J. S. Bach: Sarabande con partite C-Dur, BWV 990

Bei dieser Sarabanda con Partite (Sarabanda mit Variationen) handelt es sich um freie Variationen über Themen aus der Oper Bellérophon, LWV 57, von Jean-Baptiste Lully. Sie wird in den Quellen J. S. Bach zugeschrieben und ist eine Verbindung von 12 Variationen und einem Suitenzyklus von vier Tanzsätzen. Ein harmonisches Bassmodell wird in einer Folge von 12 Variationen und vier Tanzsätzen durchgeführt. 

In der Edition der Bachakademie Stuttgart auf 171 CD’s fand ich in der „Einführung in das Gesamtwerk von Johann Sebastian Bach“ zu BWV 990 folgende Bemerkungen:

Die Sarabande con Partite C-Dur BWV 990 galt bis in die jüngste Zeit in ihrer Zuschreibung zu Bach als zweifelhaft. Die Entdeckung, daß die Sarabande, auf der die Variationen beruhen, ein Werk Jean-Baptiste Lullys ist, untermauerte und erhöhte die Wahrscheinlichkeit, daß die Variationen tatsächlich von Bach stammen. Der junge Bach nahm nämlich häufig Werke anderer Komponisten zum Ausgangspunkt neuer Kompositionen; Carl Philipp Emanuel Bach beklagte, daß sein Vater ihm Kompositionsunterricht erteilte, indem er Werke der führenden Komponisten der vorausgehenden Generation studierte. Die Variationen können als eine Art »Clavier-Übung« betrachtet werden, viel direkter und in einem strikteren Wortsinne als etwa die Goldberg-Variationen, die Bach Jahrzehnte später komponierte. Diese Variationen erhöhen schrittweise den Schwierigkeitsgrad, feilen immer weiter an einzelnen Figuren und sind eine ausladende Übung für beide Hände.

Interpretationen dieses Werkes findet man sowohl auf Cembalo, Konzertflügel, Orgel und sogar dem Lautencembalo.  Ich denke es wäre vorteilhaft, für die Wiedergabe dieser Komposition ein zweimanualiges Tasteninstrument zu benutzen, zuweilen überschreitet auch eine der Stimmen, die Baß-Stimme, nicht den Tonumfang eines Orgelpedals, sodass mir die Wiedergabe auf der Orgel den Intentionen des (unbekannten) Komponisten/Bearbeiters dieses Werkes am nächsten zu kommen scheint.

Ich habe dieses Werk benutzt, um mich verspielt in den vielen Möglichkeiten einer Orgelregistratur zu üben, die mir die Samples der Großen Orgel im Konzerthaus von Wien bieten.

 

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