Herbst in der Rhön

Ein buntes Herbstgeflüster von Bildern der Rhön, teilweise unter Lebensgefahr auf den Speicherchip gepixelt. Im Dunkeln auf der Mini-Autobahn durch den Albagrund von Unteralba nach Hartschwinden zu laufen erfordert Todesmut, da man dort von mit Affenzahn langdüsenden Autos gnadenlos in die Büsche gedrängt wird, wenn man nicht riskieren will, als Hackfleisch zu enden.  Herrlich asphaltierte Wege … – schön und gut, sie ersparen festes Schuhwerk, doch Fußgängern bin ich auf diesen bequemen Wegen nicht begegnet, sondern stets nur Autofahrern, die immer in rasender Eile zu sein scheinen. Vielleicht haben sie ja höllische Angst, der schöne Fleck Erde, wo sie die Aussicht oder auch nur ein Stück Torte oder ein saftiges Steak genießen wollen, ist geschlossen, bevor sie dort ankommen – und rasen deshalb wie vom Teufel gejagt?

Festes Schuhwerk sollte man allerdings doch anziehen, will man die herbstliche Rhön genießen, denn die aus meiner Kinderzeit bekannten Wege gibt es fast alle nicht mehr, sind Teil der Koppeln geworden, zugewachsen. Also heißt es  den Elektroweidezaun überwinden (das zuckt nur ein bisschen, wenn man den Draht mit der ganzen Faust fest umschließt, das ist vollkommen unschädlich für den Draht und den Zaun, wenn man da nicht wie ein Panzer durch bricht),  – also rücksichtsvoll über den Zaun klettern, wenn man dorthin will, wo Erinnerungen aus der Kindheit auffrischen, sie hoffentlich noch genießen kann.  Die Kühe störten sich nicht an mir, sie kennen mich offensichtlich noch von früher. 😉

Für Wanderer ist die Rhön ein ideales Gelände, da sich oft weite Aussichten auftun, ohne erst auf jeden Gipfel klettern zu müssen. Als Land der offenen Fernen bietet die Rhön wunderbare Fernsichten, abwechslungsreiche Landschaft – von den vulkanischen Basaltkuppen, bunten Wiesen, Weideflächen, Mooren bis zu uralten Buchenwäldern. Der Charme der Rhön kennt keine Grenzen liest man im Regionalportal Rhön. So isses!

Herbst

O du wunderschöner Herbst,
Wie du die Blätter golden färbst,
Deiner reinen Luft so klar und still,
Noch einmal ich mich freuen will.

Ich geh den Wald, den Weiher entlang;
Es schweigt das Leben, es schweigt Gesang,
Ich hemme den Schritt, ich hemme den Lauf
Erinnerungen ziehen herauf.

Erinnerungen sehen mich an,
Haben es wohl auch sonst getan.
Nur eins hält nicht mehr damit Schritt.
Lachende Zukunft geht nicht mehr mit.

Vergangenheit hält mich in ihrem Bann,
Vergangenheit hat mir’s angetan;
Den Blick in den Herbst, den hab ich frei,
Den Blick in den Herbst. Aber der Mai?

Theodor Fontane



Bücher und DVD über Geschichte, Landschaft und Kultur der Rhön und Thüringens
– nach Themen sortiert –


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sieben − sieben =