J. Haydn – Sonate e-moll Hob. XVI:34
Diese Klaviersonate wurde von Joseph Haydn zwischen 1776 und 1783 – nach Wikipedia vermutlich 1781/1782 – für wahlweise Cembalo oder Pianoforte komponiert (1783 veröffentlicht). Erst der Druck der Sammlung von Sonaten Hob. XVI: 40-42 wurde 1784 alleine für das Pianoforte angekündigt. Ob Haydn schon Mitte der 80er Jahre des 18. Jh. ein Hammerklavier besessen hat, wie vielfach angenommen, ist ungewiss. Erst aus dem Jahre 1788 hat Haydn selbst den Besitz seines neuen, von dem Wiener Klavierbauer Wenzel Schanz gefertigten Hammerflügels bezeugt (siehe hier).
Mir will scheinen, dass sich diese e-moll Sonate eher für das Cembalo, das wesentlich mehr Obertöne erzeugt als ein moderner Flügel, eignet. Ich habe trotzdem per MIDI die Lautstärke der erzeugten Töne entsprechend den Ergänzungen in der Partitur aus der Edition Peters (nach dem Urtext 1937 neu herausgegeben von Carl Adolf Martienssen) variiert, denn das Cembalo von Jacob Kirkman ist nicht anschlagdynamisch. Es besitzt allerdings zwei Manuale und 6 verschiedene Registerkombinationen: Nasalzug, Lautenzug, 4′, 2 x 8′, 8′, lower 8′, upper 8′. In den Ecksätzen habe ich für die obige Fassung 2 für die rechte Hand das Register upper 8′ und für die linke Hand lower 8′ gewählt, im Adagio habe ich die rechte Hand mit dem intimeren Nasalzug und die linke Hand mit Lautenzug wiedergegeben. Bei Fassung 1 habe ich in den Ecksätzen die linke und rechte Hand mit dem Registerzug 2 x 8′ interpretiert.
Die folgenden MP3-Dateien entsprechen denen des YouTube-Videos von Fassung 2.
Und nun spielt Elaine Comparone die Sonate e-moll Hob. XVI:34 auf einem Cembalo:
Und das braucht der verbissene Videofreak und Soundbastler mindestens:
oder nur das Sampler-Flaggschiff von Native Instruments:
und die Samples des Kirckman-Cembalos, die es leider nicht bei Amazon gibt, sondern hier.
Und vielleicht noch das zur Anregung:
Die Frühmorgenfassung von Video und Sonate hat mir nicht mehr gefallen und so habe ich sie heute nachmittag überarbeitet und soeben um ca. acht Uhr abends guten Gewissens ausgewechselt. 😉