Alexander Dargomyschski: Baba-Jaga (1862), Bearbeitung für Orgel
oder Von der Wolga nach Riga (Fantastisches Scherzo)
bearbeitet für Orgel von mir und mit Samples der Riegerorgel des Großen Saals im Konzerthaus Wien (Vienna Konzerthaus Organ) eingespielt.
Baba-Jaga wurde wurde zwar 1862 komponiert doch erst erst nach dem Tod Dargomyschkis am 31. Januar 1870 in St. Petersburg uraufgeführt. Dargomyschski richtet darin sein Augenmerk weniger auf die boshafte Hexe Baba-Jaga als auf ihren fantastischen Flug durch die Luft von der Wolga bis zur deutschen Hafenstadt Riga im heutigen Lettland.
- Beim langsamen ersten Teil ab Minute 00:07 handelt es sich um Variationen über das bekannte russische Volkslied „Die Wolga hinab”, die in einer abschließenden Apotheose wirkungsvoll gipfeln. Baba-Jaga schippert gemütlich von Kasan über die Wolga bis kurz vor den Moskau-Kanal.
- Darauf folgt ab Minute 03:12 ein seltsam unzusammenhängender Mittelteil über das Volkslied „Zeig mir, Mutter, wie man den Flachs ausbreitet” mit schrägen Akkordbildungen und einem grotesken Fagottsolo (in der Fassung des Komponisten für Orchester), das wohl die boshafte Baba-Jaga musikalisch verkörpert. Im Video tanzen dazu die Fontänen auf der Jaroslawler Strelka an der Mündung des Kotorosl in die Wolga
- Die Ankunft in Riga ab Minute 04:37, die im Video infolge der Corona-Krise auf Moskau geändert werden musste, da Baba-Jaga aus seuchenhygienischen Gründen nicht ausreisen durfte, wird durch ein deutsches Volksthema in einem lebhaften Dreiertakt mit interessant eingeschobenen Scheintakten signalisiert, in dessen Takt Baba-Jaga nun über die Moskwa zum Moskauer Kreml schippert
Die Erstausgabe von Baba-Jaga erschien – wiederum posthum – 1872/73 als Partitur sowie als vom Komponisten selber erstellte Fassung für zwei Klaviere beim Petersburger Verlag Bessel. Aus der Fassung für zwei Klavier habe ich die in Video zu hörende Fassung für Orgel solo erstellt.
Über das Leben von Alexander Dargomyschski zitiere ich aus „Dilettanten und Genies, Geschichte der russischen Musik” von Alexander von Andreevsky hier: Dargomyschski, Alexander Sergejewitsch