Joh. Seb. Bach: Fantasie und Fuge a-moll BWV 904 (Orgelfassung)

bearbeitet für Orgel von Max Reger und von mir mit Samples der Riegerorgel des Großen Saals im Konzerthaus Wien (Vienna Konzerthaus Organ) eingespielt.

Bach komponierte die Fantasie und Fuge vermutlich 1725 zu Beginn seiner Leipziger Jahre. Kaum ein anderes Klavierwerk Bachs steht der Orgel so nahe, die Bezeichnung „manualiter“ in zwei der erhaltenen Handschriften legt die Vermutung nahe, dass diese auch auf der Orgel ausgeführt wurden. Der Charakter der Fantasie ist ernst und gewichtig, auch die beweglicheren Zwischenspiele behalten trotz leichter Aufhellungen den nachdenklichen Ton bei. Formal ist die Fantasie wie ein Konzertsatz aufgebaut, in dem das Hauptthema insgesamt viermal vorkommt: in a-Moll, e-Moll, d-Moll und am Ende wieder in a-Moll. Dazwischen stehen drei Zwischenspiele, die über weite Strecken dreistimmig sind und sich dadurch vom vollgriffigen Satz des Hauptthemas unterscheiden. Die Proportionen des Satzes sind genau symmetrisch. Die vierstimmige Doppelfuge ist von einzigartiger kontrapunktischer Kunstfertigkeit. Bach verbindet in ihr zwei ausgesprochen gegensätzliche Themen. Das erste ist diatonisch, rhythmisch prägnant und beweglich, das zweite besteht aus einer absteigenden chromatischen Linie. Es erscheint ungefähr in der Mitte des Satzes nach einer zäsurartigen Kadenz, allerdings sofort in Engführung. Am Ende werden beide Themen dreimal miteinander verbunden.

Die Originale Fassung für Cembalo

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