Die Grasburg
Nördlich von Treischfeld, östlich neben dem viel höheren Soisberg, treffen wir auf den Flecken Mansbach, an dem zur Ulster gehenden Flüßchen gleichen Namens. Spieß meldet darüber: „Ein preußisch unirtes Pfarrdorf mit etwa 1000 Einwohnern, darunter große israelitische Gemeinde, Handel mit Fellen u. a. Inspektionsbezirk Fulda, Amts Hünfeld, 4 Stunden nordöstl. von dieser Stadt, 1 Stunde nördl. von Buttlar, 2 Stunden südwest. von Vacha (s. Heft I. S. 71.). Mansbach ist der Stammsitz der Adelsfamilie von Mansbach; es sind daselbst zwei Rittergüter der Herren von Geyso und von Mansbach; (s. Heft II. S. 113.) Einst stand dort, norwestl. von Mansbach, die Grasburg, eine feste Burg, die im 13. Jahrhundert wegen Räubereien zerstört wurde. Von Fulda ward sie wieder hergestellt, doch ist nun keine Spur mehr davon vorhanden. Auch eine 1364 vor der Burg errichtete Marienkapelle ist längst verschwunden.“ Der neuen Karte Preußischer Landesaufnahme, Blatt 436 nach, stand diese Burg nordwestl. von Mansbach, auf der Südseite des Hügels, an dem der Hof Grasgrube liegt, östl. vom Soisberg. Wahrscheinlich wurde sie zu der Zeit gebrochen, als Abt Bertho II, vor 1271, den raublustigen Burgleuten ein Ziel setzte und 25 Burgen zerstörte, oder andernfalls in der Periode, da Kaiser Rudolf I. (1273-91) im Jahre 1289 nach Hessen und Thüringen kam und z. B. auch 66 Thüringer Raubschlösser brach.-
Uebergang. Von Mansbach aus möchte man gern noch einen Rundblick thun und besonders den breitgelagerten, 508 m hohen Landecker-Berg kennen lernen, der an seinem Abhang, anderthalb Stündchen nordwestl. von der „Grasburg“, die Ruine der Burg Landeck, 470 m, trägt; doch wollen wir uns nicht zu sehr aus dem Tullifeld verlaufen.
aus
C. E. Bach
„Im Tullifeld“
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