J. S. Bach: Concerto d-moll BWV 596

00:00 [Allegro]
00:48 Grave
01:03 Fuga
04:03 Largo e spiccato
06:29 [Allegro]

Das Concerto d-moll BWV 596 von Antonio Vivaldi ist der Gipfelpunkt der Konzertbearbeitungen in Bachs Orgelschaffen. Aufgrund einer fehlgedeuteten Notiz auf dem Autograph galt es lange Zeit als „Orgelkonzert von Friedemann Bach“ und feierte als Beleg für das Talent des ältesten Bach-Sohnes Triumphe – unter anderem auch in Transkriptionen für Klavier! Seit jedoch Max Schneider im Jahr 1911 die Vorlage entdeckte, das Concerto grosso für zwei Violinen, Violoncello, Streichorchester und Basso continuo op. 3 Nr. 11 von Antonio Vivaldi, ist die Sachlage klar. Aufschlussreiche originale Registrieranweisungen Bachs im Autograph verleihen dieser Transkription zusätzliches Gewicht. Bach ging mit großer Sorgfalt an die Arbeit. Das Werk entspricht in seiner formalen Anlage einer Sonata da chiesa mit der Satzfolge Langsam-schnell-langsam-schnell. Weiterlesen

J. S. Bach: Concerto C-Dur BWV 595

Dieses Konzert ist die Transkription eines Concerto des bereits 1715, im Alter von nur 18 Jahren, früh verstorbenen Prinzen Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Die Bearbeitung des Concerto C-Dur BWV 595 ist unvollständig, die Orgelfassung beschränkt sich auf einen einzigen Satz. Das Original ist nicht erhalten; es lässt sich allenfalls aus Bachs Bearbeitung für Cembalo BWV 984 (in drei Sätzen) erschließen. Der Vergleich beider Transkriptionen vermittelt jedoch interessante Erkenntnisse. So ist in der Cembalofassung BWV 984 der erste Satz beträchtlich kürzer als die wirkungsvollere (!) Orgeltranskription: Bach hat also, durch eine Erweiterung, der Form mehr Ausgewogenheit verliehen. Das Thema des Konzertsatzes kehrt ritornellartig immer wieder und stellt auch das Material der Zwischenspiele bereit. Dies und die deutliche Gliederung in Halbtakte mit regelmäßigen Echo- und Sequenzbildungen wirken auf die Dauer etwas ermüdend. Zahlreiche gekonnt eingesetzte Elemente des italienischen Stils weisen jedoch darauf hin, dass der Prinz durchaus begabt war. Manches wie beispielsweise der regelmäßige Manualwechsel deutet im Bachschen Schaffen sogar schon auf die Dorische Toccata BWV 538 voraus, mit dem Spiel zwischen zwei Manualen nach Art eines musikalischen Zwiegesprächs.

Über Bach, seine Musik und eine Analyse dieses Orgelwerks:

Ich habe bereits eine andere Version der Registratur dieses Concerto versucht, ich hoffe, diese Version ist nun optimal, da mir die Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens wesentlich mehr Möglichkeiten der Registratur dieses Orgelwerkes bot.

Meine erste Fassung dieses Bachschen Orgelwerkes habe ich mit Samples der historischen Orgel in Forcalquier eingespielt.

J. S. Bach: Concerto a-moll BWV 593

00:00 Allegro (or Tempo Giusto) (A minor)
03:37 Adagio senza pedale a due claviere (D minor)
07:14 Allegro (A minor)

Dieses Konzert geht auf ein Original Antonio Vivaldis zurück, und zwar das Concerto a-Moll für zwei Violinen, Streichorchester und Basso continuo op. 3 Nr. 8. Die Anlage in drei Sätzen, die Ritornellform in den Rahmenteilen, die einfallsreiche Umsetzung von Violinfiguren und die Manualverteilung entsprechen weitgehend dem Vorgehen Bachs im Concerto G-Dur BWV 592. Neu hinzu tritt hier aber noch eine zusätzliche Unterscheidung von Solo I und Solo II im Schlußsatz. Von ihrem großen Spannungsbogen her betrachtet, ist diese Konzertbearbeitung neben jener in d-Moll nach Antonio Vivaldi (BWV 596) sicherlich die bedeutendste in Bachs Musik für die Orgel. Weiterlesen

J. S. Bach: Concerto G-Dur BWV 592

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00:00 1. Allegro
02:43 2. Adagio
04:39 3. Vivace

Im Concerto G-Dur BWV 592 hat Bach alle drei Sätze eines Konzerts von Prinz Johann Ernst bearbeitet. Die Folge Schnell-Langsam-Schnell entspricht ganz dem italienischen Konzert-Stil. In der Originalfassung für Solo-Violine, Streicherensemble und Basso continuo sind die Sätze Allegro assai, Adagio und Presto è staccato überschrieben. Das jeweilige Eingangsthema der Rahmensätze kehrt ritornellartig ständig wieder. Die Manualwechsel bei den häufigen Übergängen vom Solo zum Tutti und umgekehrt sind von Bach organisch in den Stimmenfluß eingefügt. Weiterlesen

J. S. Bach: Chaconne aus BWV 1004 auf dem Lautenklavier

Ciaccona/Chaconne d-moll
5. Satz aus der Partita für Solo-Violine BWV 1004

Dass die Chaconne am Ende der Partita BWV 1004 etwas zu bedeuten hat, daran gibt es keinen Zweifel. Ausgehend von einer Hypothese, dass in der Musikwissenschaft diese Chaconne als Tombeau oder Epitaph, mithin als musikalisches Grabmal für Maria Barbara Bach gedeutet wird, kann man die Transkription für Laute nur als konsequent bezeichnen, da das Tombeau damals bevorzugt auf Laute oder Cembalo gepflegt wurde. Weiterlesen

J. S. Bach: Sonate Nr. 6 G-Dur BWV 530 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:00 – 1. Vivace – eine Art Trio für zwei Instrumente und Continuo in der Form eines Konzerts. Die vier Hauptsätze mit Durchführungscharakter sind in freie, homophone Zwischenspiele eingebettet. Die Themen des Haupt- wie des Seitensatzes werden in weit ausgreifenden Modulationen durchgeführt und miteinander verknüpft.
  • 04:05 – 2. Lente – ein liedartiger Satz von ausgeprägter Haltung des Klagegesangs (vgl. die „Erbarme dich“–Arie aus der Matthäus-Passion), obgleich im Rhythmus eines Siciliano (6/8). Das allgemeine menschliche Leiden ist ohne falsches Pathos ausgedrückt und sicherlich für jeden Hörer unmittelbar deutlich und anrührend.
  • 10:52 – 3. Allegro – Auch hier folgt (wie in BWV 525) ein fröhlich-beschwingter Finalsatz als effektvoller Kontrast zum vorausgehenden Lamento. Die formale Anlage ist deutlich dreiteilig und von vollendeter Symmetrie: Hauptsatz (1. Thema) – Seitensatz (2. Thema) – Hauptsatz (Reprise der Exposition mit vertauschten Stimmen): ABA CAC ABA.

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J. S. Bach: Sonate Nr. 5 C-Dur BWV 529 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

Diese Sonate ist die größte des gesamten Zyklus und steht dem dialogisierenden Konzert am nächsten.

  • 00:00 – 1. Allegro – Konzertsatz in Form eines Rondos (ABABA) beziehungsweise erweiterte Liedform von vollendeter Symmetrie mit vollständigem Dacapo des Hauptsatzes als Abschluß.
  • 05:18 – 2. Largo – ebenfalls Konzertsatz in Dacapo-Form mit überzeugend ausgearbeiteten, expressiven Melodiebögen. Auch dieser Satz sollte einmal in einer dreisätzigen Form zwischen Präludium und Fuge C-Dur BWV 545 stehen.
  • 09:29 – 3. Allegro – fugierte Konzertsatzform mit raschen Wechseln zwischen Haupt- und Seitensätzen. Das erste Thema erscheint auch in den Seitensätzen; überhaupt sind die Themen auch in den Durchführungen miteinander verknüpft zu mitreißend verschlungenen fugierten Bildungen, deren Wirkung durch Engführungen noch gesteigert ist.

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J. S. Bach: Sonate Nr. 4 e-moll BWV 528 (Riegerorgel Wien)

eingespielt mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien.

  • 00:06 – 1. Adagio/Vivace – der Eingangs-Sinfonia zu Kantate 76 (1723) entlehnt. Drei Hauptsätze sowie die Coda mit dem Hauptmotiv werden durch divertimentoartige Zwischensätze untergliedert. Eine „Auflösungstendenz“ am Schluss führt unmittelbar hin zum
  • 02:33 – 2. Andante – Auch hier existiert eine Variante in d-Moll; der Vergleich mit dieser Frühfassung zeigt sehr schön die Bereicherung durch kleinere Notenwerte und eine spannungsintensivere Basslinie, die dem Satz mehr Lebendigkeit verleiht. Dieser 2. Satz ist der gewichtigste der Sonate, allein schon auf Grund seiner Ausdehnung, aber auch durch die weitausgespannten, expressiven Melodiebögen.
  • 07:03 – 3. Un poco allegro – Fugiertes Finale mit thematischer Beteiligung des Pedals, das im Hauptthema sogar die Triolen zu übernehmen hat. Deutlich sind Elemente der Fuge vertreten; Hauptsatz und Durchführung wechseln miteinander ab. Die Gesamtform lässt sich als fugierender Dacapo-Konzertsatz umreißen. Dieser Satz sollte einmal zwischen Präludium und Fuge G-Dur BWV 541 stehen und diese damit zur dreisätzigen (Konzert-) Form erweitern; der Plan wurde von Bach aber wieder verworfen.

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