Das Kloster Mariengart

Kloster und Ort Mariengart haben zeitweise eine gemeinsame Geschichte mit Gehaus, verbunden durch die Herrschaft derer von Boyneburg. Daher soll über diese Geschichte hier berichtet werden. Es gibt eine sehr ausführliche Geschichte, niedergeschrieben von Pfarrer Büff aus Völkerhausen, die im Baierboten  durch den Heimatpflegeverein Gehaus e.V. veröffentlicht wurde. Sie ist aber einfach zu lang, um hier veröffentlicht zu werden, daher die Kurzfassung aus der gleichen Quelle im Schaukasten an der Kirchenruine.  Weiterlesen

Geschichtsschreibung

Weil aber die Vergangenheit nicht im Bereich des menschlichen Erlebens liegt, und weil wir deshalb mit unseren historiographischen Konstruktionen immer nur in der jeweiligen Gegenwart umgehen und Erfahrungen machen können, gibt es keine Möglichkeit, z.B. die Deskriptivität historiographischer Aussagen festzustellen oder zu überprüfen. Und weil sich historische Ereignisse und Prozesse weder wiederholen, noch sich reproduzieren lassen, haben wir auch keine Gelegenheit, entsprechende konzeptuelle Systeme (z.B. Theorien) in einem erfahrungswissenschaftlichen Rahmen zu erfinden, zu testen und weiterzuentwickeln. Die erfahrungswissenschaftlichen Möglichkeiten der Historiographie beschränken sich darauf, anhand der als Spuren oder Zeugnisse der Vergangenheit identifizierten Objekte und unter Verwendung als einschlägig erachteter theoretischer Konzepte und Modelle Geschichten zu erfinden, um sie auf ihre Verträglichkeit mit den Quellen und auf ihre Kompatibilität mit anderen Geschichten hin zu prüfen. Innerhalb des so bestimmten Spielraumes kann sich die Gültigkeit der jeweiligen Geschichtsschreibung also nicht an so etwas wie der Übereinstimmung mit den historischen Tatsachen bemessen, sondern nur daran, ob die jeweiligen Geschichten im Rahmen konsensfähiger Modellvorstellungen, auf der Basis geltender Annahmen über die Geschichte und Geschichtsschreibung sowie hinsichtlich der geltenden weltanschaulichen, ideologischen, ethischen, politischen usw. Konzepte plausibel, überzeugend und relevant sind.

Gebhard Rusch: THEORIE DER GESCHICHIE, HISTORIOGRAPHIE UND DIACHRONOLOGIE
LUMIS Schriften 11 1986
aus dem Institut für Empirische Literatur- und Medienforschung der
Universität – Gesamthochschule Siegen Weiterlesen

Nationale Identität

Die Geschichte der Völker Europas ist nicht abgeschlossen – und wird es nie sein. Die Ethnogenese ist ebenso sehr ein Prozeß der Gegenwart und der Zukunft wie der Vergangenheit. Jeder Versuch von Romantikern, Politikern oder Sozialwissenschaftlern, die wahre Seele eines Volkes oder einer Nation ein für allemal zu »konservieren«, ist zum Scheitern verurteilt. Und nichts kann sicherstellen, daß Nationen, ethnische Gruppen und Gemeinwesen von heute in der Zukunft nicht vielleicht vollständig untergehen. Die Vergangenheit mag die Parameter gesetzt haben, innerhalb deren man die Zukunft gestalten kann, sie determiniert aber nicht, wie diese Zukunft aussehen wird. Ebenso wie die Völker Afrikas, Amerikas oder Asiens sind auch die Völker Europas keine atomaren Strukturen der Geschichte an sich, sondern Prozesse, die von der Geschichte geformt und umgeformt werden. Heraklit hatte recht: Man kann nicht zweimal in denselben Fluß steigen. Jene Flüsse, die Völker sind, fließen weiter, aber die Gewässer der Vergangenheit sind nicht die der Gegenwart oder Zukunft. Europäer müssen den Unterschied zwischen Vergangenheit und Gegenwart anerkennen, wenn sie eine Zukunft gestalten wollen.

Patrick J. Gary „Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen.

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Kiskörös II

Heute, also an dem Tag, den ich schildern will, ist Freitag der 3. September 2010. Frühs besuchten wir als erstes den Kindergarten von Kiskörös. Doch Bilder davon gibt es nicht in meiner Galerie: ich hatte leider nur daran gedacht, den Ersatzakku mitzunehmen, doch der zugehörige Fotoapparat blieb im Auto vergessen liegen. Wer von den Mitreisenden Bilder von unserem Besuch hat und möchte, dass ich sie in diesem Artikel veröffentliche, kann sie mir gerne schicken (per Kontaktformular).

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Germanen

Woher kommt dieses Wort? Viele Erklärungen hat es gegeben. Am einfachsten und vermutlich richtig wird es von „Germani“ = dem lateinischen Wort für Brüder hergeleitet. Die Waffenbrüderschaft männerbündischer Disziplin und Ekstase bei einzelnen Stammesverbänden, mit denen die Römer zunächst in Fühlung kamen, wird ihnen am meisten aufgefallen sein. Uns fällt auf, daß die germanischen Stämme gar keine größere Verbindung erstrebten, also auch kaum einen sammelnden Volksbegriff kennen konnten, und somit immer nur in kleinen Verbänden Brüderschaft hielten. Das Wort ist demnach eine rein lateinische Bildung ohne Entsprechung im Norden. Germanen hat es bei den Germanen nie gegeben.

Eric Graf Oxenstierna in „Die NordgermanenWeiterlesen

Kiskörös I

Ich muss gestehen, noch nie Ungarn besucht zu haben. Nun ja, ganz stimmt das nicht, 1972 bin ich mit dem Balt-Orient-Express durch Ungarn gereist, um mit Freunden Rumänien und seine Menschen, von Oradea zur Küste trampend, zu erleben. Jetzt nach dem Besuch des Erntedankfestes 2010 von Kiskörös und der Slowakischen Nationaltage vom 3. bis 5. September  als Mitglied des Heimatpflegevereins Gehaus e.V. muss ich ergänzen: zu meiner Schande muss ich gestehen, Ungarn bisher nie besucht zu haben.  Was ich dort an Gastfreundschaft erlebt habe, hat mich sehr beeindruckt – ich danke euch, liebe Kisköröser.  Ich hoffe, dass ich ein wenig meiner Dankbarkeit durch diesen Reisebericht ausdrücken kann. Die Bilder sind hauptsächlich für die Mitreisenden und die Bürger von Kiskörös als Erinnerung an schöne Tage gedacht, sie sind keine hochwertigen Kreationen mit künstlerischem Anspruch, trotzdem habe ich sehr gerne und in genussvollem Erinnern tagelange Mühen in die webgerechte Nachbearbeitung der Bilder investiert. Man kann diese, Vielen nicht nachvollziehbare Verbissenheit vor dem Monitor bis sich die Pupille rechteckig und 16:9 wie er, an ihn angepasst hat,  auch private Leidenschaft nennen – das klingt auf alle Fälle besser.

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Ergänzungen zu den Boineburgs

zitiert aus   Baier Bote 8(2010)6 vom 2. Juli 2010:

Siri von Boineburg

 

Die spätere Gräfin von Boineburg wurde am 26. Juni 1880 in Kalmar / Schweden, als Siri Johanna Marie Löfberg geboren. Am 05. Dezember 1923 ehelichte sie den Grafen Alfons von Boineburg.

Nach den Kriegsereignissen musste sie 1945/1946 das ehemalige Schloss der Familie von Boineburg in der Vachaerstr. 01 verlassen und wurde in der Gemeinde Gehaus untergebracht.

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Der „Luthersgarten“ von Gehaus

zitiert aus Baier Bote 6(2008)10 vom 24. Oktober 2008:

Auf Anregung von Teilnehmer am historischen Rundgang durch Gehaus, anlässlich des „Tages des offenen Denkmals“ vom 14.09.2008, aber besonders auf Hinweis von Herrn Karl-Heinz Hofmann, wollen wir uns einmal mit der hiesigen Ortsbezeichnung „Luthersgarten“ beschäftigen. Im Voraus eine Bitte an die Leser dieses Beitrages. Wer ist noch im Besitz von Fotografien über den alten „Luthersgarten“ und könnte diese uns kurzzeitig zur Verfügung stellen? Hierbei geht es insbesondere um Bilddokumente aus den Anfangsjahren des vorigen Jahrhunderts. Bitte schaut doch einmal nach. Es wäre schön für die weitere Erforschung der eigenen Geschichte. Eine Rückgabe wird selbstverständlich garantiert. Die Bezeichnung „Luthersgarten“ ist eng mit der Weltgeschichte verbunden, wurde natürlich in der nächsten Ausgaben des Amtsblattes „Baier Bote“ wollen wir versuchen auf Dr. Martin Luther über sein Leben und Wirken etwas näher einzugehen, steht dies doch auch in einem engen Zusammenhang mit der eigenen Vergangenheit unseres Ortes. Bevor wir aber eingehen auf den „Luthersgarten“ wollen wir ein Rückblick halten auf Luther in dessen eigenen Leben, aber auch ein Ausblick auf die kommenden Jahren, besonders im Zusammenhang mit der zur Zeit laufenden „Lutherdekade“.

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Die Geschichte eines Bettlers

Zitiert aus Baier Bote 5(2007)06 vom 29. Juni 2007:

Die Geschichte des Bettlers Johannes Bischoff aus Gehaus

Durch Zufall konnte ich im Monat Mai 2007 an einer Buchlesung des Herrn Diethart Lemke in Vacha teilnehmen. Wie wichtig ein derartiges Ereignis für die eigene Heimatgeschichte ist, soll hier einmal an Hand eines uns bis dahin unbekannten Gerichtsfalles aus dem Jahre 1844 dargestellt werden. Hier wird deutlich, wie fruchtbar eine Zusammenarbeit mit Bürgern gleichen Interesse sein kann. Dafür nochmals herzlichen Dank an Herrn Lemke.

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