Juan Cabanilles: Tiento I,12 de falsas cuarto tono

aus: Opera omnia des JOAN BAUTISTA JOSÉ CABANILLES Y BARBERÀ (1644-1712) Band I, Nr. 12
herausgegeben 1929 durch Institut d’Estudis Catalans: Biblioteca de Catalunya, Barcelona
in der Reihe: Publicacions del Departament de Música VIII

Das „Tiento Nr. 12“ gewinnt seine individuelle Gestalt insbesondere aus dem Kontrapunkt oder „Kontrasubjekt“, das dem Thema als Gegensatz und Ergänzung beigegeben ist und es immer begleitet.

Die erste Durchführung besteht aus vier Th.-Eintritten mit dem dazugehörigen Kontrasubjekt, wobei das Thema im Sopran und Tenor jeweils zweimal erscheint, während der Kontrapunkt den entsprechenden parallelen Stimmen (Alt – Baß) anvertraut wird.

In der zweiten Durchführung jedoch erklingt das Thema nur zweimal und im Gegensatz zum ersten Abschnitt – im Alt und Baß, dafür aber wird der Kontrapunkt in Engführung viermal gebracht. Nach dem Ausklingen des Themas erhält sogar dieses aus Repetitionstönen bestehende Kopfmotiv des Kontrasubjekts selbständiges Leben und eigenes Gewicht, und es wird von den Oberstimmen abwechselnd in einer melodischen Steigerung imitierend weitergeführt.(Takt 58 ff.).

Das Stück geht zu Ende mit ähnlichen Imitationszügen in absteigender Bewegung und freiem Kontrapunkt.

Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien eingespielt.

Infos über Juan Cabanilles habe ich in meinem Beitrag Orgelwerke von Juan Cabanilles (1644-1712) zusammen getragen.

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