Johann Pachelbel: Drei Ricercari

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Ricercar (Ricercare, Recercar)
Ricercare bedeutet suchen, forschen und meint im musikalischen Sinne improvisieren, präludieren. Das Ricercar ist im 16.Jahrhundert ein freies Instrumentalstück, in Spanien nennt man diese Form „Tiento“ oder Tento.
Ab der Mitte des 16.Jahrhunderts werden die Ricercari in Imitationstechnik kunstvoll auskomponiert und gelten als ein Vorläufer der Fuge.

Die drei Ricercari Pachelbel ähneln eher seinen Fugen als den Ricercari von Frescobaldi oder Froberger.
Das polythematische c-moll-Ricercar ist das beliebteste und wird am häufigsten aufgeführt und auf Tonträgern aufgezeichnet. Es baut auf zwei kontrastierenden Themen auf (ein langsames chromatisches Muster und ein lebhaftes, vereinfachtes Motiv), die in ihren normalen und umgekehrten Formen erscheinen und mit beiden gleichzeitig auftretenden Themen endet.
Das fis-moll-Ricercar nutzt das gleiche Konzept und ist musikalisch etwas interessanter: Die Tonart fis-moll erfordert eine flexiblere Stimmung als die herkömmliche mitteltönige Stimmung der Barockzeit und wurde daher von zeitgenössischen Komponisten nur selten verwendet. Das bedeutet, dass Pachelbel sein eigenes Stimm-System verwendet haben kann, von dem wenig bekannt ist.
Das Ricercare in C-Dur ist wahrscheinlich eine frühe Komposition Pachelbels.

Ausführliche Informationen zum Leben von Johann Pachelbel findet der Interessierte in meinem Beitrag „Johann Pachelbel: Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“.

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