Dorfkneipen

Inhaltsverzeichnis

 

Beym schwartzen Frieder & Steinerner Hof

Zur Dorfchronik gehört die Geschichte der Schenken und Wirtshäuser, die ein Stück Dorfleben widerspiegeln.
1678 werden zwei Schenken nachgewiesen, deren Inhaber sich weigern, „zu den Gemeindelasten beizutragen“.
Aus dem Jahr 1746 ist uns urkundlich die Verpachtung eines Wirtshauses bekannt. Wenige Jahre später erlangt die Schenke „Beym schwartzen Frieder“ spektakuläre Berühmtheit über die Grenze unseres Dorfes hinaus (sh. Seite „Schwartzer Frieder“).
Als 1734 ein Joh. Adam Schlotzhauer sein zu „Freilehn gehendes Wirtshaus“ schuldenhalber aufgeben muss, tritt die Gemeinde gegen einen Kaufpreis von 300 Gulden in den Lehnsvertrag ein, mit der Unterschrift folgender Gemeindevertreter:

  • Joh. Adam Baumbach, Schultheis
  • Joh. Heinr. Baumbach, Schöppe
  • Christoph Hoßfeld, Schöppe
  • Matthäus Nordheim
  • Georg Klotzbach
  • Heinrich Steitz
  • Joh. Steinhäuser
  • Matthias Hoßfeld

Neben ordentlicher Bewirtschaftung verpflichtet man sich darin zur pünktlichen Entrichtung folgender Abgaben:

  • 15 Gulden für Braugenehmigung
  • 2 Butten Treber für jedes Gebräu Bier
  • 4 Gulden Branntwein-Zins.

Wo die Schankgaststätten im Dorf einmal untergebracht sind lässt sich schwer ausmachen, da sie zumeist nur die eine und einzige Stube als Schankraum beherbergen.
Zuverlässig überliefert ist dagegen der Standort einer dieser Schankgaststätten im „Steineren Hof“, für die die Boineburgs als „Steinerhöfer Gutsherrschaft“ von einem Moses Levi Blum, wie wir wissen, die Schankgerechtigkeit erwerben, ein Realrecht, das die Großherzogl. Bezirksdirektion 1818 im Nachhinein ausdrücklich bestätigt. Als Pachtgaststätte 1782 von einem Pächter Lückert betrieben, geht das Schankrecht von der als s. g. fliegende Gerechtigkeit (die nicht Standort gebunden an jeder beliebigen Stelle im Ort ausgeübt werden darf) später und vorübergehend auf die zum Oberschloss gehörende Pachtwirtschaft auf der Hohenwart über.


 

 „Halber Mond“

Uns Nachgeborenen vertrauter, sind die Wirtshäuser aus der jüngeren Dorfgeschichte. Vermutlich eines der ältesten davon ist die Gaststätte „Halber Mond“, seit 1884 im Besitz einer jener zahlreich im Dorf ansässigen Familien „Baumbach“ und herkömmlich „Jule“ genannt. Vorheriger Besitzer ist ein Zugezogener namens Kohlepp (aus Urnshausen?), der nach Verkauf der Wirtschaft nach Amerika auswandert.
Fundamente und Keller des Hauses weisen auf eine Bauzeit um 1700 hin. Ursprünglich vorhanden ist nur der Mitteltrakt, bevor das Gebäude durch beiderseitigen Anbau von der Größe her seine heute durchaus imponierende Gestalt erhält.
Alte Übernachtungsbücher belegen, dass die Gaststätte auch Nachtunterkunft anbietet und neben Viehhändlern und anderen Handelsleuten sogar Gäste aus dem damals fernen Ungarn beherbergt.
Der zum Haus gehörende Saal ist lange Zeit der einzige im Ort, will man von der „Großen Stube“ absehen (untergebracht im Nebengebäude zum „Grünen Baum“), wo die Jugend bei „Zerrwanst-Musik“ das Tanzbein schwingt. Eine gewisse Berühmtheit erhält Jule Saal durch seinen aus exotischem Hartholz bestehenden Fußboden, der sich durch besondere Glätte auszeichnet und von den Tanzlustigen daher geschätzt ist.
Zum Saal gehört der Schankraum, der als „Schulstube“ zeitweise die örtliche Fortbildungsschule aufnimmt. Auch ich habe dort noch nach 1948 Schulunterricht erhalten. Die im Haus untergebrachte Schlachterei, die gleichzeitig betriebene Landwirtschaft sowie die Kegelbahn als eine der „Sportstätten“ im Dorf (und heute als Abstellraum noch erhalten) sind weitere sichtbare Merkmale eines ehemals nicht alltäglichen Besitztums.
Bis vor der Wende trafen sich in der alten Gaststube bei Jule als eine der beiden im Dorf noch übrig gebliebenen Zufluchtsstätten für durstige Seelen vorwiegend jene Gehauser, die der lärmenden Jugend gerne aus dem Weg gehen.


 

 „Goldener Stern“

Vormals „Nordheimscher“ Gasthof, ruht auf der Gaststätte „Goldener Stern“ (Inh. P. Hill, heute Haus Nr. 43) ein Realrecht, das urkundlich zwar nicht belegt, nach den Akten der Bezirksdirektion Dermbach aus dem Jahr 1897 jedoch als solches anerkannt ist.
Die Anerkennung gründet sich auf mündliche Überlieferung, derzufolge „nach Gehör der ältesten Leute im Dorf die Gastwirtschaft schon über 100 Jahre besteht“. Entsprechend dem Wortlaut der hierüber vorliegenden Gemeindeakten ist sie zudem „unstreitig das schönste unter sämtlich hier befindlichen Schanklokalen, wo auch die meisten, welche Herberge gesucht, auch Herberge gefunden“. Im Besitz des Braurechtes betreiben die Hills gemeinsam mit Jule im Brauhaus das Bierbrauen.
Die nach der Hohle hin über dem dort befindlichen Kellerfenster eingemeißelte Jahreszahl 1774 ist der historische Bezug, 1974 das 200-jährige Jubiläum der Gastwirtschaft als kleines Dorffest zu feiern.
Wenige Jahre später schließt diese renommierte Gaststätte des Ortes, endgültig ihre Tore.


 

 „Zum Adler“

Seit 1812 gibt es im Dorf die Schankwirtschaft „Zum Adler“, vermutlich wegen der verkehrsgünstigen Lage direkt an der Durchgangsstrasse gegenüber dem Steinernen Hof errichtet. Im Jahr 1869 erwirbt der jüdische Händler Baruch Eppstein die Schankkonzession. Sie ist wohl ein Zugeständnis des Dorfes an den zahlenmäßig hohen jüdischen Bevölkerungsanteil.
Zuletzt hat sie ein Meier Rosenthal inne, bevor das Haus, inzwischen Eigentum seines Schwiegersohnes, des jüdischen Viehhändlers Klüger, im Wege der Zwangsversteigerung auf seinen neuen Eigentümer, die Vereinsbrauerei Bad Salzungen und schließlich auf unsere „Locke“ übergeht (Frau Frieda Baier, wegen ihres in der Jugend lockigen Haares so genannt). Mit ihrem Tod im Jahr 1981 schließt eine weitere beliebte und traditionsreiche Gaststätte für immer ihre Pforten.


 

 „Grüner Baum“

Da steht um das Jahr 1850 (?) gegenüber dem heutigen Luthergarten ein kleines, unauffälliges Haus unmittelbar an der Straße, mit einem Holzstall an dessen Rückseite und darin einer der vielen, im Dorf vorhandenen Schöpfbrunnen. Will man den Gerüchten Glauben schenken, so hat sich in seinen vier Wänden einmal ein Vatermord zugetragen. Der Mordwaffe wegen, einem Messer, soll der Mörder noch einmal zum Ort seines Verbrechens zurückgekommen sein. Zweifel sind erlaubt.
Das Haus beherbergt in seinen Mauern die damals schon als „Grüner Baum“ im Ort ansässige Gastwirtschaft (vom Namen her auch als „Kaufmännische Wirtschaft“ überliefert).
1904 von der Vereinsbrauerei Bad Salzungen erworben und neu als Backsteinbau errichtet, ist dieser „Grüne Baum“ mit seiner späteren Besitzerin, der „Hämches Rike“, vielen von uns Gehausern noch in lebendiger Erinnerung. Mit dem Neubau eines Saales 1920 verwirklicht ihr Ehemann Wilhelm Baumbach, im Dorf „Hämche“ genannt, seinen ehrgeizigen Plan, wie er verlauten lässt, „rundherum den größten Saal zu besitzen“. Über 60 Jahre lang hat das Dorf seine Feste darin gefeiert und Veranstaltungen aller Art durchgeführt. Wie bei Jule wird der zum Saal gehörende Thekenraum ebenfalls als „Schulstube“ ersatzweise für den im Ort fehlenden Unterrichtsraum genutzt.
Das Dorf ist schockiert, als es zwei Tag vor Weihnachten 1940 erfahren muss, dass „Hämche“ bei der Holzabfuhr in einem Hohlweg des Stadtlengsfelder Waldes tödlich verunglückt ist.

Am 30. Aug. 2010 gab es in Gehaus Grund zum Feiern:
Das Dorfgemeinschaftshaus „Grüner Baum“ wurde nach gründlicher Sanierung wieder eröffnet: Zur Eröffnung gab es ein kleines Fest. Nun steht es für Gemeinschaftsveranstaltungen wie Karneval, Kirmes und große Familienfeste wieder zur Verfügung. Eine Gastwirtschaft beherbegt der „Grüne Baum“ allerdings noch nicht wieder.


 

 „Bohnsche Gaststätte“

Ebenfalls alteingesessen ist die „Bohnsche Gaststätte“ in der heutigen Mittelgasse (Wohnhaus Köhler, Haus Nr. 30) zu der neben einer Landwirtschaft auch eine Fleischerei gehört (an die heute noch das kleine Schaufenster an der Hausecke erinnert).
Inhaber des Besitztums ist der „Privatier“ Gustav Bohn, wie er sich gerne selbst zu titulieren pflegt. Er ist einer der angesehenen und einflussreichen Männer im Dorf, dem es gefällt, in weißer, mit goldener Uhrenkette geschmückten Weste, hellem Hut und wohl gepflegtem Bauch in offener Kutsche sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Es ist die Gaststätte für die „besseren“ Leute im Dorf, wohl situierter Durchreisender und sonstiger „Respektspersonen“, die hier verkehren und sommers über auf der vor dem Haus befindlichen, von einem Eisengitter umfriedeten Terrasse sitzen. Den kleinen Mann aus dem Dorf hat man hier selten gesehen. Eine Reihe von Gästezimmern bietet Fremden im oberen Stock willkommene Unterkunft.
In den 20er Jahren hört die Gaststätte auf zu existieren, will man davon absehen, dass sie nach 1945 als Kaffeestube für kurze Zeit noch einmal ihre Pforten öffnet.
Schade um die Idylle des kleinen Ruheplätzchens am Eingang zum Friedhofsgässchen, mit der Schatten spendenden, von Mauer und niedrigem Holzzaun umfriedeten Linde, die eines Tages verschwindet, weil sie irgendwie im Wege steht.


 

 „Beim Adamche“

Mit dem Kalibergbau sowie mit dem Bahn- und Schachtbau in Oechsen, die viele fremde Arbeitskräfte (vorwiegend Polen und Italiener) anziehen, kommt erstmals Geld ins Dorf. Davon profitiert offenbar auch das „Adamche“ (Adam Baumbach) mit seiner im heutigen Wohnhaus der Scheers (Haus Nr. 72) untergebrachten Kneipe. Weil vieles von dem Geld gerade hier ausgegeben wird, beobachten unsere ehrbaren Gehauser das Treiben dort mit offenem Misstrauen. Ihre Sorgen erweisen sich jedoch als unbegründet, da es nach Abschluss der Baumaßnahmen in Oechsen ein Überleben für die Gaststätte nicht gibt.


 

 „Zum Franz“

In der Mittelgasse gegenüber der ehemaligen Bohnschen Gasttätte steht das Anwesen des ehemaligen Klempners Fey (Haus Nr. 31). Nachdem dieses Haus vom Ehepaar Franz und Anita Garkisch gekauft wurde, betreiben beide dort die einzige noch arbeitende Gaststätte des Dorfes, allgemein „Zum Franz“ genannt. Wenn ich mich recht erinnere, so eröffneten beide ihre gemütliche Kneipe, die auch Raum und Versorgung für Familienfeiern anbietet, kurz nach Schließung der Gaststätte „Goldener Stern“.


 

 Ausflugsgaststätte „Waldesruh“

Hier nun beginnt auch die traurige Geschichte des Jakob Kaiser, Pächter des Boineburgschen Pachthofes, und seines unermüdlichen Kampfes um die Bewilligung der Konzession für den uneingeschränkten Bier- und Branntweinausschank, den er am Ende dann doch verliert.
Alles beginnt mit dem Gesuch vom Nov. 1864 an die Bezirksdirektion Dermbach, in welchem es auszugsweise heißt:

„Der hiesige Ort Hohenwart ist bekanntlich wegen seiner geographischen Lage ein solcher, wo sich derjenige, welcher denselben zu passieren hat, gerne ein Erquickung vergönnt. Es geschieht nun nicht selten, dass von den Durchwandrern, sobald sie hier angelangt sind und also einen Berg bestiegen und den Höhepunkt erschöpft an Kräften erlangt haben, ein stärkender Labetrunk gesucht wird. Vergeblich aber sieht man sich hier um, will man sich nicht mit einem Schnäps’chen oder auch, was selten vorkommt, mit einem Gläs’chen Bier in ein und derselben Stube begnügen, wo eine kranke Frau danieder liegt“

(gemeint ist die Möllersche Schankwirtschaft, die offensichtlich damals zugleich Krankenstube ist). Und an anderer Stelle heißt es:

„Es geschieht nun auch nicht selten, dass der hiesige Ort auch von denjenigen, welche das nahe liegende, mit schönen Anlagen versehene Borntal lustwandeln, öfters stark besucht wird und vergeblich eine Erholung hinsichtlich erquickender Getränke gesucht wird“.

Der Gemeindevorstand von Gehaus spricht sich gegen eine Schankerlaubnis aus und begründet seine ablehnende Haltung, wie man meinen möchte, durchaus überzeugend, u. a. damit,

„dass die Straße lediglich von Stadtlengsfeldern und Weilarschen Müllern und „einigen Botenfuhrleuten frequentiert wird. Für das Vieh aber, was den Berg herauf erhitzt ist, es schädlich ist, wenn es auf der dem Zug ausgesetzten Höhe frei dasteht. Die Lustwandler des Borntals aber jedes Mal ein Fässchen Lagerbier selbst mitbringen und es außerdem bedenklich ist, da es für die hiesigen Klöpfer eine nicht unerwünschte Gelegenheit wäre, auf der den Augen der Polizei entfernt gelegenen Hohenwart ihr Unwesen halbe Nächte durch zu treiben“.

1867 stellt Kaiser erneut einen Konzessionsantrag an die Bezirksdirektion. Der Gemeindevorstand empfiehlt wiederum diesen abzulehnen, „weil eine zweite Schankwirtschaft (neben der „Möllerschen“, d. Chr.) auf der Hohenwart, welche nur aus 17 Häusern und durchweg armen Leuten besteht und auch der Klöpfer wegen nicht notwendig ist“.
Kaiser gibt nicht auf. 1869 folgen zwei weitere Gesuche, letzteres mit der Bitte um Entscheidung durch das Großherzogliche Staatsministerium in Weimar, das die angeführten Gründe jedoch verwirft.
Kaiser gibt immer noch nicht auf. Dafür aber die Gemeinde, die sein erneutes Gesuch schließlich befürwortet, wie es in der Begründung heißt: „…weil Kaiser gut beleumundet ist und Tatsachen, welche die Annahme rechtfertigen, er werde das Gewerbe zur Förderung der Völlerei, des verbotenen Spiels, der Hehlerei und der Unsittlichkeit missbrauchen, nicht vorliegen“.
Ende 1869 erhält er endlich die so hartnäckig erkämpfte Konzession, um sie 1885 wegen angeblicher Mitwisserschaft an Wilddiebereien wieder zu verlieren.
1921 wird die auf dem Pachthof ruhende Schankkonzession als Teil der Boineburgschen Familienstiftung in Weilar für eine Pachtsumme von jährlich 100 Mark auf die neu eröffnete Ausflugsgaststätte „Waldesruh“ und deren Pächterin Frau Maria Hof übertragen.
Mit der Einstellung des Gaststättenbetriebes am Baiershof in den 20er Jahren entwickelt sich die Gaststätte immer mehr zu einem beliebten und viel besuchten Ausflugsziel.
Wer von uns Älteren erinnert sich nicht des bunten, fröhlichen und lärmenden Treibens an Himmelfahrtstagen vor der idyllischen Kulisse des nahe gelegenen Waldes und der Gastlichkeit des Hauses, das auch Einkehrstätte ist für die an heißen Sommertagen durstigen Kalikumpel, die hier nach beschwerlichem Fußmarsch ein kühler und erfrischender Trunk erwartet.
Mit dem Tod von Auguste und Karl Kaiser, die seit 1940 ihre Besitzer sind, verschwindet eine Gaststätte aus dem dörflichen Leben, an der viele und schöne Erinnerungen hängen. Das Haus selbst, danach als Betriebsferienheim vorgesehen, ist heute nach wiederholtem Besitzerwechsel Eigentum der Familie Deißenroth.


„Möllersche“ Schankwirtschaft

Für einen Wirtshaus-Report, und auch noch in dieser Ausführlichkeit, sollte es in einer Dorfchronik eigentlich keinen Platz geben. Und dennoch, der Chronist kann nicht daran vorübergehen, dass es in einem Dorf wie Gehaus, im Gegensatz zu seinen Nachbarn, in der Vergangenheit viel zu viel Bier- und Branntweinstuben gibt. Dabei müssen wir unseren Ausflug in die Gehauser Gastronomie mit einer Exkursion auf die Hohenwart sogar noch um ein gutes Stück fortsetzen.
Dort gibt es die unmittelbar neben der Hauptstrasse gelegene „Möllersche“ Schankwirtschaft. Sie besitzt die Schankerlaubnis zunächst lediglich für Branntwein, der an Fremde direkt im Haus, an die Bewohner der Hohenwart jedoch nur über die Straße verkauft werden darf.

Die ehemals „Möllersche“ Schenke, durch Einheirat inzwischen im Besitz des Georg Bein, geht in den 30er Jahren auf seinen neuen Eigentümer, den vielen von uns noch bekannten Reinhold Gebauer, über. Mit der Gaststätte übernimmt er auch jenes idyllisch anmutende, wie geduckt dastehende kleine Hauschen, für das ein Berliner Urlauber in seinem Dankschreiben die humorvolle Adresse erfindet: „Gehaus/Hohenwart, der Postkasten, an dem das kleine Häus’chen hängt“.
Das Häuschen ist heute noch da. Seine kleine, niedrige und durch weit ausladende Kastanienbäume ins Halbdunkel gehüllte Gaststube gibt es nicht mehr.
Die alte Tradition der Hohenwart, ihren Besuchern Gastlichkeit und erholsamen Aufenthalt zu bieten, wird heute fortgesetzt. Dabei verwandelt sich der seit 1979 dort vorhandene Getränkestützpunkt aufgrund der Erweiterung der Gewerbegenehmigung 1983 in eine niveauvolle gastronomische Einrichtung. Betrieben wird sie von der Familie Kirchner, die nach wiederholtem Wechsel der Bewirtschafter (Fischer, Georg u. Karl Meiß) Pächter und seit der Bodenreform Eigentümer des ehemals Boineburgschen Wirtschaftshofes ist.


Weil es zur Gehauser Gastronomie gehört, abschließend noch die von der Statistik gelieferten Zahlenangaben, denen zufolge es 1929 in unserem Dorf 16 Bettplätze für Übernachtungen gibt. Davon bei Hills 5, bei Jule 4, im „Grüner Baum“ 3, in der Gaststätte Bohn 2 und ebenfalls 2 in der Gastwirtschaft Rosenthal. Sie alle sind längst verschwunden.


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