J. S. Bach: Sechs Choräle von verschiedener Art („Schübler-Choräle“) BWV 645-650

Nr. 1 „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ BWV 645 (Es-Dur, c) Orgel in Forcalquier
Nr. 2 „Wo soll ich fliehen hin“ BWV 646 (e-moll, c) Orgel in Forcalquier
Nr.  3 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ BWV 647 (c-moll, c) Orgel in Forcalquier
Nr. 3a „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ BWV 647 (c-moll, c) Rieger-Orgel Konzerthaus Wien
Nr. 4 „Meine Seele erhebt den Herren“ BWV 648 (d-moll, 6/8) Orgel in Forcalquier
Nr. 5 „Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ“ BWV 649 (B-Dur, c) Orgel in Forcalquier
Nr. 6 „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“ BWV 650 (G-Dur, 9/8) Orgel in Forcalquier
Nr. 6a „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“ BWV 650 (G-Dur, 9/8) Rieger-Orgel Konzerthaus Wien

Maarten ‘t Hart schrieb über die sechs Schübler-Choräle in seinem Buch „Bach und ich

Nach 1746 oder 1748 veröffentlichte Bach die Sechs Choräle von verschiedener Art (Schübler-Choräle). Manche vermuten: aus Geldmangel. Mir scheint das weniger wahrscheinlich. Echte Armut hat Bach, im Gegensatz zu Mozart, nie gekannt. Fünf der sechs Choräle sind Orgelbearbeitungen von Teilen der Kirchenkantaten. Die Vermutung liegt nahe, daß der zweite Choral, »Wo soll ich fliehen hin«, aus einer verschollenen Kantate herrührt. Obwohl die sechs Choräle allesamt Geschenke für jeden Organisten sind, erwecken die Originalkompositionen aus den Kantaten einen nachhaltigeren Eindruck. So prächtig »Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter« auf der Orgel klingt, es bleibt ein Stück für Solo-Violine, was die spielenden Finger verflixt gut merken. Dasselbe gilt für »Wachet auf, ruft uns die Stimme«. Diese glänzende Perle im Œuvre Bachs kommt am besten in seiner ursprünglichen Fassung in der gleichnamigen Kantate (BWV 140) zur Geltung.

Editionsgeschichte und Analysen der einzelnen Choralvorspiele findest du in dem unten eingebetteten Link aus dem Capriccio-Forum.

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