Kaspar Anton Karl van Beethoven: Zwölf Menuette für Orchester (1799)

 

arrangiert von A. Holsbergen und zum Leben erweckt von den gesampelten Damen und Herren des „Kirk Hunter Diamond Orchestra”.

1872 entdeckte der Bibliothekar des Wiener Künstler-Pensions-Instituts die handgeschriebenen Orchesterpartien von 12 Menuetten mit der Inschrift „Del Sigr. Luigi de Beethoven 1799“. Bald wurden diese Stücke als authentische Musik von Ludwig van Beethoven gefeiert. Experten aus aller Welt lobten die musikalische Qualität dieser Menuette und stellten Parallelen zu anderen Beethoven-Werken fest. Kinsky-Halm nummerierte sie als WoO 12 in seinem Beethoven-Werkverzeichnis, das 1955 veröffentlicht wurde.

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Allen Lesern Frohe Weihnachten 2017

  • 00:00 Es ist ein‘ Ros‘ entsprungen (Volkslied, Satz von Michael Praetorius)
  • 01:16 While shepherds watched their flocks by night (Christopher Tye 1505-1572, Satz von Richard Alison)
  • 02:08 Vom Himmel hoch da komm‘ ich her (Martin Luther, Satz von Michael Praetorius)
  • 03:22 Gaudete (1582 in Greifswald, veröffentlicht in der finnisch-schwedischen Liedersammlung „Piae Cantiones“).
  • 04:15 In dulci jubilo (14. Jh., Satz von Bartholomäus Gesius, 1601)
  • 04:51 Stille Nacht Heilige Nacht (Franz Xaver Gruber, 1787-1863)

Der Zufall bei Niklas Luhmann

Evolution - Zufall oder Schöpfung?

Nachdem ich nun meine Interpretation des Zufalls zum Besten gegeben habe, will ich auch Herrn Niklas Luhmann die Chance geben, sich dazu zu äußern. 

»Die Bedeutung von Zufall in der Evolutionstheorie könnte so verstanden werden, als ob die Theorie auf ein Postulat der Unkenntnis gegründet sei — Unkenntnis bezogen auf die mikrophysikalischen, chemischen, biochemischen, neurophysiologischen, psychologischen Prozesse, die dann letztlich doch determinieren, was geschieht.[1] Damit würde das Problem jedoch auf eine erkenntnistheoretische Fassung und auf ein Paradox (Wissen gründet auf Nichtwissen) reduziert werden. Aber dies ist nur ein Sonderfall eines viel allgemeineren Gesetzes, daß nämlich Systeme immer begrenzte (reduzierte und gesteigerte) Resonanzfähigkeit aufweisen und füreinander, wenn man so formulieren darf, nur über „windows“ (Fenster) zugänglich sind. In anderen Begriffen könnte man auch sagen, daß alle Systeme Messungen durchführen müssen, um Informationen zu erzeugen, nach denen sie sich richten können. Deshalb ersetzt ein System Vollkenntnis der Umwelt durch Einstellung auf etwas, was für es Zufall ist. Nur dadurch ist Evolution möglich.

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Der Zufall in der Physik

Zufall populärwissenschaftlich bezweifeltWährend im alltäglichen Sprachgebrauch alles als zufällig bezeichnet wird, was man nicht vorhergesehen hat, wird durch die Mathematisierung der modernen Naturwissenschaften der Begriff des Zufalls wesentlich verschärft. Nach der klassischen Physik ist der Zufall eine rein subjektive Erscheinung, die darauf gegründet ist, dass ein vollkommen determiniertes Geschehen nicht durchschaut und vorausberechnet werden kann. Nach der Mathematik der Quantentheorie sind die Möglichkeiten eines Systems ebenfalls vollkommen festgelegt, aber nicht deren Realisierung als Fakten. Fakten ergeben sich, wenn die Schichten der Naturbeschreibung von Quantenphysik und klassischer Physik miteinander agieren. Die sich im Einzelfall ergebenden Fakten sind objektiv zufällig. Die Annahme, sie seien an sich wohlbestimmt aber unbekannt, ist experimentell widerlegt. Da aber in jedem Fall die Fakten sich nur im Rahmen der naturgesetzlich festgelegten Möglichkeiten realisieren können, unterscheidet sich der quantenphysikalische Zufall von einer reinen strukturlosen Willkür, die gleichsam „alles” als möglich erachten würde.

aus:
Görnitz, Thomas & Görnitz, Brigitte
Der kreative Kosmos
Geist und Materie aus Quanteninformation

Alles Lebendige sucht nach einer besseren Welt

„Alles Lebendige sucht nach einer besseren Welt. Menschen, Tiere, Pflanzen, sogar Einzeller, sind immer aktiv. Jeder Organismus ist dauernd damit beschäftigt, Probleme zu lösen. Und die Probleme entstehen aus Bewertungen seines Zustandes und seiner Umwelt, die er zu verbessern sucht.“

POPPER, KARL:
Auf der Suche nach einer besseren Welt,
München, 1984

Völlig einverstanden, es wäre nur noch zu ergänzen, was denn nun sein „Verbessern“ für einen Zweck verfolgt, warum er sich selbst und die „Umwelt“ zu verbessern sucht:
Alle Motive seines Handelns erwachsen aus seinen Bedürfnissen. Wenn er also sich und seine Umwelt „verbessern“ will. dann tut er das, um seine egoistischen Bedürfnisse leichter und komfortabler (also besser)  befriedigen zu können.

Julia Shaw: Meine Version der Wahrheit

Zum Video:
Erinnerungen gelten allgemein als authentisch, besonders auch als Zeugenaussagen vor Gericht. Forscher konnten nun nachweisen, dass sich dem Gedächtnis Erinnerungen von Ereignissen einpflanzen lassen, die nie stattgefunden haben. Wie genau entstehen falsche Erinnerungen und wie lassen sie sich von den wahrhaftigen unterscheiden?

Zitat aus dem Buch von Julia Shaw
DAS TRÜGERISCHE GEDÄCHTNIS, Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht
Aus dem Englischen von Christa Broermann, Carl Hanser Verlag, 2016

Nachdem uns Julia Shaw  in ihrem Buch DAS TRÜGERISCHE GEDÄCHTNIS an Beispielen und mit Experimenten bewiesen hat, wie unzuverlässig unser Gedächtnis funktioniert, ja wir uns sogar an Geschichten als unbezweifelbar wahr erinnern, die nie geschehen sind, macht sie in diesem Kapitel deutlich, dass dies in vielen Fällen auch eine Voraussetzung dafür sein kann, dass wir uns mit unserer Vergangenheit – also mit unserem bisher gelebten und erfahrenen Leben – glücklich fühlen können.

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Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne

Aus dem Vorwort zu
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken:
Kommentar zu Nietzsches „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne

von
Sarah Scheibenberger

Eine philosophische Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsches Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne (1873) zu unternehmen heißt, sich mit einer der – ungeachtet ihrer Kürze – wichtigsten und reichsten Schriften zu konfrontieren, die Nietzsche der abendländischen Philosophie hinterlassen hat. Weiterlesen

Richard Rorty und der Pragmatismus

Nun, da Gott tot ist (Nietzsche), wir uns vom Aberglauben der Fremdbestimmung, aber auch der Sinngebung durch Götter oder andere höhere Wesen in der Epoche der Aufklärung durch die Logik wissenschaftlichen Denkens befreit hatten, stehen wir vor der noch immer unbeantworteten Frage des Beitrages „Albert Camus und das Absurde“: Was ist denn nun der Sinn unseres Lebens, wozu sind wir auf der Welt? Die christliche Religion, die, von griechischer Philosophie und Judentum befruchtet, im vorderen Orient ihren Ursprung hatte und sich bald über ganz Europa ausbreitete, gab uns die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, je nachdem, wie wir den Geboten dieser Religion gerecht wurden, entweder ewig im „Himmel“ oder ewig in der „Hölle“ – wie auch immer, es heißt dort, daß wir unsterblich seien.

Furcht und Zittern
(Dörner: „Evas Apfel“ in „Bauplan für eine Seele“), das uns angesichts des Bewußtseins des eigenen Todes und unserer Unbestimmtheit in einer unsicheren Welt packte und weswegen wir die Götter schufen, blieben auch nach der Aufklärung unser Los. Unser scheinbar unbestechlicher logischer Verstand hatte uns ein zweites Mal aus dem Paradies vertrieben; nun hatten wir uns selbst zu erschaffen, nun ja, nicht direkt uns selbst als Geschöpfe dieser Erde, denn wir existierten ja unzweifelhaft, sonst stünden wir nicht vor diesem Problem. Nein, wir standen vor der Aufgabe, eine symbolische Welt aus Worten, Sätzen und Bedeutungen parallel zu den materiellen Dingen um uns herum zu schaffen, die einen Sinn ergaben, für den es sich zu leben lohnt.

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