Beethoven: Fantasie g-moll/H-dur op. 77

Die Fantasie op. 77 entstand im Jahre 1809, also kurz nach der Fantasie op. 80 für Klavier, Chor und Orchester. Auf der Suche nach einer geeigneten Gestalt machen sich bei raschem tonartlichen Wechsel nacheinander mehrere Gedanken selbständig. Den Eindruck des Suchens verstärken Passagen und Arpeggien, die gefundenes als ungeeignet fort zu wischen scheinen. Vom dritten thematischen Einfall an bildet sich ein Eintonmotiv heraus, mit dem Beethoven schließlich das klar formulierte, liedhaft-schlichte H-dur-Thema als Grundlage eines immer differenzierteren Variationssatzes baut – freie Improvisation strebt zur Form. Das Werk gibt uns einen Begriff davon, wie Beethoven improvisierte, wenn er sich in geselliger Runde ans Instrument setzte. (Quelle: aus dem Covertext der Schallplatte Eterna 8 26 047 „Ludwig van Beethoven Gesamtausgabe: Sätze und Stücke für Klavier“. Interpret: Günter Kootz).

Die Fantasie des folgenden Videos wurde von mir auf einem Yamaha C7 (TVBO) per MIDI auf dem PC eingespielt.

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Beethoven: Vier Klaviersonaten von 1801

Im Jahr 1801 komponierte Ludwig van Beethoven vier Klaviersonaten: op. 26 As-dur, op. 27 Nr. 1 Es-dur und op. 27 Nr. 2 cis-moll (auch unter dem Namen „Mondscheinsonate“ bekannt), deren Satzstruktur und -folge nicht mehr dem klassischen Sonaten-Muster der Sonate op. 22 B-dur, die ich hier vorgestellt habe, entspricht. Erst die „Pastoral-Sonate“ op. 28 D-dur folgt wieder dem „regelmäßigen“ viersätzigen Formprinzip der „klassischen“ Sonate. Wie nahe „The Hammersmith Pro“ von Sonic Couture dem Klang eines echten Konzertflügels kommt, kann man gerade an den „psychologischen Sonaten“, wie Edwin Fischer sie nennt, gut erkennen. Man höre und staune – hoffentlich.

Die alten MP3-Dateien, die ich auf dem „The Grand 2“ von Steinberg eingespielt und auf dieser Website veröffentlicht hatte, konnte ich nun löschen. Mit den gleichen MIDI-Dateien habe ich nun diese vier Sonaten auf „The Hammersmith Pro“ eingespielt und ein Video mit Visualisierung der Musik durch die Pianorolle des MIDI-Sequenzers angefertigt und auf YouTube hochgeladen – so spare ich gleichzeitig Web-Speicherplatz.  Die vier Videos findet der Leser am Schluss des Beitrages.

Edwin Fischer schreibt in „Ludwig van Beethoven – Klaviersonaten. Ein Begleiter für Studierende und Liebhaber“ (Hier die PDF der Vierten Vorlesung über diese vier Sonaten): Weiterlesen

Aphrodite’s Child – I want to live

Ich will leben! Ich will leben, wo noch zu ändern ist, was wir verbockt haben. Ich muss sterben in der Kälte, ohne die Wärme der Sonne. Warum sollte ich dort bleiben wo es Menschen gibt, die das hassen, was ich zum Leben brauche und dort abwarten, dass sie mich das Wie statt des Warum lehren und meine ganz persönliche Wahrheit in Lügen verwandeln? … Ich will zu leben versuchen, betrachten und verstehen, auch wenn ich das Leben eines Tages verlieren werde, ohne es verstanden zu haben!

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Deep Purple – April

War es gestern „Paint It, Black“ – kam mir nun heute „April“ (passend zum Monat) von Deep Purple in den Sinn. Auch dieses Lied verbindet mich mit einem Freund, der es als „Unvollendete“ (an Schubert denken, heißt an Schmerz denken 😉 ) bezeichnete. Schubert meinte: „Lieder sang ich nun lange, lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe. So zerteilte mich die Liebe und der Schmerz“ (Aus Schuberts Mein Traum, 3. Juli 1822). Hier nun die MP3-Datei und das Musikvideo von Deep Purple:

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The Rolling Stones – Paint It, Black

Paint It, Black habe ich das erste Mal während einer Hochzeitfeier in der Türkei gehört. Ein Alleinunterhalter spielte es auf seinem Keyboard, ich dachte, es sei Türkenpop, halt so ein Zwischending zwischen türkischer Folklore und westlichem Allerweltsmusikstil, auch unter nichtssagenden Namen „World“ oder „World Music“ bekannt.

Ein Junge, der schon den ganzen Abend abseits der Hochzeitsgesellschaft einsam in der Ecke saß, stand auf, ging alleine auf die Tanzfläche und tanzte, ganz in sich versunken – ein Sufi etwa? Nein, so erzählte er mir später: er liebte die Braut, aber sie wurde heute Abend mit einem anderen, dem sie schon als Kind versprochen war, verheiratet. Von ihm erfuhr ich die ganze Geschichte, des Liedes und die seine, nebenbei, wir wurden Freunde, aber nicht etwa weil er mir leid tat, das war vorher. Dies nun ist sein Lied – das Original von The Rolling Stones komponiert und gesungen: Weiterlesen

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