Schloss Erbenhausen

Schon im Jahre 845 soll es urkundlich vorkommen (nach Kronfelds Angabe), und 1463 wurde es unter Heinrich von Henneberg, s. Heft II. S. 52, gänzlich geplündert und niedergebrannt, welchen schrecklichen Ueberfall auch der Chronist Cyriacus Spangenberg in seiner Hennebergischen Chronik aus 1598 berichtet. Es ist bei dem rachedürstigen Vorgehen „oder dem freventlichen und feindlichen Beginnen der Adelichen Heinrich von Urff, Wigandt von Holtzheim und Hermann von Liederbach und ihrer leichtfertigen losen Galgenrotte wieder die fürstliche Grafschaft Henneberg“ nicht schwer, als wahrscheinlich anzunehmen, daß in Erbenhausen (wozu parochial auch Mittelsdorf gehörte) irgend ein zu Fürst Heinrich (von Merlins) haltender Ritter, seßhaft war. Weiterlesen

Schloß Zella

Nicht als alter Rittersitz zwischen der ehemaligen Burg Nithardishusen und dem Burgvorwerk Fischbergk, (lI. S. 27 u. fff.), sondern als Kloster- und Probsteiort erscheint in den Chroniken Zella an der Felda; das sei der Grund, warum wir Altgeschichtliches über dieses Zella bei der Abhandlung über die Tullifelder Klöster zu bringen uns vorbehalten haben.

In neuester Zeit hat aber Zella eine kriegsgeschichtliche Erwähnung gefunden, zu der ein topographischer Terrain-Umblick hier angebracht sein dürfte: Von Dermbach aus gelangt man auf der Chaussee in einer Stunde, durch Eisenbahn in 15 Minuten, feldaaufwärts nach Zella, welches sich zur Rechten auf einem waldfreien, flurreichen Hügel von Südwest her ausdehnt, der nur westlich, hinter dem Schloß- und Kirchplatze, am rechten Ufer des kleinen Schmerbachs kurz abfälIt. Weiterlesen

Das Schloß in Dermbach

Die erste Ansiedelung im Orte Dermbach soll schon im 6. oder 7. Jahrh. stattgefunden haben und zwar am Kirchberg, wo ursprünglich nur 4 Häuser standen; der obere Theil, der „Busch“, ist erst später angebaut worden. Der Name Dermbach wird abgeleitet von terni (3), weil der Ort vor dem Zusammenfluß der drei Bäche: des schwarzen, des weißen und des Dorfborns angelegt worden sei. So schreibt Superintendent Kuno Walther in der von ihm durch Zusammentragungen 1876 begonnenen Pfarrchronik Dermbachs. Im Staatshandbuch für’s Großherzogtum Weimar (1846er Ausgabe) ist Dermbach als Marktflecken mit Kirchen und Schulen, mit Justizamt, Kriminal-Gericht und Rentamt u. a. m. aufgeführt, ein „Schloß“ daselbst aber nicht erwähnt. Kronfeld (1879) bemerkt: „Das der katholischen Kirche gegenüber liegende Schloß mit 3 Flügel (?), früher zeitweilige Residenz des Fürstbischofs von Fulda“. In Schneider’s Rhönführer steht: „Dermbach hat ein vormals fürstlich fuldaisches Schloß, im Anfang des 18. Jahrhdt. von Fürstabt Adalbert von Schleifras erbaut, welcher das frühere Amt Fischberg hierher verlegte; jetzt Sitz der Behörden«. Eine Notiz in der Dermbacher Pfarr-Chronik giebt an, daß vor 1727 das Schloß daselbst und eine katholische Kapelle darin eingerichtet gewesen sei; – eine vollständigere Nachricht darüber wird vermißt. Weiterlesen

Das „Alte Schloß“ bei Dermbach

(650 m)

In der Richtung von Nordwest nach Südost gelangt man bergsteigend von der Ruine „Schöneburg“ aus, zwischen der Hessenkuppe (687 m) und dem niedrigem Eppersberge hin, zu dem durch dichten Buchwald und dunkle Sage verhüllten „Alten Schloß“, von dessen Zinne ab man ostwärts, über den 516 m hohen „Carl Friedrich-Stein“ hinweg, zunächst die Wasserscheide der Felda-Rosa, zwischen dem Horn- und Nebelberg, gewahrt. Dermbach und Neidhartshausen sind die nächsten größern Orte, zu denen man vom „alten Schloße“ hinabschreiten kann, die auch dereinst das nächste Interesse an dem vermuteten Schloß hätten haben müssen, in ihren Chroniken aber darüber nichts bieten. – Spieß giebt nur an: „am Fuße des Alten-Schlosses entspringt eine der Quellen des Baches „Dermbach“, welcher links der Felda aus Südwest her zum Thale eintritt. Dieser Bach entsteht aus 2 Quellen, deren eine am Fuße des Alten Schlosses, die andere (der Weißborn oder das Lutterwasser) am Linsenberg entspringt. Weiterlesen

Die „Sachsenburg“

 (707 m)

Aus dem mächtigen Kuppenringe der Nordvorrhön, in welchem „Hoher Stern“ (700 m) und „Hessenkuppe“ nordseits, hingegen der „Mannsberg“ (705 m), der Hochrain (647 m) und „Gläser“ (671 m) südlich hervortreten, hebt sich doch über alle diese Berge, selbst noch mit 1 m über den mächtigen Beyer (Baier) die sogenannte Sachsenburg, als Vorsteherin der Röderburg, empor. Weiterlesen

Die „Röderburg“

 (687 m)

Ein knappes Waldgründchen ist’s, in welchem die sogenante Hessenkuppe und die „Sachsenburg“ die etwas moorigen Füße kühl gegeneinander stemmen. Die erstere wird in Rhönführern auch Hessenkopf, in dortiger Umgegend aber lieber die Röderburg genannt. Spieß nennt sie auch so, und Walter schreibt dazu kurz: Erpho (lII.)[1] von Nithardishusen soll zur Zeit, (1116), da er mit dem Abte von Fulda (Erlof?) wegen Rasdorf[2] im Streite lag, zum Schutze gegen seine Feinde die Ritter– („Rütter“) oder Röderburg erbauet haben; was aber fraglicht bleibt.“ – Man sieht nichts von Ruine. – Ist auch nichts Gewisses über das dereinstige Vorhandengewesen der Röderburg bis jetzt aufgefunden und hier darzubieten, so darf der Tourist doch immerhin von der Schöneburg südlich, oder vom Beyer [heute Baier geschrieben] her südwestlich hin die Hessenkuppe einmal aufsuchen; an ihrem Nordabhang findet er noch die alte hessische Landesgrenze durch große, mit einem Löwen gezierte Marksteine. Weiterlesen

Die Burg Vacha

Von der „Grasburg“ aus unsere Wanderung fortsetzend, gehen wir auf der Höhe zwischen der ,,Sommer- und Winterliede« oberhalb Oberbreitzbach durch den Laubforst in 1½ St. nach Unterbreitzbach, wo wir eine der scharfen Krümmungen der Unterulster iiberschreiten. Rechts derselben, nördlich vom „Rosenberg“ in das liebliche Wiesengründchen hinabsteigend, gelangt man in 35 Minuten nach Vacha. (250 m.)

Ueber diese alte Stadt läßt sich aus den Chroniken im Allgemeinen mehr sagen, als insbesondere über deren ehemalige Burg; und doch hat diese in den Zeiten der Ritter- und Kirchenlehen oder des Feudalwesens große Bedeutung gehabt. Wir werden in Anerkennung der von Lehrer P. Grau 1891 zusammengestellten reichhaltigen „Chronik der Stadt Vacha“ uns hauptsächlich auf dieses Schriftwerk stützen, doch aber daneben, in andern ältern Chroniken vorkommende Angaben über Vacha auch beachten. Weiterlesen

Die Grasburg

Nördlich von Treischfeld, östlich neben dem viel höheren Soisberg, treffen wir auf den Flecken Mansbach, an dem zur Ulster gehenden Flüßchen gleichen Namens. Spieß meldet darüber: „Ein preußisch unirtes Pfarrdorf mit etwa 1000 Einwohnern, darunter große israelitische Gemeinde, Handel mit Fellen u. a. Inspektionsbezirk Fulda, Amts Hünfeld, 4 Stunden nordöstl. von dieser Stadt, 1 Stunde nördl. von Buttlar, 2 Stunden südwest. von Vacha (s. Heft I. S. 71.). Mansbach ist der Stammsitz der Adelsfamilie von Mansbach; es sind daselbst zwei Rittergüter der Herren von Geyso und von Mansbach; (s. Heft II. S. 113.) Einst stand dort, norwestl. von Mansbach, die Grasburg, eine feste Burg, die im 13. Jahrhundert wegen Räubereien zerstört wurde. Von Fulda ward sie wieder hergestellt, doch ist nun keine Spur mehr davon vorhanden. Auch eine 1364 vor der Burg errichtete Marienkapelle ist längst verschwunden.“ Weiterlesen

Die Burg bei Treischfeld

Innerhalb des sogenannten „großen Kegelspiels“,[1] da, wogegen 7 Quellen in der triftreichen Niederung zusammengehen, liegt das neupreußische Dorf Grossentaft des Amtesbezirks Eiterfeld und Landratsamts Hünfeld. Zwischen Großen- und Wenigentaft, bei welchem letzten die Taft zur Ulster links hereinmündet, findet man an der Taft das bergefreiere Treischfeld, („Treuschfeld“) 1¼ St. von Buttlar. (s. II. S. 120 Anmerk.) Nach Angabe von Spieß ist Treischfeld ein kleiner Ort mit nur 21 Häusern, hat aber bedeutende Gemeindewaltung. Vor Zeiten soll da auch eine Burg gestanden haben, (vielleicht auf dem nahen Hünberg 407 m), welche 1343 verwüstet wurde. Vielleicht ist dies Ereignis zur Zeit des fuldaischen 55. Abtes Heinrich VI. von Hohenburg geschehen, der 1314 zur Regierung kam, auch Alsfeld belagert und den Grafen von Henneberg gefangen haben soll. Weiterlesen

Sonnenuntergang am Vansee

oder
L. v. Beethoven – Für Elis (Klavierstück WoO 59) –  poco moto, a-moll, 3/8

 Eingespielt habe ich diesen beliebten Schmachtfetzen mit »Samplitude Music Studio 2014« auf dem Softwaresynthesizer »The Grand« von Steinberg mit Hülfe meines PC – und zwar in einer etwas flotteren Spiel-Art als es die romantische Seele bei diesem sakral-kitschigen Sonnenabgang erwarten würde. Ich jedoch wasche meine Hände in Unschuld, denn dieses Tempo ist von Herrn Beethoven vorgegeben worden!

Um meine hehren Intentionen in den Großen Zusammenhang von Leben, Universum und den ganzen Rest zu stellen, zitiere ich Jürgen Wertheimers weisen Satz aus „Krieg der Wörter – Die Kulturkonfliktslüge” [Verlag LiteraturWissenschaft.de – Marburg 2006]:

Zwischen Großikone und Nippes-Sakralität gilt es, einen Weg zu finden, der halbwegs tragfähig und ohne gravierende Folgen bleibt. Vor die Alternative Kitsch oder Krieg gestellt, sollte der ästhetischen Katastrophe der Vorzug gegeben werden. Weiterlesen

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