Hans Weck: 2 Tänze für Orgel

interpretiert auf der historischen Orgel in der Kathedrale zu Forcalquier/Frankreich. Die Reihenfolge der Tänze und der Zeitpunkt ihres Beginns im Video:

  1. 00:08 Spanyoeler-Tanz
  2. 01:25 Tanz Der schwarz Knab

Weck, Hans (eigentlich Johann Hüßler), * um 1495 in Freiburg im Breisgau, † Aug. 1536 in Straßburg. Über Wecks Vorfahren und über seine Jugend ist nichts bekannt. Am 17. Juni 1510 schrieb er sich in das Matrikelbuch der Universität in Freiburg im Breisgau ein, wo ihm zwei Jahre später die Organisten-Stelle am Münster übertragen wurde. 1512 noch erbat er sich vom Rat der Stadt einen Urlaub, um »by dem Organisten zu Basel« zu lernen. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass Weck, auf Anraten J. Buchners, der sich 1511 in Freiburg i. Br. aufhielt, bei dem Hofhaimerschüler J. Kotter in Basel Unterricht nahm. Im Sommer 1512 immatrikulierte er sich an der Universität in Basel, im März 1513 kehrte er wieder nach Freiburg i. Br. zurück. Hier trat Weck in lebhaften musikalischen Austausch mit dem Kreis um Bonifacius Amerbach, besonders mit S. Dietrich und J. Buchner. Das Tabulaturbuch Amerbachs, das Kotter 1513 in Basel begonnen hatte, führte er weiter und fügte ihm eigene Tanzkompositionen hinzu. 1536 zog er sich ein Bruchleiden zu, an dem er im Hause eines Straßburger Freundes starb. 1538 folgte Conrad Buchner, der Sohn des Konstanzer Organisten J. Buchner, dem »wohlberympten Meister Hansen« als Münsterorganist.
Die Kompositionen Wecks, die zweifellos auf Wunsch B. Amerbachs entstanden sind, zeigen Gemeinsamkeiten mit denen Kotters und stehen damit in stilistischer Nähe zur Hofhaimerschule. Sie gehören zum Formtyp der »basse danse« und sind somit Tänze, denen bestimmte Tanzmelodien zugrundeliegen. In ihrer streng rhythmischen Anlage, ihrem akkordischen Akkompagnement und ihrem weitschwingenden melodischen Duktus gehören sie zu den bedeutendsten Tanzkompositionen für Tasteninstrumente, die aus der Renaissance überliefert sind.

Werke: Tanz Der schwarz Knab mit nachfolgendem Hopptanz in Basel UB, Ms. F. IX. 22, fol. 63-65′; zwei Spanyoeler-Tänze, ebda., Ms. F. IX. 58, fol. 1-5; Brief v. 11. Juli 1519 an B. Amerbach, ebda., G. II. 29, 195.

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