J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565

Diese Version 8 von Toccata und Fuge BWV 565 habe ich mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wien eingespielt.

Toccata und Fuge in d-Moll (BWV 565) ist wohl das mit Abstand bekannteste Orgelwerk europäischer Kunstmusik. Es wird traditionell Johann Sebastian Bach zugeschrieben, auch wenn dessen Autorschaft gelegentlich angezweifelt wurde. Die Komposition besteht aus drei Abschnitten: einer Toccata, also einem Präludium (Vorspiel) aus schnellen Läufen und vollgriffigen Akkorden, und einer sich anschließenden vierstimmigen Fuge, die ihrerseits in einen mit „Recitativo“ bezeichneten Schlussabschnitt mündet, der wieder den quasi improvisatorischen Charakter des Anfangs aufnimmt. Alle Teile sind durch deutliche motivische und harmonische Bezüge miteinander verbunden. (Zitat aus: https://anthrowiki.at/Toccata_und_Fuge)

Obwohl die Forschung dem jungen Virtuosen Bach gerade dieses Werk abzusprechen geneigt ist, das doch den Hörern in aller Welt als Inbegriff der Bachschen Orgelwerke schlechthin, ja sogar als Inbegriff der Gattung „Toccata“ gilt, kann man sich kaum vorstellen, wer sonst außer Bach derart kühne Akkorde, Arpeggien und Harmonien aneinanderreihen und anschließend das ungestüme Werk mit einer wohlgegliederten Fuge hätte beantworten können. Die Toccata fährt hernieder wie ein Blitz aus heiterem Himmel, mit Mordenten, langen Generalpausen, Trillern, Pedalsoli und Arpeggien, die alle Möglichkeiten des freien, improvisatorischen Toccatenstils ausnutzen und zur Vollendung führen. Nach mehrmaligen Anläufen mündet die Toccata in eine vollstimmige Coda, die über chromatische Rückungen zum Schlußakkord führt.
Unmittelbar schließt die Fuge an. Ihr Thema ist aus dem ersten Toccatenmotiv abgeleitet und wird zunächst gemäß den Regeln und in gegenüber der Toccata gebändigter Stimmung durchgeführt. Die ungestüme Kraft der Toccata blitzt jedoch in den Zwischenspielen immer wieder auf und setzt sich auch im Finale wieder durch, so daß in den Umrissen des Werkes eine norddeutsche Orgeltoccata entsteht. Ihre Wucht und die Freiheit der virtuosen Eingebungen ist allerdings beispiellos und scheint die Form geradezu zu sprengen.

Über Bach, seine Musik und eine Analyse dieses Orgelwerks:

Ich habe bereits andere Versionen einer Registratur dieses Orgelwerkes versucht. Die vorherige  Version 7 von Toccata und Fuge BWV 565 habe ich mit Samples der historischen Orgel in Forcalquier eingespielt.

Nachdem ich bereits in den Beiträgen „J. S. Bach – Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (Orgelfassung)“ und „J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (Version 2 und 3)“ versuchte, diesem leidenschaftlichen Werk – vermutlich des jungen Bach – gerecht zu werden, hatte ich nun (Dez. 2015) eine Version 5 registriert. Wenn überhaupt von J. S. Bach, dann ist es ein Jugendwerk aus der Zeit in Arnstadt, Mühlhausen oder Weimar. Möglicherweise ist es aber auch ein Orgelwerk von Johann Peter Kellner, das auf eine Improvisation J. S. Bachs, die Kellner (auch er ein Thüringer und Organist in Gräfenroda)  wahrscheinlich hörte und vermutlich später aus dem Gedächtnis niederschrieb, zurückgeht.

Video der vorhergehenden Version 4: J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (V. 4)
Video der vorhergehenden Version 5: J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (V. 5)
Video der letzten Version 6: J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (V. 6)
Video der letzten Version 7: J. S. Bach: Toccata und Fuge d-moll BWV 565

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

15 − neun =