Was ist Wirklichkeit? – Zitate

M. C. Escher: Zeichnende Hände

M. C. Escher: Zeichnende Hände


Dies ist eine Auswahl dessen, was sich unsere großkopferten Genies und solche, die sich dafür halten, als „Wirklichkeit“ willkürlich und teilweise sogar zweckmäßig konstruierten und soll die willkürliche Zweckbezogenheit solcher unterschiedlichen Konstruktionen, von der ich in meinem Blogbeitrag „Was ist Wirklichkeit?“ redete, untermauern.


Wirklich ist also alles, was uns oder andere Dinge, zum Beispiel Radarstrahlen, zurückstoßen oder was Widerstand leisten kann ; und was auf uns oder auf andere wirkliche Dinge einwirken kann. Ich glaube, das ist klar genug, und es schließt die Erde ein, und Sonne, Mond und Sterne: Der Kosmos ist wirklich.

Karl R. Popper
Erkenntnis und Gestaltung der Wirklichkeit:
Die Suche nach einer besseren Welt

 


Und – für mich selbst verständlich – schließt Wirklichkeit auch all das Immaterielle (Transzendente) ein, an das ich glaube, was ich träume, was ich zu tun beabsichtige, was ich liebe; denn all das kann ebenfalls, wie übrigens auch Ideen und Verhalten anderer, auf mein weiteres Verhalten einwirken. Auch dieser Teil der Welt ist wirklich, insofern er auf die Wirklichkeit der Menschen einwirken und sie verändern kann. Weiterlesen

Was ist Wahrheit? – Zitate

Wahrheit ist lichtende Verbergung!

Peter_Schubert-Flamme_1984

Peter Schubert, Flamme, 1984
aus der Ausstellung – Lichtung und Verbergung
vom 13.02.2011 – 24.04.2011 in
Kommunale Galerie Berlin

 

Den Titel dieses Beitrages habe ich bei Heidegger gefunden und zwar in seinen Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis) – dem Band 65 der Heidegger-Gesamtausgabe. Seine seltsame Sprache ist aus der Not geboren, weil Begriffe der Umgangssprache vieldeutig sind und somit das, was er ausdrücken will, nicht auf seine Weise verstanden werden könnte. Das hat freilich den Nachteil, dass derjenige, der mit seinem Sprachgebrauch nicht vertraut ist, ihn nun gar nicht mehr versteht. Darum habe ich das, wie er den Begriff „Wahrheit“ deutet, an das Ende des Beitrages verbannt.


Die Wahrheit ist da, da oder dada


 

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Was ist Wahrheit?

Was ist Wahrheit anderes als ein Leben für eine Idee? Søren Kierkegaard

Munkácsy Mihály: Ecce Homo!

Munkácsy Mihály: Ecce Homo!

Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.“„Das Neue Testament: Eine Übersetzung, die unsere Sprache spricht“ Joh 18,37

Chronos & C.J.Catalizer – Quid Est Veritas?

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Der Gesunde Menschenverstand

gesundermenschenverstandDas Unglaubliche muss nicht immer das Unmögliche sein. Die moderne Wissenschaft zeigt, dass hinter dem einfachen Sichtbaren, das unser »gesunder Menschenverstand« begreifen und unsere Sprache beschreiben kann, das weder zu begreifende, noch anschaulich zu beschreibende Unsichtbare lauert. Weder ein Stern noch eine Blattlaus haben im Grunde auch nur das Geringste mit der Vorstellung zu tun, die wir uns davon machen. Wer glaubt, eine Parkbank etwa sei ein solides Objekt, auf dem man sich gemütlich niederlassen und in beschaulicher Ruhe spielende Kinder beobachten könnte, irrt sich gewaltig. De facto ist sie ein unvorstellbares System, das zu 99,9999… Prozent aus Nichts und zu einem verschwindenden Rest aus einer Verunreinigung – der Materie besteht, die ihrerseits wieder aus schemenhaften Materiewellen gebildet wird, die sich jeglichem Zugriff entziehen. Genau genommen ist besagte Parkbank überhaupt nur ein Schlagschatten aus dem Hyperraum, eine lokale Irregularität der Raum-Zeit-Geometrie oder was immer man nach der jeweiligen Theorie auswählt. Wem solche Vorstellungen Kopfschmerzen bereiten, der möge sich damit trösten, dass wir, die wir über derartige Konzepte nachdenken, um keine Spur substantieller sind. Das Frappierende an diesen Denkmodellen ist: sie funktionieren. Die Gesetze der Wahrscheinlichkeit – und nicht die von Ursache und Wirkung – haben im subatomaren Bereich das Sagen. Sie – und kein mechanistisches, vorausberechenbares Weltmodell sind verantwortlich dafür, dass die Sterne leuchten, Strom fließt, Eisen zuerst rot- und dann weißglühend wird, und für zahllose andere Phänomene, die wir wahrnehmen und praktisch anwenden können. Spätestens jetzt werden sich viele Leser wohl nicht des Gefühls erwehren können, dass manchen Theoretikern die Pferde durchgegangen sind. Ein so absurder Ort kann das Universum einfach nicht sein. Leider doch.

Viktor Farkas
Unerklärliche Phänomene jenseits des Begreifens

Die Erkennbarkeit der Welt

Das ganze sichtbare Universum ist nichts weiter als ein Lagerhaus von Bildern und Zeichen, denen die Fantasie einen relativen Platz und Wert zuweisen wird; sie ist eine Art Weide, die es für die Fantasie zu verdauen und zu verwandeln gilt.

Charles Baudelaire

Die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt bezweifelt nicht, dass es eine beobachterunabhängige, externe Wirklichkeit mit ihren, unseren Sinnen zugänglichen Dingen und Tatsachen überhaupt gibt. Die „Welt“ definiere ich als all das „da draußen“ (einschließlich meines Körpers), was mit meinen Sinnen (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, mit anderen Menschen kommunizieren usw.) in Wechselwirkung treten, also Sinneseindrücke in Form von Neuronenverknüpfungen in meinem Gehirn (die körperliche Manifestation meiner Vernunft als Hardwareverschaltung eines hochkomplexen Netzwerkes aus Nervenzellen1 mit wechselnden Speicherinhalten) hinterlassen kann. Deren veränderliche Struktur stellt zugleich die aus meinen (Sinnes)-Erfahrungen selbstlernende (sich selbst an neue Erfahrungen anpassende) „Betriebssystem„-Software (= meine kognitiven Fähigkeiten) dar. Gäbe es diese so definierte Welt nicht, erlebte ich auch keine Sinneseindrücke durch sie. Selbst die Gehirne im Tank der Matrix kommunizieren mit einer Welt, die unabhängig von ihrem eigenen Sein existiert.
Es geht mir in diesem Beitrag um die Frage, was der Bezugspunkt für die Richtigkeit (Wahrheit) unserer Sinneseindrücke (Beobachtungen) und der daraus konstruierten Modelle der externen Welt ist. Weiterlesen

Beethoven: Fantasie op. 77 (für Streicher und Klavier)

Ich habe soeben (09.05.2014 11 Uhr ) diese Fantasie in MAGIX Samplitude Music Studio 2015 für Streicher und Klavier bearbeitet und hoffe, nun klingt sie dramatischer und fetziger. Die Streicher “Fuzzy Strings” erklingen aus der Korg Wavestation SR, das Klavier aus Magix  “Vita Century Keys“, dessen  Samples von einem Konzertflügel der Firma Bösendorfer aufgenommen wurden. Die Neufassung (Nr. 2) habe ich in  Cakewalk Sonar X3 mit The Grand von Steinberg (STEINBERG VSTI COLLECTION) und der Korg Wavestation neu eingespielt.

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Beethoven: Fantasie g-moll/H-dur op. 77

Die Fantasie op. 77 entstand im Jahre 1809, also kurz nach der Fantasie op. 80 für Klavier, Chor und Orchester. Auf der Suche nach einer geeigneten Gestalt machen sich bei raschem tonartlichen Wechsel nacheinander mehrere Gedanken selbständig. Den Eindruck des Suchens verstärken Passagen und Arpeggien, die gefundenes als ungeeignet fort zu wischen scheinen. Vom dritten thematischen Einfall an bildet sich ein Eintonmotiv heraus, mit dem Beethoven schließlich das klar formulierte, liedhaft-schlichte H-dur-Thema als Grundlage eines immer differenzierteren Variationssatzes baut – freie Improvisation strebt zur Form. Das Werk gibt uns einen Begriff davon, wie Beethoven improvisierte, wenn er sich in geselliger Runde ans Instrument setzte. (Quelle: aus dem Covertext der Schallplatte Eterna 8 26 047 „Ludwig van Beethoven Gesamtausgabe: Sätze und Stücke für Klavier“. Interpret: Günter Kootz).

Die Fantasie des folgenden Videos wurde von mir auf einem Yamaha C7 (TVBO) per MIDI auf dem PC eingespielt.

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Beethoven: Vier Klaviersonaten von 1801

Im Jahr 1801 komponierte Ludwig van Beethoven vier Klaviersonaten: op. 26 As-dur, op. 27 Nr. 1 Es-dur und op. 27 Nr. 2 cis-moll (auch unter dem Namen „Mondscheinsonate“ bekannt), deren Satzstruktur und -folge nicht mehr dem klassischen Sonaten-Muster der Sonate op. 22 B-dur, die ich hier vorgestellt habe, entspricht. Erst die „Pastoral-Sonate“ op. 28 D-dur folgt wieder dem „regelmäßigen“ viersätzigen Formprinzip der „klassischen“ Sonate. Wie nahe „The Hammersmith Pro“ von Sonic Couture dem Klang eines echten Konzertflügels kommt, kann man gerade an den „psychologischen Sonaten“, wie Edwin Fischer sie nennt, gut erkennen. Man höre und staune – hoffentlich.

Die alten MP3-Dateien, die ich auf dem „The Grand 2“ von Steinberg eingespielt und auf dieser Website veröffentlicht hatte, konnte ich nun löschen. Mit den gleichen MIDI-Dateien habe ich nun diese vier Sonaten auf „The Hammersmith Pro“ eingespielt und ein Video mit Visualisierung der Musik durch die Pianorolle des MIDI-Sequenzers angefertigt und auf YouTube hochgeladen – so spare ich gleichzeitig Web-Speicherplatz.  Die vier Videos findet der Leser am Schluss des Beitrages.

Edwin Fischer schreibt in „Ludwig van Beethoven – Klaviersonaten. Ein Begleiter für Studierende und Liebhaber“ (Hier die PDF der Vierten Vorlesung über diese vier Sonaten): Weiterlesen

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