J. S. Bach: Fuge C-Dur, BWV-Anhang Nr. 90
Das schwungvolle, aber völlig anspruchslose, in einer kürzeren von 31 und einer längeren Fassung von 45 Takten überlieferte Stück hat trotz massiver Zweifel an seiner Authentizität Eingang in den Ergänzungsband der Neuen Bach-Ausgabe von 2003 (NBA IV, 11) gefunden. Grund dafür ist seine Zuweisung an Bach im Kontext einer Handschrift aus dem Schülerumfeld Bachs, die zahlreiche echte Werke überliefert (die Fuge erscheint hier in ihrer erweiterten Form). Von Stilkriterien und der bescheidenen Qualität einmal abgesehen, ergibt sich eine Frühdatierung allein schon daraus, daß das Stück auch in einem Tabulaturbuch vorliegt, das ausnahmslos Ende des 17. Jhdts. entstandene Kompositionen bietet. So ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, daß uns hier ein ganz früher kompositorischer Versuch des fast noch kindlich jugendlichen Bach vorliegt. [Link zur Quelle]
Analysen von Joachim Winkler:
- Eine Einführung in das nicht choralgebundene Orgelschaffen Johann Sebastian Bachs (1685-1750)
- Versinnlichte Sinnstiftung: Bachs Musik als rational-emotional bewältigender Lebensprozeß
- Fuge C-Dur, BWV-Anhang Nr. 90
Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens eingespielt.