John Bull: The King’s Hunt
Die Jagd des Königs
Erinnerungen an Gehaus, die Rhön und die Welt
Die Jagd des Königs
„Le Concert d’oiseaux“
Ich betrachte das Leben als eine Herberge, in der ich verweilen muss, bis die Postkutsche des Abgrunds eintrifft. Ich weiß nicht, wohin sie mich bringen wird, denn ich weiß nichts. Ich könnte diese Herberge als ein Gefängnis betrachten, weil ich gezwungen bin, in ihr zu warten; ich könnte sie auch als einen Ort der Geselligkeit ansehen, weil ich hier anderen Menschen begegne. Doch bin ich weder ungeduldig noch gewöhnlich. Ich überlasse die ihrer Neigung, die sich in ihr Zimmer einschließen, träge aufs Bett sinken und dort schlaflos warten, so wie ich auch die ihrem Treiben überlasse, die sich in den Salons unterhalten, aus denen Stimmen und Musik zu mir dringen und mich angenehm berühren. Ich setze mich an die Tür und berausche mich mit Aug und Ohr an den Farben und Tönen der Landschaft und singe langsam, für mich allein, undeutlich Lieder, die ich während des Wartens komponiere.
Die zentrale Frage des Morgens ist: Wie viel mehr Sinn steckt im Aufstehen als im Liegenbleiben? Und hat nicht jeder Zustand seine Berechtigung? Seine Selbstverständlichkeit? Ein Hahn denkt nicht nach über das Aufstehen. Ihm ist es auch egal, dass er an den Füßen keine Federn hat. Ich habe ebenfalls keine Federn an den Füßen, stehe dennoch nur ungern auf.
Ich liege. Ich lebe. Ich fühle mich wohl. Ich weiß, dass diese Feststellung auf irgendeine Art und Weise den Eindruck erzeugt, mir fehle die Tiefe. Aber warum sollte man sich nicht wohlfühlen? Man kann das Leben auch als Glücksfall begreifen! Ich sehe die Welt als Lebensort und nicht als Sterbehospiz. Sie ist bunt. In Indien stehen Sadhus für 20 Jahre auf einem Bein, um den Göttern ihre unabdingbare Unterwerfung zu beweisen. Ich glaube: Wenn Gott gewollt hätte, dass wir auf einem Bein stehen, hätte er uns das zweite nur für Notfälle im Rucksack mitgegeben.
„Das Wort ,Aufrichtigkeit’,- schreibt André Gide in den Nouveaux Prétextes – „ist eins von denen, die zu verstehen mir am schwersten wird. Ich habe so viele junge Leute gekannt, die auf ihre Aufrichtigkeit pochten! . . . Manche waren anspruchsvoll und unerträglich, andere brutal; selbst der Ton ihrer Stimme klang falsch . . . Im allgemeinen hält sich jeder junge Mann für aufrichtig, der Überzeugungen hat und unfähig zur Kritik ist. Und wie oft wird Aufrichtigkeit mit sans-gêne[1] verwechselt! . . . Nur die sehr banalen Seelen gelangen leicht zum aufrichtigen Ausdruck ihrer Persönlichkeit . . .“ Weiterlesen
DIE EWIGKEIT
Rinde des Nachtbaums, rostgeborene Messer
flüstern dir zu die Namen, die Zeit und die Herzen.
Ein Wort, das schlief, als wirs hörten,
schlüpft unters Laub:
beredt wird der Herbst sein,
beredter die Hand, die ihn aufliest,
frisch wie der Mohn des Vergessens der Mund, der sie küßt.
Paul Celan
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„Nahezu alles, was wir verstehen, verdanken wir der Vernunft, was wir glauben, einer Autorität und was wir meinen, dem Irrtum.“
Bazon Brock,
(*1936),
Autor und Professor für normative Ästhetik,
Hannover, 2006
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So klingt WIZO mit dem Song „Quadrat im Kreis“ – ein Song für die schlechten Tage, wenn nix passen will, man immer wieder in die Scheiße greift, weil man es irgendwann genießt schlecht drauf zu sein – ja freilich, man kann sich drin einrichten, in dieser Scheiße! Ich hab’s durch, wie du weißt… Weiterlesen
Lieblich wie der Name entfaltet sich die „Rosa“ zwischen den anmutigen, besonders den Ost-Horizont erhellenden Bergabhängen des „Bleß“ mit der südlichen „Stoffels- und ihm östlichen „Kilianskuppe“, der Ruine Frankenberg (450 m) und dem 482 m hohen „Abtswalde“; dem gegenüber liegt südöstlich die schon erwähnte Kupferwand, den Talausgang schützend, vor. – Wenden wir uns zunächst der Haupt- und den Nebenquellen zu: Nahe vor’m Ursprung der „Rosa“ hebt sich der „Nebel“ (537 m), ½ Std. südl. aufwärts der Roßberg und östl. diesem der „Gotteskopf“, 512m. Weiterlesen