César Franck: Fantaisie C-Dur op. 16
Die Fantaisie C-Dur ist das erste Stück von César Francks 6 Pieces pour Grande Orgue, Op. 16-21 (M.28-33) und wurde dem Organisten und Komponisten Alexis Chauvet (1837-1871) gewidmet, der bei François Benoist am Pariser Konservatorium studierte. Chauvet war ein Freund von Franck, und schrieb von Johann Sebastian Bach beeinflusste polyphone Werke im Barockstil. Franck bewunderte ebenfalls Bach und spielte auch Bachs Musik in öffentlichen Konzerten. Die Fantaisie in C-Dur offenbart durch ihren kontrapunktischen und kanonischen Kompositionsstil Bach’sche Einflüsse. Außerdem kennzeichnen die Fantaisie Chromatik, einfache melodische Linien und Imitationen.
Franck bearbeitete dieses Stück mehrmals, schließlich entstanden 4 verschiedene Versionen – alle mit einer ähnlichen Struktur in drei Abschnitten. Er spielte die erste Fassung der Fantaisie in C-Dur an der bereits erwähnten Orgel von Cavaillé-Coll, die zweite Version zur Einweihung die neuen Orgel in Saint-Sulpice am 29. April 1862 und die dritte Version in der Kathedrale Notre-Dame de Paris am 6. März 1868.
Nachdem César Franck in Saint-Jean-Saint-François als Organist an der Pfarrkirche sieben Jahre gearbeitet hatte, wurde er Organist in Sainte-Clotilde, wo er seit einiger Zeit Kantor war. Diese zweite Kirche war es, die ihn zu seinen 6 Pieces pour Grande Orgue, Op. 16-21 (M.28-33) inspirierte. In seinem neuen Amt erwartete ihn eine monumentale künstlerische Herausforderung, als der Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll seine dreimanualige große Orgel für die Kirche im Jahr 1859 fertiggestellt hatte. Für die Einweihung dieses Instruments am 19. Dezember des gleichen Jahres spielte Franck sein Finale in B-Dur, Op. 21. Seine Verbundenheit mit dieser außergewöhnlichen Orgel war so groß, dass sie ihn inspirierte sofort Six Pièces pour le Grand-Orgue (1860-1862) zu komponieren, denen Trois Pièces pour le Grand-Orgue (1878) und Trois Chorals (1890) folgten. Diese Arbeiten wurden auf der Höhe der Popularität der romantischen Orgel (zwischen 1830 bis 1930) geschrieben. Die beliebtesten Organisten dieser Periode waren Charles-Marie Widor, Alexandre Pierre François Boëly, Louis Lefébure-Wely und natürlich César Franck, der mit der Zeit als die einzig wahre – „gleich“ Johann Sebastian Bach – als Komponist für die Orgel bekannt wurde.
Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens eingespielt.