänomene, die wir wahrnehmen und praktisch anwenden können. Spätestens jetzt werden sich viele Leser wohl nicht des Gefühls erwehren können, dass manchen Theoretikern die Pferde durchgegangen sind. Ein so absurder Ort kann das Universum einfach nicht sein. Leider doch.

Viktor Farkas
Unerklärliche Phänomene jenseits des Begreifens

Die Erkennbarkeit der Welt

Das ganze sichtbare Universum ist nichts weiter als ein Lagerhaus von Bildern und Zeichen, denen die Fantasie einen relativen Platz und Wert zuweisen wird; sie ist eine Art Weide, die es für die Fantasie zu verdauen und zu verwandeln gilt.

Charles Baudelaire

Die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt bezweifelt nicht, dass es eine beobachterunabhängige, externe Wirklichkeit mit ihren, unseren Sinnen zugänglichen Dingen und Tatsachen überhaupt gibt. Die „Welt“ definiere ich als all das „da draußen“ (einschließlich meines Körpers), was mit meinen Sinnen (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, mit anderen Menschen kommunizieren usw.) in Wechselwirkung treten, also Sinneseindrücke in Form von Neuronenverknüpfungen in meinem Gehirn (die körperliche Manifestation meiner Vernunft als Hardwareverschaltung eines hochkomplexen Netzwerkes aus Nervenzellen1 mit wechselnden Speicherinhalten) hinterlassen kann. Deren veränderliche Struktur stellt zugleich die aus meinen (Sinnes)-Erfahrungen selbstlernende (sich selbst an neue Erfahrungen anpassende) „Betriebssystem„-Software (= meine kognitiven Fähigkeiten) dar. Gäbe es diese so definierte Welt nicht, erlebte ich auch keine Sinneseindrücke durch sie. Selbst die Gehirne im Tank der Matrix kommunizieren mit einer Welt, die unabhängig von ihrem eigenen Sein existiert.
Es geht mir in diesem Beitrag um die Frage, was der Bezugspunkt für die Richtigkeit (Wahrheit) unserer Sinneseindrücke (Beobachtungen) und der daraus konstruierten Modelle der externen Welt ist. Weiterlesen

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