Pierre Dandrieu: Chanson de Saint Jacques Nr. 1 (Thema & 8 Variationen für Orgel)

Jahr/Datum der Komposition 1714-33 oder davor
Jahr der Erstveröffentlichung 1733 in der Sammlung: Noëls, O filii, chansons de Saint-Jacques, Stabat mater, et carillons  oder davor

00:10 – Thema. Rècit
01:31 – Double
02:53 – En Duo
04:40 – En Grand Jeu, point d’Orgue
05:34 – En Duo
07:24 – Duo en Canon
08:46 – Duo en Batterie
09:42 – Trio en Canon
11:08 – En Grand Jeu

Pierre Dandrieu war Priester und Organist an Saint-Barthélemy in Paris. Um 1715 veröffentlichte er ein Buch Noëls variés für Orgel oder Clavecin, die dem musikalischen Geschmack der hohen Gesellschaftsschicht am Vorabend der Régence sehr gut angepaßt waren; der Komponist läßt sich vom Klang des Dudelsacks rühren und vergnügt sich daran, im Verlaufe eines und desselben Weihnachtsliedes die charakteristischsten Register der Orgel in reichen, immer schnelleren und brillanteren Variationen auftreten zu lassen. Zum Abschluß bekräftigt er mit dem »grand jeu« das kirchliche oder volksliedhafte Thema, indem er es akkordisch harmonisiert. Die Sammlung ist jedoch eine der interessantesten, die vor der Daquins in Paris erschienen sind. Pierre Dandrieu ist auch der Komponist einiger Airs sérieux, die in die von Ballard 1617-1699 veröffentlichten Air-Sammlung aufgenommen sind. Sein Neffe Jean-François und seine Nichte Jeanne-Françoise wurden später seine Nachfolger an Saint- Barthélemy.
Werke: Noëls, O filii, Chansons de saint Jacques (1714-33 oder davor), Stabat Mater et Carillons, le tout revu, augmenté extrêmement varié et mis pour l’orgue et le clavecin, par Mr. Dandrieu, Paris, chez l’auteur, rue Ste Anne; Airs sérieux: »Mes yeux pour leur langueur extrême«, Ballard, August 1697; »Petits oyseaux sous ces feuillages«, Ballard, April 1699; »L’amour est fait pour la jeunesse«, Ballard, April 1699.

Die Musik in Geschichte und Gegenwart
Band 02, S. 1889: Dandrieu, Pierre
(c) Bärenreiter-Verlag 1986

Das Jakobslied (Chanson de Saint Jacques) ist ein Pilgerlied der Jakobsbrüder, so nannte man im Mittelalter die Wallfahrer nach dem Grab des Apostels Jakobus in in Santiago de Compostela (Spanien), dem Hauptwallfahrtsziel, seitdem der Zugang zum Heiligen Grab immer mehr erschwert worden war. Es war für die Pilger im 11. Jahrhundert ein bequemer Weg (Jakobsstraße) dahin angelegt worden, und auf beiden Seiten der Pyrenäen sowie tief nach Frankreich und nach Deutschland hinein waren Hospize errichtet. Die Zeichen der Pilger waren der Jakobsstab und der Muschelschmuck ihrer Kleidung.

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