Juan Cabanilles: Tiento I,20 de falsas sexto tono

Opera omnia des JOAN BAUTISTA JOSÉ CABANILLES Y BARBERÀ (1644-1712) Band I, Nr. 20
herausgegeben 1929 durch Institut d’Estudis Catalans: Biblioteca de Catalunya, Barcelona
in der Reihe: Publicacions del Departament de Música VIII

Das Tiento Nr. 20 de 6. tono ist auf zwei Themen aufgebaut, die eine große Ähnlichkeit mit denen des Tiento de 4. tono von Aguilera aufweisen. Im ersten Abschnitt, der sich über 100 Takte ausdehnt, entwickelt sich das ganze musikalische Gewebe aus diesen beiden Themen, die immer wieder in verschiedenen Kombinationen auftreten. Ab und zu werden die Themeneintritte durch kurze, harmonische Sequenzen verzögert, wie auch im Aguileras Tiento der Fall war.
Der Mittelabschnitt besteht ausschließlich aus einem kurzen, viertönigen Motiv, das gleichzeitig in Dezimen oder Terzen in zwei Stimmen auftritt und eine Reihe von 28 sequenzierenden Wiederholungen bildet. Um allzu große Symmetrie zu vermeiden, bildet Cabanilles – nach einem Verfahren, das er auch in anderen Tientos angewendet hat – zwei Formeln, die sich gegenseitig ablösen. In der ersten laufen die Außenstimmen in Dezimen parallel, und die Mittelstimmen wiederholen die Umkehrung des Motivs in Terzen. Bei der zweiten vereinigen sich Sopran und Tenor einerseits, und zur Wiederholung Alt und Baß, beide Gruppen in Dezimen. [zitiert aus „Juan Bautista Cabanilles – Sein Leben und Werk“ von Arsenio Garcia-Ferreras]

Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien eingespielt.

Infos über Juan Cabanilles habe ich in meinem Beitrag Orgelwerke von Juan Cabanilles (1644-1712) zusammen getragen.

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