Camille Saint-Saëns: La jeunesse d’Hercule, op. 50
Herkules am Scheideweg
(Sinfonische Dichtung, Transkription für Orgel)
„La jeunesse d’Hercule“, die letzte der sinfonischen Dichtungen Saint-Saëns, das Sujet „Hercules am Scheidewege“ illustrierend, beginnt nach einer kurzen ernsten Einleitung mit einem Thema in der Art Spohrs:
welches mit der auf ihm errichteten Satzgruppe die Gestalt der Tugend repräsentiren soll. Das Laster erscheint in der Form einer Ballettmusik, die sehr graziös anfängt, dann aber in eine Bacchanale übergeht, welches am Ende in wilden Taumel ausufert. Zu seinem süßlicheren Teil hat der Stil von Auber und Wagner, zu seiner groberen Hälfte der Stil von Meyerbeer, Berlioz und Raff beigetragen. Der dritte Teil der Komposition knüpft wieder an den ersten Satz an, wendet ihn aber ins Heroische und streut zuckende und blitzende Motive ein, die auf das Feuer des Scheiterhaufens und die Apotheose des Halbgottes hinweisen.
Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens eingespielt.
Literatur (Links zu PDF’s) über das Werk und den Charakter von Camille Saint-Saëns:
- Romain Rolland: Camille Saint-Saëns (aus Musiker von heute)
- Michael Stegemann: Proteus (aus Camille Saint-Saëns mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten)
- Saint-Saëns, Charles-Camille (aus Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Saint-Saëns, Charles-Camille. Musik in Geschichte und Gegenwart, S. 65405 (vgl. MGG Bd. 11, S. 1272 ff.) (c) Bärenreiter-Verlag 1986 http://www.digitale-bibliothek.de/band60.htm ]