J. S. Bach: Concerto a-moll BWV 593

00:00 Allegro (or Tempo Giusto) (A minor)
03:37 Adagio senza pedale a due claviere (D minor)
07:14 Allegro (A minor)

Dieses Konzert geht auf ein Original Antonio Vivaldis zurück, und zwar das Concerto a-Moll für zwei Violinen, Streichorchester und Basso continuo op. 3 Nr. 8. Die Anlage in drei Sätzen, die Ritornellform in den Rahmenteilen, die einfallsreiche Umsetzung von Violinfiguren und die Manualverteilung entsprechen weitgehend dem Vorgehen Bachs im Concerto G-Dur BWV 592. Neu hinzu tritt hier aber noch eine zusätzliche Unterscheidung von Solo I und Solo II im Schlußsatz. Von ihrem großen Spannungsbogen her betrachtet, ist diese Konzertbearbeitung neben jener in d-Moll nach Antonio Vivaldi (BWV 596) sicherlich die bedeutendste in Bachs Musik für die Orgel.
Im ersten Satz (ohne Bezeichnung) wird der Tutti-Solo-Wechsel besonders lebendig dadurch, daß nicht nur das gesamte Hauptthema wiederkehrt, sondern auch einzelne Abschnitte desselben. Diese Abwechslung steht zudem, durch Motivverwandtschaften zwischen Thema und Episoden unter Aspekten der Einheit und zunehmender Verschmelzung, die Bach im Vergleich zum Original eindeutig verstärkt hat. Farbige Kontraste ergeben sich auch zwischen den filigran-zweistimmigen Solo-Episoden und dem vollen – vom Bearbeiter auch vollgriffig gesetzten! – Tutti-Klang. Beim Vergleich von Original und Transkription erkennt man, wie einfühlsam Bach wichtige Spannungsmomente dort beibehält, wo es möglich ist, und wie vorsichtig er Änderungen dort vornimmt, wo er es für nötig hält. Zusätzliche Bewegungsimpulse lassen die Musik ungemein lebhaft und schwungvoll wirken.
Als zweiter Satz folgt ein Adagio, „senza Pedale a due Clav.“ überschrieben, also „ohne Pedal auf zwei Manualen“ zu spielen. Wieder sind viele Details außergewöhnlich: Die beiden Manualstimmen erklingen im Duett ohne Pedalfundament, und sie tauschen ihre Funktionen als Solo- und Begleitstimme im Verlauf des Satzes mehrmals, hierin ganz der Praxis italienischer Duette folgend. Auch die klangschönen Terzparallelen entstammen dieser Tradition. Die Umrahmung des Duetts durch ein in Oktaven vorgetragenes Thema wandte Bach auch später in eigenen Konzerten wieder an.
Der dritte Satz, Allegro, folgt wieder der Ritornellform, jedoch mit einer von Anfang an wichtigeren Funktion der Solo-Episoden. Die Tutti-Abschnitte bestehen nämlich überwiegend aus Skalen und Oktavklängen, die kaum Gelegenheit zur Entwicklung bieten. Wie bereits erwähnt, schafft Bach hier durch die Kontrastierung zweier Soli zusätzliche Abwechslung. Die recht zahlreichen Änderungen am originalen Streichersatz dienen dem Erhalt der Spannung, so vor allem das Füllen von Pausen, die rhythmische Belebung von Baßlinien und die differenziertere Figuration in den Solo-Episoden. Dynamische Gegensätze, die Vivaldi durch forte und piano kennzeichnet, erzielt die Transkription durch Manualwechsel. Mit der intensiven Ausgestaltung eines bei Vivaldi eher zweitrangigen Motivs schließlich arbeitet Bach auf eine Tendenz zur motivischen Einheit hin, wie sie seine eigenen Werke zunehmend prägt, bei Vivaldi jedoch untypisch ist. Der recht anspruchsvolle Pedalpart bis hin zum Doppelpedal zeigt auf sehr anschauliche Weise das Können Bachs als Orgelvirtuose in Weimar.

Über Bach, seine Musik und eine Analyse dieses Orgelwerks:

Ich habe bereits eine andere Version der Registratur dieses Concerto versucht, ich hoffe, diese Version ist nun optimal, da mir die Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens wesentlich mehr Möglichkeiten der Registratur dieses Orgelwerkes bot.

Meine erste Version dieses Bachschen Orgelwerkes habe ich mit Samples der historischen Orgel in Forcalquier eingespielt.

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