J. S. Bach: Fuge Fis-Dur, BWV-Anhang Nr. 97

Dieses mit versierter Routine nach allen Regeln der Kunst gebaute, doch keineswegs nur „akademisch“ daherkommende, sondern den melancholisch-nachdenklichen Zug seines Themas in lebendiger Steigerung bewältigende Orgelstück ist im historischen Genre des „stile antico“ (in seiner hochbarocken, mit wohltemperierter Stimmung rechnenden Ausformung) komponiert. Als Folge dieser entindividualisierenden Normierung kann es in Zweifelsfällen Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Autors einer solchen Komposition geben. Die meisten der nicht gerade zahlreichen Quellen der Fis-Dur-Fuge weisen das Stück Bachs Lieblingsschüler Johann Ludwig Krebs zu. Dagegen lassen sich weder stilistisch noch aus Gründen der Qualität Zweifel anführen, denn Krebs komponierte auf sehr hohem handwerklichem Niveau und – nach heutigen Kriterien – in stilistisch großer, oftmals epigonaler Nähe zu seinem Meister. Eben darum aber könnte die Fuge genausogut aus Bachs Feder stammen, – und hier spielt nun der Umstand eine Rolle, daß der älteste Textzeuge (Mitte 18. Jhdt.) als einziger die Fuge Bach selbst zuschreibt. Aus diesem Grund hat die Komposition Eingang in den Ergänzungsband IV, 11 der neuen Bach-Ausgabe von 2003 gefunden. [Link zur Quelle]

Analysen von Joachim Winkler:

Ich habe dieses Orgelwerk mit Samples der Rieger-Orgel im Konzerthaus Wiens eingespielt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

14 − sieben =