Threnos über Hiroshima und 9/11

4clock
.
.
Am Morgen des 6. August 1945, um 8:15 Uhr, wurde eine Atombombe mit dem Namen „Little Boy“ von der Enola Gay, einem Boeing B-29 Bomber, auf Hiroshima abgeworfen.
.
.
 
Kengo Futagawa (zu der Zeit 59 Jahre alt) war auf dem Weg zur Feuerwache und überquerte gerade mit seinem Fahrrad die Kannon-Brücke (1600 Meter vom Hypozentrum der Explosion entfernt).
Er sprang, schrecklich verbrannt, in den Fluss und kehrte, noch lebend, nach Hause zurück, starb aber am 22. August 1945. Die Uhr von Kenga Futagawa zeigt die Zeit der Explosion von „Little Boy„.


Krzysztof Penderecki
Threnos (Threnodie)
Den Opfern von Hiroshima, für 52 Saiteninstrumente (1960-1962)

 


Ich warf die Bombe

Der Tag war mörderisch schön,
wie geschaffen für einen guten Job.
Aus dem kleinen Boy der Enola Gay,
wuchs ein ästhetisch makelloser
Pilz in den Himmel,
noch war kein Tod zu sehen!

Doch die Toten flogen mir nach:
ein grotesker Totentanz
schleppend, kreischend
Jahre noch Ohren zerreißend.

Fliehen wollte ich
vor meinen Opfern – nur wohin?
Ich ging nicht in’s Kloster –
wie könnte Gott mir verzeihen!
Ich tötete mich nicht –
meine Seele war längst schon gestorben.

Ich floh in den alltäglichen Wahnsinn
als kleinbürgerlicher Held
ich versuchte zu lieben
schenkte Kindern das Leben
das ihnen der nächste Bombenattentäter
mit vor Hass verzerrtem Lachen
nehmen wird, an einem
mörderisch schönen,
elften September.

Azad

The Horror of 9/11

The Horror of 9/11

 

 

Mohammed Fairouz
Sinfonie Nr. 4 „In the Shadow of No Towers“ (2012)


Professor Dr. Jürgen Wertheimer

The day after … (PDF)

Leseprobe aus seinem Buch  „Krieg der Wörter – Die Kulturkonfliktslüge


3Sat – Tele-Akademie mit Prof. Dr. Jürgen Wertheimer

Kulturen des Dialogs – Sprechen wir dieselbe Sprache? (Video)

Obwohl gerne vom „Dialog der Kulturen“ gesprochen wird, ist es um die tatsächliche interkulturelle Verständigung nicht gut bestellt. Kommunikationsunfälle, gescheiterte Gesprächsversuche, Missverständnisse und oberflächliches Halbverstehen sind an der Tagesordnung….


 

Puhdys
Das Buch

 

Stell dir vor, irgendwo gibt es einen Planeten,
auf dem intelligente Wesen leben.
Sie sehen vielleicht genauso aus wie wir.
Und auf diesem Planeten gibt es Bibliotheken,
voll mit Büchern, geschrieben von Dichtern, Philosophen und Wissenschaftlern,
und vielleicht, wenn auf der Welt der Haß und die Gier so groß werden,
dass nichts, aber auch nichts mehr sie retten kann, dann vielleicht
gibt es dort auch ein Buch, das heißt: Der Untergang der Erde.
Es wird über uns berichten, über unser Leben, über unsern Tod
und über Feuer, das so groß war, dass keine Tränen es löschen
konnten bis hin zur letzten Sekunde, als die Erde aufhörte zu existieren.

Und aus Zehnmilliarden Augen ein Trauerregen rann
und ein Tränenmeer, das überlief
und den letzten Damm der Hoffnung zerbrach.

Und aus Zehnmilliarden Augen ein Trauerregen rann
und ein Tränenmeer, das überlief
und den letzten Damm der Hoffnung zerbrach.

Ein schwebendes Grab im All, auf dem keine Blume wächst,
die Kontinente geschmolzen, die Meere verbrannt –
ein schwarzer Stein.
Und welch bittre Ironie, nicht eine einzige Waffe wird
den toten Planeten mehr bedrohen.

Und aus Zehnmilliarden Augen ein Trauerregen rann
und ein Tränenmeer, das überlief
und den letzten Damm der Hoffnung zerbrach.

Und aus Zehnmilliarden Augen ein Trauerregen rann
und ein Tränenmeer, das überlief
und den letzten Damm der Hoffnung zerbrach.

Und wer da will, dass die Erde nie mehr weint,
wer sich mit uns gegen Strahlentod vereint,
der sorgt dafür, dass dieses Buch niemals erscheint.

Denn die Zehnmilliarden Augen wolln die Erde leben sehn,
sie soll Heimat ohne Ängste sein,
für die Liebe und Geborgenheit

Denn die Zehnmilliarden Augen wolln die Erde leben sehn,
sie soll Heimat ohne Ängste sein,
für die Liebe und Geborgenheit.


Christopher Clark „Festrede in Salzburg 2014″ (Video)

Zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2014 hielt Professor Dr. Christopher Clark, der berühmte in Großbritannien lehrende Historiker, die Festrede. Clark ist nicht nur Experte für preußische Geschichte und Autor einer Biografie Wilhelms II., des letzten deutschen Kaisers. Er ist ein intimer Kenner der Geschichte Österreichs und darüber hinaus auch Historiker der Stunde, dessen aktuelles Werk „Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ eine riesige deutschsprachige Leserschaft fesselt. Die Ausgangssituation des ersten Weltkrieges, die er in diesem Buch analysiert, weist beängstigende Parallelen zur heutigen weltpolitischen Lage in der Ukraine, Israel, Syrien und Fernost auf ….


 


Weinender syrischer Junge nach einem Gasangriff (2013)

Weinender syrischer Junge nach einem Gasangriff (2013)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vierzehn − sieben =