Die Burg Nithardishusen

An und auf einem Bergrücken, auf dem südlichen Neubergsvorsprung war der Stammsitz des uralten Geschlechts der Edlen von Nithardishusen. Unmittelbar über dem nördlichen Teile von der Hausbergsebene, nördlich vom „Taufstein“ ragte die Veste (etwa 560 m über dem Spiegel der Nordsee) empor. Krause, ehedem Pfarrer im nahen Fischbach, beschreibt in seinem „Erpho von Nithardishusen“ ganz anziehend die alte Burg; entnehmen wir daraus Einiges: „Der Burg gegenüber liegt das Dörfchen Föhlritz, einem Schwalbennestchen gleich, am Gläserberge; nördlich hin liegt der „Beyer“, und an den Neuberg lehnt sich nach Osten hin der „hohe Asch“. Weiterlesen

Die ehemaligen Burgen und Schlösser im Tullifeld

Dort, auf stillen waldumkränzten Höhen,
Zwischen Trümmern der Vergangenheit
Nun der Vorwelt Schauer uns umwehen.
Wo einst strahlte Ritters Herrlichkeit,
Nun der Mond durch hohle Fenster blinkt,
Wilde Ranke üppig sich aufschwingt;
Wo vormals die Starken sich gefreut,
Nun der scheue Uhu ächzend schreit.

(n. Matthison.)

Wie alle andern Burgruinen so werfen auch die des Tullifeldes bezw. der vormaligen Grafschaft Henneberg beim Beschauen und mehr noch beim Betreten in uns ein wehmütiges Sinnen über die rasche Vergänglichkeit der Bauten, die als »Beste« so hoch errichtet und wie allen Angriffen gleichsam zum Trotz mit Wall und Ringmauern so umschanzt waren. In andern Gauen starren oft noch kolossaler und gigantischer (riesenhafter) die Trümmer seltsamer Ritterschlösser empor; und daher mag es auch kommen, daß die Tullifelder Burgen selbst dem Namen nach so wenig bekannt sind. Wennschon Chronik- und Sagenschreiber danach geforscht haben und noch immer der Volksmund davon redet, heißt es doch von mancher Ruine: selbst die letzten Rudera (Trümmermerkmale) sind verschwunden, ihre Stätte kennt man nicht mehr! Wohin sind die Unmassen Gesteins, welche dereinst Bauern, Hörige und Sklaven mit ihrem Schweiß und Blut zu hohen, dicken und festen Mauern kitteten? Wie nur konnten diese umgestürzt und dahinter das „Palas oder Palatium“ (des Ritters Prachtbau) und die „Kemenaten“ (Frauen- und Gästezimmer) so zerstört, die Hauskapelle so entweiht, der „Bärenzwinger und das Burgverließ“ so leicht zugeschüttet werden? Stand der treue „Thorbert“ mit den wackern Thorhütern nicht auf der „Zinne oder Warte, des Bergfrieds“ (Burghauptturms), der alle Zingeln (Ringmauern), die Beste und ihre „Stadel“ (Nebenbauten) überragte? Wie nur konnte von da aus die rechtzeitige Umschau, der „Auslug“ versäumt werden? War denn der Burggraben nicht tief und breit genug voll Wasser, war die Zugbrücke mit dem Fallgitterthor ohne Winde, das „Schnitz“- oder Zeughaus ohne Waffen? Wo blieben diesmal die bewährten, so wehr- und streitbaren Mannen und Knappen, wo blieb nur der heldenmutige Burgherr?! – Weiterlesen

So stell ich mir den Ritter vor (Mittelalterprojekt)

Nun, da wir von C. E. Bach fast alles über das Ritterwesen im Allgemeinen und die Rittersleut im Hennebergischen und Tullifeld im Besonderen erfahren haben, folgt ein Video das zeigt,  wie tapfer Ritter bis zum letzten Bein kämpften und pragmatische Überlegungen zur Wirklichkeit des Lebens als Ritter von Kindern einer dritten Klasse aus dem Brandeburgischen, gefunden in der Burg Eisenhardt in Bad Belzig/Fläming .
So jedenfalls stellt sich Mäxchen das Leben als Ritter vor:

Das Ritterwesen im Allgemeinen

Ein Ritter der Vorzeit, zu Pferde
Mit Harnisch, Sporn und Visier,
Zur Lanze geschickt wie zum Schwerte,
Erprobt in Kampf und Turnier,
Bei König und Volk der geehrte –
Beschützte die Unschuld, bewährte
Den Glauben
; Das war sein Panier![1]
Und war auch das Leben oft finster und wild,
Dem Edlen blieb die „Minne“[2] doch lieblich und mild. –

 Die Entstehung des Ritterstandes lag (n. Götzing.) in der mit der Zeit zunehmenden Bedeutung des Rossedienstes. Indem sich außerhalb der durch Geburtsrecht bedingten Ständeunterschiede die Art des Kriegsdienstes in den Vordergrund drängte, ergab sich ein Band, das namentlich die schon lange getrennten Stände des hohen Adels und der Ministerialen (Staatsbeamten) unter einer neuen Einheit vereinigte. Im Verlauf des zwölften Jahrhunderts bildete sich die Ansicht fester aus, wonach alle zum Ritterdienst berechtigten und verpflichteten Personen als eine geschlossene Gesellschaft, („schildesampt“ oder ordo militaris equestris, d. h. Orden zu Pferde, vereinigt gedacht wurden. Das Symbol (Wahrzeichen) des Rittertums ist das Schild (als Schutzwaffe der Schild), charakteristisches Zeichen der Ritterwürde ist die „swertleite“ oder Umgürtung mit dem Schwerte, auch „ritterslac“, später Ritterschlag genannt. Diese Ceremonie (Feierlichkeit) konnte freilich den Ritter nicht dagegen feien, daß er vielleicht „aus der Art schlage“. Weiterlesen

Georg Ernst

letzter gefürsteter Graf des Hauses Henneberg

Durch treffliche Eigenschaften ausgezeichnet, ward es ihm leicht, das Alles schnell aufzufassen, was sein Zeitalter erregte und bewegte. Die ganze Lebenszeit dieses Grafen gehörte nicht mehr dem Mittelalter, sie gehörte schon der neuen Zeit an. Am 27. Mai 1511 zu Schleusingen geboren, genoß er unter den Augen seines Vaters eine gute Erziehung. Als Jüngling begab er sich an den Hof des Herzog Wilhelm zu Jülich. Hierauf hielt er sich geraume Zeit bei dem Herzog Albert in Preußen auf, der ihn besonders lieb gewann und ihm für immer seine ganze Zuneigung schenkte. Auch den Hof des Landgrafen Philipp zu Hessen in Gießen besuchte er. Zu Jülich lernte er den Geist und die Sitten der Franzosen, Niederländer, Rheinländer und der Westphalen, bei Herzog Albert hingegen das Wesen der Polen, Dänen, Schweden und Russen, bei dem Landgrafen Philipp aber vorzugsweise Geist und Gang damaliger Reichsangelegenheiten und hauptsächlich der Reformation kennen. Der Landgraf nahm ihn 1530 z. B. mit auf den Reichstag nach Augsburg. 1532 bat er brieflich von Gießen aus seinen Vater um die Erlaubnis, dem bevorstehenden Feldzuge gegen die Türken beiwohnen zu dürfen. Er erhielt sie. Auch zum König Franz I. von Frankreich, und 1534 beim Einfall in Würtemberg, gegen Herzog Ulrich, begleitete Georg Ernst als Offizier den Landgrafen. Weiterlesen

Die Grafen Wilhelm II. bis einschl. VI.

Von den Nachfolgern des gefürsteten Grafen Berthold II. erwähnen wir zunächst Graf Wilhelm II. von Henneberg-Schleusingen. Er löste 1419 das Schloß Kaltennordheim mit seinen Zugehörungen um 2300 Gulden vom Stifte Fulda wieder ab; er zog mit Andern nach Jerusalem und wurde 1426 von den Sarazenen getötet. Wilhelm III. starb 1444, von einem wilden Schwein auf der Jagd tötlich verwundet; er war nur erst 29 Jahre alt. Die unmündigen Söhne desselben (Wilhelm IV., Johannes und Berthold) hatten mit ihrem Onkel Graf Heinrich XI. langen bittern Streit um die Erb- und Thronfolge; Näheres darüber wird im Abschnitt von Burg· „Merlins“ oder Schloß Kaltennordheim noch berichtet werden. Graf Wilhelm W. zu Schleusingen machte 1476 gleichfalls eine Wallfahrt ins gelobte Land; er starb frühzeitig auf der Rückkehr von einer Reise aus Italien 1480. Ganz besonders besorgt und thätig für die Grafschaft Henneberg-Schleusingen haben sich aber Graf Wilhelm VI. und Georg Ernst, die beiden letzten Grafen dieser Linie, Vater und Sohn, ausgezeichnet; sie wurden schwer geprüft bei Einführung der Reformation im Hennebergischen. – Weiterlesen

Graf Berthold VII. „der Weise“

Von 1284. an war dieser Berthold regierender, von 1310 an auch gefürsteter Graf. Er war einer der größten Staatsmänner seiner Zeit, besaß trefflichen Verstand, beurteilte die oft sehr verwilderten politischen Verhältnisse auf das richtigste, genoß allgemeines Ansehen und Vertrauen, wurde öfters zum Schiedrichter und Vormund erwählt, war viel auf Reisen in Angelegenheit des Kaisers und Reichs, trug viel zur jedesmaligen Wahl des neuen Kaisers bei und wurde der Geheimrat und Liebling dreier Kaiser (Albrechts l., Heinrichs von Luxenburg oder Lützelburg und Ludwig des Bayern). Seine Persönlichkeit, seine Haltung, sein Umgang und Benehmen, seine Sitten, seine Beredsamkeit u. a. schien ihm die Gunst Aller erworben zu haben. Kaiser Albrecht blieb auf seinem Zuge nach Thüringen (1307) nebst den Bischöfen von Würzburg, Bamberg und Speyer 2 Tage lang bei ihm auf Burg Wasungen. Kaiser Heinrich erhob, um sich seinem Berthold dankbar zu beweisen, 1310 die Grafschaft Henneberg-Schleusingen zu einer gefürsteten Grafschaft. Weiterlesen

Graf Berthold V. und seine Brüder

Berthold, als ältester Sohn, bekam vor Allem das Stammschloß Henneberg, dann die Städte und Aemter Schleusingen, Wasungen, Sand, Maßfeld, Themar zur Hälfte und solchen Teil auch vom Gericht Bernshausen, wohnte in der Burg zu Schleusingen und wurde der Stifter der besondern Linie HennebergSchleusingen. Hermann (II) erhielt Aschach, andere Schlösser und viele Güter; er ist der Stifter der Linie Henneberg-Aschach. Heinrich, (IV.) bekam Stadt und Amt Römhild, Burg Hartenberg und das Schloß Osterburg in dortiger Gegend; von ihm ging die Linie Henneberg-Hartenberg aus. Jede dieser Grafenfamilien war und blieb von dieser Zeit an für immer ohne alle herrschaftliche Verbindung mit den übrigen. Die Linie Henneberg-Schleusingen, welche uns am meisten angeht, hat am längsten, bis 1583 geblüht. Der Stamm Henneberg-Hartenberg erlosch schon 1378; die Linie Henneberg-Aschach brachte die Burg Hartenberg mit Zubehör durch Kauf an sich und wird später, so vereinigt, die Römhilder Linie genannt. Der Römhilder Berthold, tief verschuldet, verkaufte seinen Anteil seinen Schwägern, den Grafen von Mannsfeld, die 1555 ihre hennebergischen Besitzungen an Weimar, wieder verkauften. – Die Namen Poppo, Hermann, Heinrich, Berthold kehren in den einzelnen gräflichen Häusern verschiedentlich wieder, weshalb man in ihren Bezifferungen nicht vorsichtig genug sein kann; doch kommen nunmehr auch die Eigennamen Albrecht, Friedrich, Georg, Johannes, Wilhelm bei den Henneberger Grafen in Gebrauch. Weiterlesen

Graf Poppo VI., Poppo VII. und Hermann I.

Poppo Vl. nach älterer Linie XII., war auf Schloß Strauf bei Rodach seßhaft; 1185 walllfahrtete er nach Jerusalem und badete im Jordan; vier Jahre später zog er mit Barbarossa nach Kleinasien und starb 1190 in Margat in Syrien. Poppo VII., auch der Kreuzfahrer genannt, starb 1245 und hinterließ aus seiner ersten Ehe nur einen Sohn, Heinrich, aus der zweiten Hermann und Berthold. Dieser letztere erwählte den geistlichen Stand und leistete auf die väterliche Erbschaft Verzicht, so daß nun Heinrich III. und sein Halbbruder Hermann I. die weltliche Herrschaft überkamen. Die Mutter Hermanns, namens Jutta, war eine geborene Landgräfin von Thüringen und verwitwet gewesene Markgräfin von Meißen; sie brachte ihrem zweiten Gemahl (Poppo dem VII.) als Mitgift 12000 Mark Silber zu, – nach jetzigem Münzfuß wohl 768 000 Mark, à. alte M. = 64 neue -. Mit Hilfe dieses mütterlichen Vermögens gelang es Hermann, den vom Vater 1245 ererbten Besitz durch Zukauf sehr zu vergrößern. In der Erbschaftsteilung mit seinem Bruder Heinrich war ihm die Herrschaft Heldburg, Callenberg, Lauterburg, Strauf u. a. kl. Besitzungen zugefallen, indeß Heinrich die althennebergischen Lande bekam und auch meistens auf Schloß Henneberg wohnte. Weiterlesen

Graf Poppo I., der Starke

Von 1037 an nimmt der Henneberger Graf Poppo VII., auch der Dicke und Tapfere genannt, als „Dynast“ oder Machthaber unbehindert die Rechte, die Ehren und den Titel des ersten „unbeschränkten Grafen von Henneberg“ für sich in vollen Anspruch, und die Henneberger Chronik beginnt mit ihm eine neue Reihe von Tulli-Grabfelder Grafen. Er erscheint in einem Glanze, der umsomehr Verwunderung erregt, als seit fast hundert Jahren nichts Bedeutendes von den „Hennebergern“ im Grabfeld zu sehen und zu hören gewesen ist. Sein Gebiet umfaßte beinahe 36 Quadratmeilen, war demnach ziemlich so groß wie das jetzige Herzogtum Koburg-Gotha. Weiterlesen

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