Das Problem der menschlichen Natur
Dieser Tage ist mir in einem Oppelner Antiquariat ein interessantes Buch untergekommen – dessen Kauf kostete mich 1 (in Worten Einen) Euro – in dem ich meine Ahnung bestätigt fand, daß der individuelle Mensch, seine „Seele„, ein Produkt der menschlichen Kultur ist, in die er hinein wächst. Wird ihm jede menschliche Gesellschaft verwehrt (wie z.b. bei den Experimenten des Stauferkaisers Friedrich II.), verkümmert er, ist hilfloser als jedes Tierbaby gegenüber den Einwirkungen seiner Umwelt.
Alles was den Menschen vom Tier unterscheidet, erlernt er erst durch die Gemeinschaft anderer Menschen. Das zeigen auch die Erfahrungen mit sogenannten „Wilden Kindern“. Über diese und die Folgerungen, was am Menschen Natur und/oder Kultur ist, berichtet das Buch „Die wilden Kinder“ von Lucien Malson, Jean Itard und Octave Mannoni, (suhrkamp taschenbuch 55), aus dem ich das Einführungskapitel als Appetithäppchen für an solchen Gedankengängen Interessierte zitieren werde: